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Grimm-Beratungen der Stadtverordneten in Kassel
Baupläne fürs Grimm-Museum
(Grimmforum, 2008 / 2009)

Grimm-Themen standen in den letzten Jahren mehrfach in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung und in deren Kulturausschuss zur Diskussion. Auch heute sind dort drei Grimm-Anträge auf der Tagesordnung notiert, darunter einer von Bündnis 90 / Grüne auf Neuverhandlung des Vertrages zwischen Stadt und Grimm-Gesellschaft über das Grimm-Museum. Im Leserforum der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“ schilderte der Kasseler Ingenieur Klaus Weltermann als Zuhörer der Beratung des Plenums der Stadtverordnetenversammlung über diesen Grünen-Antrag, wohl vom 3. 11., seine Eindrücke und Meinungen, die vielleicht, ebenso wie der Inhalt der Anträge, auch im Grimmforum von Interesse sind. Der Antrag der Grünen vom 29. 5. war zuvor am 25. 8. und 29. 9. vertagt worden.

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Jeannine Korsinek schrieb:

Ist das ein „starkes Stück“ ??????????? Richtig viel los in Kassel………………………………………

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Bonobo schrieb:

Heute zum Beispiel Debatte des Kulturausschusses der Stadtverordnetenversammlung mit gleich drei Grimm-Anträgen, zwei von B 90 / Grünen und einer von der SPD. Die Grünen wollen,

dass der Magistrat gebeten wird, den am 15.12.1959 unterzeichneten Vertrag zwischen der Stadt Kassel und der Brüder Grimm Gesellschaft (BGG) zur Gründung des Brüder Grimm Museums (BGM) zwecks Klärung der zukünftigen Zusammenarbeit neu zu verhandeln, mit dem Ziel, zu einer Neu-Definition der Aufgabenverteilung und -verantwortung des städtischen Museums gegenüber der Brüder Grimm Gesellschaft (als Fördergesellschaft des BGM) zu gelangen. In diese Verhandlung ist auch eine mögliche Kündigung des Vertrages einzubeziehen.

Außerdem wollen sie den Magistrat auffordern,

ein Museums- und Ausstellungskonzept für das Archivmaterial (Flachware) erstellen zu lassen und die damit verbundene BesucherInnenerwartungen darzustellen, das bei der Standortentscheidung (2 oder 3 Standorte) nachvollziehbar hilft.

Die SPD will den Magistrat auffordern,

einem Repräsentanten der Brüder-Grimm-Gesellschaft e.V. Gelegenheit zu geben, die Gesellschaft, ihre aktuellen Vorhaben und ihre Vorstellungen über die künftige Zusammenarbeit mit der Universität Kassel und dem Brüder-Grimm-Museum vorzustellen.

Die Texte der Anträge sind auf der oben verlinkten Seite jeweils durch Klicken auf das Symbol mit dem „V“ erreichbar.

Seltsam ist der dritte Antrag, von der SPD. Hatte denn die Grimm-Gesellschaft bisher keine Gelegenheit, ihre aktuellen Vorhaben und ihre Vorstellungen über die künftige Zusammenarbeit mit der Universität Kassel und dem Brüder-Grimm-Museum vorzustellen? Die Gesellschaft verfügt doch über eine eigene Website – Gelegenheit ist es also sicher nicht, woran es mangelt.
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Klaus Weltermann schrieb:
Bonobo,
ich war auf der letzten STAVO-Sitzung. Einer der Tagesordnugspunkte war das Thema Grimm. Dr. Ostermann (GRÜNE) als erster Redner , der auch den auf der Tagesordnung eingestellten Punkt begründet hat, hielt eine Rede die leider nach meiner persönlichen Ansicht suboptimal war. Selbst Zuhörer, die ein Großgebinde Scho-Ka-Kola zu Beginn der STAVO intus hatten , liefen Gefahr in Morpheus Arme zu sinken, weil der Mann das einfach viel zu langatmig ausgeführt hatte , und nicht wirklich auf den Punkt kam.
Irgendwann kam Frau Dr. Junker-John (ESPEDE) ans Redner-Pult, und verteilte mit einem C-Rohr der Kasseler Berufsfeuerwehr kubikmeterweise Weichspüler in die Diskussion. Der absolute Höhepunkt der Rede war dann die Feststellung, dass diese Beziehung zwischen der Stadt und der BGG schon so lange besteht, und wie wohl im normalen Leben ein Ehepartner einer 30-Jährigen Ehe darüber denken würde , wenn nach 30 Jahren der Partner plötzlich einen Ehevertrag verlangen würde…….. Zu diesem Zeitpunkt saß der OB neben Dr. Neusel auf der Empore und plauderte nett…. Frau Dr. Junker-John beantragte die Überweisung an den Kulturausschuß, wo man das Thema dann unter Ausschluß der Öffentlichkeit beerdigen kann. Selbstverständlich ist die Mehrheit der Interessenvertreter diesem Vorschlag nachgekommen. (Noch Fragen über die Strategie???)
Mein persönliches Highlight war es dann , als TEJ in seinem Redebeitrag das BGM über alles lobte, und feststellte dass das BGM sogar in der deutschen Ausgabe des Reiseführers „1000 Places to See Before You Die“ benannt wird. Ich habe dann irgendwann die Empore verlassen, und war dankbar dass der Mann nicht noch aus „Fix und Foxy“ rezitiert hat.
Noch Fragen ??? Bonobo, Sie leben in Kassel ! Merken Sie sich dass !!! ‚:lol:‘ ‚:lol:‘
Schönen Abend noch
KW
(Quelle: http://forum.hna.de/forum/viewtopic.php?pid=101780#p101780)

Bonoboche, 20. November 2008
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Resultat der Grimm-Beratungen der Stavo Kassel

In einem Kommentar zu den Ergebnissen der Stavo-Versammlung und des Kulturausschusses schreibt die HNA mit heutigem Datum:

Stochern im Nebel
Ellen Schwaab über die Zukunft des Grimm-Standortes Kassel
Die Mitglieder des Kulturausschusses wollen ein Museums- und Ausstellungskonzept für das Erbe der Grimms, um über die künftigen Standorte entscheiden zu können. Und was tut Kulturdezernent Thomas-Erik Junge? Er gibt den Auftrag an den Leiter des Grimm-Museums weiter, der in Personalunion auch die Geschäfte der Brüder-Grimm-Gesellschaft führt. Diese hat unmissverständlich klargemacht, dass sie am Palais Bellevue als Museumsstandort festhält.
Wie das Ergebnis aussehen wird, ist absehbar. Die Grimm-Gesellschaft wird kaum auf die Präsentation des Archivmaterials verzichten. Ganz gleich, wie viele Besucher sich dafür interessieren oder nicht. Statt endlich Klarheit über die Zukunft des Grimm-Standortes zu schaffen, wird weiter im Nebel gestochert. els

Folgend der Hauptartikel:

Reicht das Geld für drei?
Auseinandersetzung um Anzahl der künftigen Grimm-Standorte geht in nächste Runde
Von Ellen Schwaab
KASSEL. Sind die Grimm-Bestände so umfangreich, dass damit drei Museen bestückt werden können? Wie viele Besucher werden sich das Archivmaterial wie Grafiken, Briefe und Bilder voraussichtlich ansehen? Antworten darauf soll ein Museums- und Ausstellungskonzept geben (siehe Artikel links). Hintergrund ist die Debatte um die Anzahl der künftigen Grimm-Standorte. Dabei geht es um das Palais Bellevue, die Torwache und einen Museumsneubau auf dem Weinberg.
Die SPD will sich erst dann festlegen, wenn klar ist, was eine einfache beziehungsweise museumsgerechte Sanierung des Bellevue an der Schönen Aussicht kostet. Die Grünen wollen es zu Gunsten eines neuen Museums auf dem Weinberg aufgeben. Es soll nur noch so lange das Grimm-Museum beherbergen, bis der Neubau fertig ist. FDP und CDU halten am Bellevue als Grimm-Standort fest. Mit ihnen Kulturdezernent Thomas-Erik Junge (CDU). „Wir werden stark mit drei Standorten“, sagt er. Für ihn sei deshalb entscheidend: „Wann gibt es grünes Licht für die Sanierung des Palais Bellevue?“
In der Masterplanung für die städtischen Museen sind 1,5 bis 1,95 Millionen Euro dafür eingesetzt. Insider gehen inzwischen aber von doppelt soviel aus. Neubau-Befürworter wie Dr. Klaus Ostermann (Grüne) befürchten, dass damit Fakten für den Erhalt des Schlösschens als Museumsstandort geschaffen werden. Denn das verbaute Geld würde für ein neues Haus auf dem Weinberg fehlen. „Wenn wir so weitermachen, kriegen wir kein welterbefähiges Museum hin“, sagt Ostermann. Für den Ausbau der städtischen Museen sind 20 Millionen Euro vorgesehen, davon 7,5 Millionen fürs Stadtmuseum.
Unterdessen hat Junge den Leiter des Grimm-Museums, Dr. Bernhard Lauer, mit der gewünschten Aufstellung beauftragt. Wann das Konzept vorliegt, vermochte Junge nicht zu sagen. Die im Fachjargon als Flachware bezeichneten Bilder, Briefe und Grafiken sollen nach seinen Vorstellungen neben den Büchern auch künftig im Palais Bellevue bleiben. Als authentischer Ort ermögliche es den Besuchern aus aller Welt, in ein Stück altes Kassel einzutauchen. Ein modernes Museum könne dies niemals leisten.
In der Torwache am Brüder-Grimm-Platz will Junge neben der rekonstruierten Grimm-Wohnung Bibliothek und Verwaltung unterbringen. In dem Museum am Weinberg soll die Märchenwelt inszeniert werden. „In die taucht man nicht ein, wenn man vor der Flachware steht“, sagt Junge. In Erlebnisräumen würden Märchenmotive wie Turm, Höhle, Brunnen und Palast szenisch dargestellt. Außerdem soll es anschauliche Informationen über das Wirken der Grimms geben. KOMMENTAR

Und hier noch ein Artikel zu den Gesprächen:

Stadtverordnete fordern Konzept
Kulturausschuss: Erst Pläne für Grimms, dann Entscheidung über Geld
Kassel. Die Kasseler Stadtverordneten verlangen ein inhaltliches Museums- und Ausstellungskonzept der Stadt für den Umgang mit dem Erbe der Brüder Grimm. Einstimmig hat der Kulturausschuss beschlossen, dass der Magistrat ein Konzept erstellen lassen soll, das darstellt, auf welche Weise die Besucher an den unterschiedlichen Kasseler Grimm-Stätten angesprochen werden sollen. Damit soll das Konzept eine Grundlage bilden für die Entscheidung, an welchem der drei geplanten Grimm-Standorte (Palais Bellevue, Torwache und das neu zu bauende Museumsgebäude am Weinberg) welcher Ausstellungs- beziehungsweise Forschungsschwerpunkt gebildet werden wird.
Bevor Investitionen in die bauliche Entwicklung beschlossen würden, müsse man darstellen, wie die Grimm-Bestände „inszeniert“, also womit Besucher nach Kassel gelockt werden könnten, begründete Dr. Klaus Ostermann den Antrag der Grünen. Insbesondere sei wichtig zu überlegen, wie die eher spröden Archivmaterialien, die so genannte Flachware, ansprechend präsentiert werden könnten. Bevor er als Stadtverordneter über 15 Millionen Euro für Gebäude entscheide, wolle er genau wissen, was an welchem Standort geplant sei und was sich unter dem Begriff „Märchenwelt“ verberge: „Wer betreibt was für wen?“, fragte Ostermann. Helfen könne bei einer solchen Konzeption der Blick auf andere erfolgreiche   Literaturhäuser   und -museen, etwa das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Lessing-Haus in Wolfenbüttel. Auch Sprecher anderer Fraktionen erwarteten eine genauere inhaltliche Planung. Gisela Schmidt (FDP) erinnerte daran, dass ein Grimm-Museum am Weinberg „bislang nichts als eine Absichtserklärung“ sei.

Keinen Erfolg hatte ein auch von FDP und der Linken befürworteter Antrag der Grünen gegen die Mehrheit von CDU und SPD, wonach im Zuge der Grimm-Planungen der fast 50 Jahre alte Vertrag der Stadt mit der Brüder-Grimm-Gesellschaft überprüft und neu verhandelt werden soll, um die unterschiedlichen Aufgaben präziser zu fassen. Für die Grünen geht aus dem Vertrag nicht hervor, wer beim Thema Grimm „das Sagen hat“. Diese Unklarheiten könnten – wegen möglicher Blockaden durch die Grimm-Gesellschaft – ein Hindernis sein auf dem Weg, die Grimms zu einer in Kassel verankerten „Weltmarke“ zu machen.

Bürgermeister Thomas-Erik Junge widersprach. Die rechtliche Konstruktion sei unstrittig: Die Stadt sei für Gebäude und Personal verantwortlich, das Kuratorium, in dem die Stadt die Mehrheit habe, für die inhaltliche Gestaltung: „Die Stadt bestimmt, was passiert.“ Strittig sei lediglich das Prozedere bei Berufung und Abberufung des Museumsleiters. (vbs) Archivfotos: Koch

Jeanne d’Arc, 26. November 2008
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Baupläne fürs Grimm-Museum

Das Rathaus Kassel hat auf seinen Internetseiten interessante Dokumente zu den Planungen für das Grimm-Museum und das Stadtmuseum eingestellt.

Im Kulturausschuss möchte der Kulturdezernent am 20. 1. einen Beschluss erreichen, der „Masterplanung 2013, Teil I: Brüder Grimm-Museum und Stadtmuseum“ (Hegger, Hegger & Schleiff 2008) als Grundlage für die weitere Planung zuzustimmen. Der Magistrat hat sich seinerseits bereits für diese Option entschieden.

Die Masterplanung, über die voriges Jahr in der Presse kontrovers berichtet wurde, kann man dort downloaden.

Zum Grimm-Museum heißt es in der Beschlussvorlage des Magistrats:

Das Palais Bellevue wird denkmalgerecht als kulturell multifunktional nutzbares Gebäude mit Ausstellungs-, Verwaltungs- und Konferenzfunktion instand gesetzt, so dass eine angemessene Präsentation der Brüder Grimm in Kassel zu den anstehende Grimm-Jubiläen ab 2011 ermöglicht wird. Die Kosten hierfür betragen ca. 3 Mio. €. Parallel hierzu werden weiterhin die Planungen zum Neubau eines Brüder Grimm-Museums am Weinberg verfolgt. Vor den Einzelbeschlüssen zu Art und Umfang der Maßnahmen wird eine Investitionsprüfung durchgeführt.

In der PDF-Datei zur Masterplanung werden aufgrund der Gegebenheiten des Palais Bellevue allerdings beträchtliche Einschränkungen hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeiten konstatiert. Der Zustand der historischen und für die Erschließung entscheidenden Wendeltreppe sei bereits als so kritisch eingestuft worden, dass die Tragfähigkeit durch Zugelemente (die in der obersten Balkenlage rückverankert sind) provisorisch gesichert werden musste.

Diese Treppenanlage würde für eine öffentliche Nutzung im Zuge einer Gebäudeinstandsetzung nicht als einzige Erschließung dienen können und durch ein notwendiges Treppenhaus zu ergänzen sein. Dies würde wiederum den Charakter und die Nutzbarkeit des Gebäudes erheblich beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass das Gebäude derzeit nicht barrierefrei zu erschließen ist.

Die empfindlichen baulichen Gegebenheiten des Palais Bellevue seien für eine Nutzung als Ort mit hoher Publikumsnutzung deshalb nicht geeignet.

Der Eingangsbereich des Palais Bellevue sei mit vielen Funktionen wie Garderobe, Foyer, Museumsshop und Kasse überfrachtet und könne größere Besuchergruppen nicht bewältigen. Es seien derzeit keine Räume für museumspädagogische Angebote vorhanden. Die Lage der Besuchertoiletten im Dachgeschoss sei unkomfortabel und störe die Besucherführung. Die derzeitige Situation unzusammenhängender Ausstellungsflächen und die Durchmischung mit anderen Nutzungen mache die Umsetzung eines schlüssigen Ausstellungskonzeptes nahezu unmöglich. Die geringen Ausstellungsflächen seien über drei Geschosse verteilt. Hierdurch werde ein zusammenhängendes Museums-Erlebnis deutlich beeinträchtigt. Ein 2003 mit drei Planungsteams (jeweils besetzt mit den Disziplinen Architektur, Stadtplanung, Ausstellungsgestaltung) durchgeführter Ideenwettbewerb zu möglichen Erweiterungen am Standort Bellevue habe gezeigt, dass eine bauliche Entwicklung auf dem Grundstück zu einer unangemessen dichten Bebauung führen und eine Weiterentwicklung ausschließen würde. Eine unterirdische Bebauung Richtung Rosenhang habe aufgrund von dort liegenden Hauptversorgungstrassen nicht wirtschaftlich und funktional weiterentwickelt werden können.

Von der Seite des Rathauses Kassel kann man außerdem inhaltliche Konzepte der Leitungen des Stadtmuseums und des Grimm-Museums für die künftige Ausstellungsarbeit herunterladen.

Die Seite zur Sitzung des Kulturausschusses am 20. 1. erreicht man mit folgendem Link: http://sdnet.stadt-kassel.de/termine.do?selected=2009-01-01M&gid=30
Dort auf das Symbol „E“ (Einladung) links klicken.

Bonoboche, 15. Januar 2009
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Grimm-Konferenz in der Extra-Tip-Redaktion

(Text- und Bildzitate: „Extratip“ Kassel, siehe auch www.extratip.de)

Jeanne d’Arc, 18. Januar 2009

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Empörung im Ausschuss (HNA v. 29.10.2009)

Stadtverordnete fühlen sich vom Leiter des Grimm-Museums hingehalten und düpiert

Mal wieder in der Kritik: Dr. Bernhard Lauer, der Leiter des Brüder-Grimm-Museums, zog den kollektiven Zorn des städtischen Kulturausschusses auf sich, weil er der Sitzung fernblieb

Kassel. Es kommt nicht oft vor, dass die Stadtverordneten kollektiv sauer werden. Doch bei der Sitzung des Kulturausschusses am Dienstagabend war der Ärger groß und allgemein. Vor dem Ausschuss hätte der Leiter des Brüder-Grimm-Museums, Dr. Bernhard Lauer, erscheinen sollen. Und der Magistrat hätte eine Anfrage der Grünen beantworten müssen, wie es um die Grimm-Bestände in Kassel bestellt ist. Das Material dazu hätte ebenfalls Lauer liefern sollen.

Doch Lauer ließ sich wegen Urlaubs entschuldigen, auch habe er keine Zeit gefunden, die Fragen zu Zahl, Art und Eigentumsverhältnissen der Grimm-Bestände zu beantworten. Im Raum steht die von Lauer ins Spiel gebrachte Zahl von 100 000 Objekten.

Es war nicht der erste Versuch, von Lauer Auskunft über die Grimm-Bestände zu erhalten. Schon zur vorigen Sitzung hätten die Antworten vorliegen sollen – doch die von Lauer auf einer DIN-A-4-Seite aufgeführten Erklärungen waren so dürftig und wenig aussagekräftig, dass der Magistrat das Papier zurückhielt.

Die neuerliche Düpierung der Stadtverordneten bezeichnete Dr. Klaus Ostermann (Grüne) als „abenteuerlich“, zumal sich das Verfahren schon seit Mai hinziehe. Gisela Schmidt (FDP) gab unter allgemeiner Zustimmung den Protest gegen die Missachtung der Stadtverordnetenversammlung zu Protokoll. Der scheidende Kulturdezernent Thomas-Erik Junge bemerkte dazu, er teile den Ärger der Stadtverordneten. Notfalls müsse ein externer Gutachter die offenen Fragen beantworten.

Nun soll die Anfrage im Dezember beantwortet werden. Dann will auch Lauer vor dem Ausschuss erscheinen. Er wird einige zusätzliche Fragen zu beantworten haben. (w.f.)

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Wie lange noch? (HNA v. 29.10.2009)

Werner Fritsch über Bernhard Lauers Missachtung der Stadtverordneten


Es war kein Zufall, dass der Eklat in Sachen Kasseler Grimm-Bestände sich ausgerechnet in der letzten Sitzung des Kulturausschusses ereignete, in der Thomas-Erik Junge als Kulturdezernent zugegen war. Seine Versuche, den Leiter des Brüder-Grimm-Museums und Geschäftsführer der Brüder-Grimm-Gesellschaft, Dr. Bernhard Lauer, einzufangen und zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Stadtverordneten anzuhalten, haben nichts gefruchtet. Wie kann man es zulassen, dass Lauer die Stadtverordneten ein ums andere Mal brüskiert? Seit Monaten liegen Anfragen des Kulturausschusses zu Zahl, Art und Eigentumsverhältnissen der Grimm-Bestände in der Stadt vor. Zuerst beantwortete Lauer sie so unzureichend, dass es an Frechheit grenzte. Jetzt lässt er sich mit Urlaub entschuldigen, und der Magistrat muss womöglich einen Gutachter zur Beantwortung der Fragen bestellen. Wann endlich führt dieses unglaubliche Verhalten zu Konsequenzen? fgh@hna.de

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Immer Ärger mit Grimm (HNA v. 29.10.2009)

Von Werner Fritsch

Ein knappes Jahrzehnt an der Spitze des Kulturdezernats, da hinterlässt einer Spuren. Thomas-Erik Junge kann sich auf die Fahne schreiben, dass er die größte Mobilisierung Kasseler Bürger für Kultur organisiert hat, die es in dieser Stadt jemals gegeben hat.
[…]
Seine Initiative, Kassel zur Stadt der Kinderkultur zu machen, ist lobenswert, auch wenn vieles Symbolpolitik blieb.
[…]
Gleich mehrere Niederlagen musste Junge beim Thema Brüder Grimm einstecken. Weder gelang es ihm, die ständigen Querelen um den Leiter des Grimm-Museums, Dr. Bernhard Lauer, zu beenden, noch bewies er ein Händchen für die Museumsplanung. Seine Vorstellung, am Palais Bellevue als dauerhaftem Museumsstandort festzuhalten und an der Trompete einen Erweiterungsbau zu errichten, scheiterte.

Die Entwicklung eines städtischen Museumskonzeptes in Ergänzung zum groß angelegten Ausbau der staatlichen Museen zog sich jahrelang hin. Anstatt Vorgaben zu liefern, startete er den zum Scheitern verurteilten Versuch, per Bürgerbeteiligung eine Museumsplanung von unten zu organisieren.

Der Vorwurf, keine kulturpolitischen Visionen zu haben, keinen Masterplan Kultur für Kassel entwickelt zu haben, begleitete Junges gesamte Amtszeit nach der Kulturhauptstadt-Bewerbung. Auch engagierte sich Junge deutlich weniger für die Aufnahme des Bergparks Wilhelmshöhe ins Unesco-Weltkulturerbe als für die Kulturhauptstadt-Bewerbung.

(Alle Zitate: „Hessisch-Niedersächische Allgemeine“ Kassel, http://www.hna.de)

Redaktionelle Anmerkung:
Die Redaktion des Grimmforums distanziert sich ausdrücklich von den in obigen Artikeln enthaltenen Tatsachenbehauptungen und Wertungen zu Vorgängen in Kassel. Die Verantwortung hierfür liegt allein beim Autor. Den Wahrheitsgehalt des Berichtes über die jüngste Kulturausschusssitzung können wir nicht beurteilen.
Die im Artikel genannte Anfrage von Dr. Klaus Ostermann, Grüne, vom 20. 4. 2009 sowie eine Antwort des Grimm-Museums vom 27. 4. 2009 können über folgenden Link eingesehen werden: http://sdnet.stadt-kassel.de/vorlagen-input.do, dort die Vorlagennummer 101.16.1294 aufrufen und in der nächsten Anzeige Symbole links anklicken.

Jeanne d’Arc, 1. November 2009

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Stadtoberhäupter aus Grimm-Städten
(Grimmforum, 7. Oktober 2008)

Herr Schaffer-Hartmann, Leiter der Museen Hanau, übermittelte mir freundlicherweise folgende Pressemitteilung zu einem Treffen der Bürgermeister von Hanau, Kassel, Marburg und Steinau, bei dem es um eine künftige abgestimmte Planung im hessischen Grimm-Tourismus ging. Anlass für die Wahl Hanaus als erster Begegnungsort einer Gesprächsserie war offenbar das dortige Brüder-Grimm-Kulturzentrum, das sich seit 2005 in Planung befindet und für das inzwischen eine detaillierte Konzeption vorliegt (siehe http://www.hanau.de/rathaus/projekte_dez1/uebersicht/05429/ und die dort verlinkten PDF-Dateien zum Kulturzentrum).

Stadtoberhäupter aus Grimm-Städten zu Besuch

Auf Initiative von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sind erstmals die Stadtoberhäupter der hessischen Brüder-Grimm-Städte Kassel, Marburg, Steinau und Hanau zum offenen Gedankenaustausch zusammengetroffen. Die Oberbürgermeister von Kassel und Marburg, Bertram Hilgen und Egon Vaupel, sowie Steinaus Bürgermeister Walter Strauch kamen mit Kaminsky überein, sich künftig regelmäßig zu treffen. Beim nächsten Mal lädt OB Hilgen nach Kassel ein.

Berthold Friemel

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Rücktritt des Vorsitzenden der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel
(Grimmforum, April-Juni 2008)

Rücktritt des Vorsitzenden der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel?

Die Kasseler Zeitung HNA veröffentlichte am gestrigen Mittwoch einen Artikel, laut dem der 2006 gewählte neue Vorsitzende der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V., der Berliner Unternehmer Klaus Dieter Staubach, einen Rücktritt erwäge und der stellvertretende Regierungspräsident Dr. Werner Neusel bereit sei, den Vorsitz der Gesellschaft zu übernehmen. Nachfolgend dokumentiere ich die HNA-Berichterstattung:

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Um etwaigen rechtlichen Streitigkeiten um diese HNA-Berichterstattung aus dem Weg zu gehen, distanziere ich mich ausdrücklich von Inhalt und Form des zitierten Textes. (Siehe hierzu auch die entsprechenden Bemerkungen im Impressum).

Berthold Friemel, 17. April 2008
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Rücktritt des Vorsitzenden der Brüder Grimm-Gesellschaft!


(Quelle für Text- und Bildzitat: HNA)

Jeanne d’Arc, 19. April 2008
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„An einem Strang“

Unter den Überschriften „An einem Strang“ und „Auf einen guten Weg“ veröffentlichte das Kasseler Anzeigenblatt „Extratip“ am Sonntag ein Interview mit dem stellvertretenden Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Werner Neusel (SPD) als einem Kandidaten für den Vorsitz der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V.

Neusel bezieht sich in dem Interview auf seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft „200 Jahre Brüder Grimm“ in den 80er Jahren. Neusel: „Es war eine spannende Zeit damals. Und ich finde es furchtbar schade, dass es heute, im Zusammenhang mit dem Thema Grimm, vor allem diese gegenseitigen Vorwürfe sind, auf denen ständig herumgeritten wird – das ist der Sache der Grimms sicher nicht dienlich. Deshalb bin ich nun bereit, meinen Beitrag zu leisten, damit diese widerstreitenden Interessen nach Möglichkeit wieder zusammengeführt werden – und wieder alle an einem Strang ziehen. Denn nur so kann die Marke Grimm, zum Wohle der Kassels und der Region, noch populärer gemacht werden.“
Neusel schätzt ein, er werde als möglicher Vorsitzender der Brüder Grimm-Gesellschaft nicht polarisieren. Er sei „sicher auch bereit, jedem, der guten WilIens ist, die Hand zu reichen“.

Das vollständige Interview: http://www.extratip.de/index.php?&task=artikel2&artikel_id=15785

Berthold Friemel, 22. April 2008
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Belauscht
Meine sehr verehrten Damen und Herren,

vielleicht haben Sie sich nach meiner letzten Indiskretion über den bevorstehenden Führungswechsel in der Brüder Grimm-Gesellschaft gewundert, weshalb sich der Noch-Regierungsvizepräsident als Kandidat schon ins Spiel brachte (siehe oben), als ihn eigentlich noch gar keiner gefragt hatte? – Nun, ich will es Ihnen verraten.

Ursprünglich war alles ganz anders geplant. Der Kasseler Oberbürgermeister Hilgen und der Bürgermeister Junge hatten wieder einmal vor, ihrem weltbesten Kenner der Brüder Grimm einen starken Präsidenten vor die Nase zu setzen, wie sie es vor zwei Jahren schon mit einem sozialdemokratisch bewährten ehemaligen Universitätspräsidenten versucht hatten. Kaum hatten sie den starken Mann damals öffentlich verkündet, glaubten sie den bösen Geist in die Flasche gebannt. Erst nach der Wahl merkten sie, dass ihre Rechnung nicht aufgegangen war.

2008: Wieder hat ein Präsident der Brüder Grimm-Gesellschaft genug von diesem Amt. Im Sommer will er gehen. Anders als vor zwei Jahren weiß kaum jemand davon. Aber die Stadtoberen Kassels gehören zum engen Zirkel der Eingeweihten. Wieder sehen sie die Chance, die Grimm-Gesellschaft nach ihrem unbewährten politischen Rezept zu gestalten. Nur diesmal ganz abseits der Öffentlichkeit. Weder die Mitglieder der Grimm-Gesellschaft noch Medienvertreter wissen, was sich bei belegten Brötchen und Rotwein in den Büros der beiden Bürgermeister zusammenbraut.

Da gibt es Prof. Dr. phil. Leonhard, Staatssekretär a. D. (SPD-nah), nicht überall in gutem Angedenken in Wiesbaden, Vorsitzender des nationalen Nominierungskomitees für das UNESCO-Programm „Memory of the World“. Jener, über den die Nominierung der Kasseler Grimm-Handexemplare für das Weltdokumentenerbe erfolgte, der die dafür geltenden Regeln offenbar nicht so wichtig fand und im Interesse der Grimm-Gesellschaft geklitterte Angaben passieren ließ, – und der jetzt, man höre und staune – bei den Dienstherrn des Grimm-Museums, das diese Bestände verwahrte und von wo sie beinah wundersam zum Eigentum einer privaten Gesellschaft geworden wären, zum Wunschkandidaten für das Amt des Vorsitzenden der Grimm-Gesellschaft wird.

Doch damit nicht genug. Die Rechnung ist ohne den Zeremonienmeister der Märchenwelt gemacht. Er hat da noch einen langjährigen Mitstreiter (SPD) an einer Schaltstelle sitzen, der ihm lieber wäre als ein UNESCO-Mann. Dieser hat vielleicht doch noch eine Rechnung mit ihm offen wegen unwahrer Angaben im geheiligten Dokument. Also handelt der Meister, startet den Wechsel sofort, und den anderen bleibt wieder einmal das Nachsehen und Staunen.

Die Fortsetzung kennen Sie. Von dem UNESCO-Mann hätten Sie eigentlich nichts erfahren sollen …

Nosferatu, 21. Mai 2008
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Windfuhr: Grimm-Gesellschaft ins Abseits manövriert

Die Kasseler HNA berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über die Wahl Dr. Werner Neusels zum Vorsitzenden der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. und über den Umgang der Wahlversammlung mit zwei aus den Mitgliederkreisen gestellten Anträgen zur künftigen musealen Nutzung des Wohnhauses der Brüder Grimm am Brüder-Grimm-Platz in Kassel, über die kürzlich in einem Gespräch zwischen Landesregierung, Stadt Kassel und IHK Kassel in Wiesbaden eine Grundsatzentscheidung getroffen wurde. Die Mitgliederversammlung habe beschlossen, so die HNA, zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme hierzu abzugeben. Der langjährige Vorsitzende der Brüder Grimm-Gesellschaft, Wolfgang Windfuhr, kommentierte diese Entscheidung der Mitgliederversammlung laut HNA mit den Worten: „Ich bin entsetzt, die Grimm-Gesellschaft hat sich mit dieser Abstimmung ins Abseits manövriert.“

Einziger Beschluß der Mitgliederversammlung war die Wahl des Kasseler Regierungsvizepräsidenten Dr. Neusel (SPD) zum neuen Vorsitzenden. Der zurückgetretene Vorsitzende Dieter Staubach zog laut HNA folgende Bilanz seiner Amtszeit: „Die Wogen im Verein seien geglättet, der Kurs werde gehalten, bilanzierte er. Damit aber das Schiff dem Ruder gehorche, müsse der Kapitän ständig an Bord sein, und das könne er von Berlin aus nicht leisten.“

Im persönlichen Vergleich mit seinem Nachfolger habe Staubach festgestellt: „Ich kann weder Kassel noch Grimm – ob das eine Eignung dafür ist, das Schiff in Fahrt zu bringen?“ Seinen Nachfolger habe er mit dem Motto empfohlen: „Er kann Partei, er kann Kassel, er kann Grimm.“

http://www.hna.de//kasselstart/00_20080608215420_Es_gibt_nicht_genug_Grimm.html

Bonoboche, 9. Juni 2008

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„Wahrheit“ über Grimm-Museum Kassel
(Grimmforum, November / Dezember 2007)

Wahrheit über Dr. Bernhard Lauer

Damit Sie in Ihrem „Forum“ auch einmal die Wahrheit lesen können!

aus dem Extra Tip Kassel
http://www.extratip.de/index.php?&task=artikel2&artikel_id=11118

Grimmfreund, 25. November 2007
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Und die andere „Wahrheit“ über Dr. Lauer

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(obige Texte und Bilder: „Hessisch-Niedersächsische Allgemeine“, Kassel, vom 1. Dezember 2007)

Die Texte wurden vom Forumsadministrator im Hinblick auf die 2008 / 2009 stattgefundene juristische Auseinandersetzung um Äußerungen zu Zugangsverhältnissen für die Wissenschaft im Grimm-Museum Kassel teilweise unlesbar gemacht.


Jeanne d’Arc, 1. Dezember 2007

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Virtuelle Grimm-Akademie Kassel eröffnet
(Grimmforum, 19. September 2007)

Virtuelle Grimm-Akademie eröffnet

(Text- und Bildzitat: HNA Kassel)

Leser Grimmig schrieb dazu im HNA-Forum:

Was ist denn eine „virtuelle Akademie“? Die gibt es ja mittlerweile zuhauf. Eine virtuelle Akademie ist eine internetbasierte Lerninstitution, an der man qualifizierte Abschlüsse erlangen oder zumindest Kurse belegen kann, zu denen Lern- und Lehrmaterial bereitgestellt wird. Dem Ganzen liegt ein methodisch-didaktisches Konzept zugrunde, das die Lerninhalte und -ziele eindeutig bestimmt. Begleitet werden die virtuellen Teilnehmer von entsprechenden Tutoren, die bei Fragen zu Verfügung stehen und die jene Lernziele überprüfen. Von alldem kann ich auf der lauerschen Virtual Academy of Imaginated Sciences nichts entdecken – vielmehr ist es lediglich das, was sowieso schon existierte und nun im Internet sichtbar gemacht wurde: die sogenannten und zweifelhaften Akademie-Gespräche, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit mittlerweile jährlich im stillen Kämmerlein des Grimm-Museums stattfinden. Also, was soll das Ganze? Es ist ja unübersehbar, dass es sich bei diesem neuen „Projekt“ um Augenwischerei erster Güte handelt. Zumindest kann man jetzt dem Eingangsportal der „Grimm-Akademie“ entnehmen, dass bereits ein Viertel der Wissenschaftler das Weite gesucht haben. Kein Wunder.

Weitere Infos finden Sie unter: http://www.grimms.de/contenido/cms/front_content.php?idcat=136

Jeanne d’Arc, 19. September 2007

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Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel meldet sich in Wikipedia
(Grimmforum, Juli / August 2007)

Wortmeldung des Vorstands der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. in der Wikipedia

Nachdem bereits in der Vergangenheit versucht wurde, Kritisches aus Wikipedia-Artikeln zu den Kasseler Grimm-Verhältnissen zu entfernen, hat der Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft am 19. Juli und am 20. Juli direkt an den Anfang des Artikeltextes über die Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. folgende Mitteilung gesetzt:

Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. schrieb: Nachfolgende Darstellung ist von bestimmten Interessen geleitet und entbehrt jeglicher Objektivität. Da die aufgestellte Vorwürfe nicht belegt werden können und im übrigen anonym vorgebracht werden, erübrigt sich jede Auseinandersetzung damit. Der Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft e.V.

Diese – von Wikipedia-Usern wieder gelöschte, aber in der Rubrik „Versionen/Autoren“ gespeicherte – Einlassung des Vorstands ist offenkundig von bestimmten Interessen geleitet und entbehrt jeglicher Objektivität. Da der Vorwurf an den Wikipedia-Artikel, er entbehre jeglicher Objektivität, nicht konkret gemacht wird, im Wikipedia-Artikel Quellen angegeben sind und die Kasseler Grimm-Mißstände weltbekannt und zum Teil sehr detailliert dokumentiert sind, erübrigt sich jede Auseinandersetzung mit dieser Erklärung des Vorstands der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V., die diesen nur zum wiederholten Mal als das entlarvt, was er ist.

Der Wikipedia-Artikel zur Grimm-Gesellschaft lautet:

Wikipedia schrieb:
Brüder Grimm-Gesellschaft
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Brüder Grimm-Gesellschaft (BGG) ist ein 1942 mit maßgeblicher Unterstützung des Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, Philipp Prinz von Hessen, gegründeter eingetragener Verein mit Sitz in Kassel. Laut derzeit gültiger Satzung handelt es sich um eine „internationale wissenschaftliche Gesellschaft“, die sich die Aufgabe stellt, „im Geiste der Brüder Grimm der Pflege und Förderung deutscher Kultur zu dienen durch Veranstaltungen und Unternehmungen geeigneter Art“. Die Gesellschaft richtete gemeinsam mit der Stadt Kassel 1959 das Brüder Grimm-Museum Kassel ein und hat bis heute ein Mitspracherecht hinsichtlich des Museumsleiters. Seit 1990 ist die BGG auch als Verlag tätig, Verlagsleiter ist der Geschäftsführer. Nach seiner Aussage brachte der Verlag seit 1990 weit über 100 Publikationen heraus, deren redaktionelle Betreuung und Layout er in ehrenamtlicher Tätigkeit besorgt habe.

Inhaltsverzeichnis

* 1 Geschichte und Vorgeschichte
o 1.1 Alte Kasseler Grimm-Gesellschaft
o 1.2 Gründung der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. 1942
o 1.3 Nachkriegszeit
* 2 Selbstverständnis und Projekte
* 3 Mitglieder, Vorstand, Wissenschaftlicher Rat, Anschrift
* 4 Literatur
* 5 Links

Geschichte und Vorgeschichte

Alte Kasseler Grimm-Gesellschaft

Zur Zeit der hundertsten Geburtstage der Brüder Grimm 1885 und 1886 kam es zu zahlreichen Jubiläumsaktivitäten. Dabei spielte neben den traditionellen wissenschaftlichen und literarischen Interessen an den Brüdern Grimm ein starker nationalpolitischer Impuls eine Rolle, da man die Brüder Grimm in der Führungsschicht des deutschen Kaiserreichs als Vorkämpfer des 1870 / 1871 entstandenen Einheitsstaates verstand. Ein bleibendes Ergebnis dieser Jubiläumsaktivitäten war die Errichtung des Nationaldenkmals der Brüder Grimm vor dem Neustädter Rathaus in Hanau. Auch in Kassel hatte es Bestrebungen für ein Grimm-Denkmal gegeben, jedoch war ihnen kein Erfolg beschieden. Bibliothekare der Landesbibliothek Kassel (mit ihrem Direktor Edward Lohmeyer an der Spitze) ergriffen deshalb die Initiative, für Kassel einen anderen Akzent zu setzen und im Anschluss an bereits vorhandene Grimm-Bestände eine „Kasseler Grimm-Sammlung“ aus Briefen, Manuskripten, Originalausgaben, Bildern usw. aufzubauen, die sie als möglichen Grundstock eines künftigen Grimm-Museums in der Landesbibliothek ansahen. Die Landesbibliothek im Museum Fridericianum war seit 1814 bzw. 1815 bis 1829 Arbeitsstätte der Brüder Grimm gewesen; vieles in Beständen, Katalogen und Einrichtung des Hauses erinnerte noch an sie. 1896 gründeten die Kasseler Bibliothekare einen Ausschuss zur Förderung der Kasseler Grimm-Sammlung. Zur Mitarbeit gewannen sie auch Wilhelm Grimms Sohn Herman Grimm. Nachdem ein Ende 1896 veröffentlichter Aufruf zur Förderung und zum Ausbau der Kasseler Grimm-Sammlung großen Erfolg hatte, entschloss sich der besagte Ausschuss Anfang 1897 zur Gründung der „Kasseler Grimm-Gesellschaft“. Zu deren Zielen hieß es in der Satzung: „§ 1. Die Kasseler Grimm-Gesellschaft stellt sich die Aufgabe, das Andenken an die Brüder Grimm in einer ihrer hohen Bedeutung entsprechenden Weise zu ehren. § 2. Dies Ziel sucht die Gesellschaft insbesondere zu erreichen 1. durch die Sammlung, die, im Anschluß an den auf der Landesbibliothek in Kassel vorhandenen Grundstock, Erinnerungen aller Art an die Brüder, an ihren Verwandten- und an ihren Freundeskreis vereinigt und in das Eigentum der genannten Anstalt übergeht, soweit nicht anderweite Rechte vorbehalten sind, 2. durch Veranstaltung von Vorträgen, 3. durch Unterstützung und Herausgabe von wissenschaftlichen Arbeiten, welche die Grimm-Literatur zu bereichern und zu vertiefen geeignet sind, 4. durch Verbreitung der Schriften der Brüder, 5. durch Ansammlung von Geldmitteln, die dazu dienen sollen, ein Grimmdenkmal in Kassel zu errichten.“ Der Gesellschaft gelang es, insgesamt mehrere hundert Dokumente in der Kasseler Grimm-Sammlung zusammenzutragen. Zu ihnen gehörten auch Handexemplare der Brüder Grimm von ihrer Märchensammlung mit zahlreichen Notizen. Die Tätigkeit der Gesellschaft kam durch Alter und Tod der wenigen tätigen Mitglieder ungefähr 1910 bereits wieder zum Erliegen. Die Sammlung verblieb satzungsgemäß in der Landesbibliothek, die mit ihr in ihren Gebäuden eine kleine Grimm-Ausstellung einrichtete.

Gründung der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. 1942

Die Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. wurde am 13. April 1942 in Kassel gegründet. Die Idee ging auf den Inhaber des Bärenreiter-Verlags, Karl Vötterle, zurück, der eine bedeutende Grimm-Sammlung besaß. Hessische Politiker der damaligen Zeit griffen die Idee auf und machten sie sich zu eigen. Vorstand der ersten Stunde waren der NSDAP-Gauleiterstellvertreter Kurhessen Max Solbrig als Vorsitzender und der Landesleiter der Reichsschrifttumskammer des Gaus Kurhessen Karl Kaltwasser als Geschäftsführer sowie auf weiteren Ämtern Rudolf Fleischer und Karl Vötterle. In einem Prospekt aus der Gründungszeit heißt es zu den Zielen und zur Arbeitsweise: „Die Brüder Grimm-Gesellschaft ist ein am 13. April 1942 durch Gauleiter und Preuß. Staatsrat Karl Weinrich gegründeter und in das Vereinsregister eingetragener Verein mit dem Sitz in Kassel. Der Gauleiter des Gaues Kurhessen ist ihr Schirmherr. Die Gesellschaft stellt sich die Aufgabe, im Geiste der Brüder Grimm der Pflege und Förderung deutscher Kultur zu dienen. […] Es ist ihr Ziel, in unserem Volk das Bewußtsein seiner selbst zu stärken, zu bereichern und zu vertiefen. Die Brüder Grimm-Gesellschaft will der deutschen Kultur, wie sie in Wissenschaft, Dichtung, Kunst und Volkstum je Gestalt gewonnen hat und immer neu gewinnt, in Hessen eine lebendige Pflegestätte schaffen. […] Die Veranstaltungen und Veröffentlichungen der Gesellschaft werden über die Grenzen der Heimat hinaus in dem stets auf die Ganzheit des höheren völkischen Lebens gerichteten Geist der Brüder Grimm einer umfassenden Wissenschaft vom deutschen Volke zu dienen suchen. Nie das Ziel wahrer Volkstümlichkeit aus dem Auge lassend, wird die Brüder Grimm-Gesellschaft dem überkommenen Kulturgut in Ehrfurcht vor dem Erbe der Ahnen ihre Arbeit widmen, nicht allein zur Erhaltung des Bedrohten, sondern vor allem zur Fruchtbarmachung des noch immer Lebendigen. In tätiger Treue zur Vergangenheit gilt gerade hier ihr Dienst unserer Gegenwart.“ Als Projekte der BGG wurden benannt: Vorträge, Vortragsreihen, Arbeitsgemeinschaften, Lesungen, Ausstellungen, Tagungen, Editionen der Werke und des Briefwechsels der Brüder Grimm, eines Jahrbuches, einer Zeitschrift usw. Als Mitglieder der Gesellschaft waren „Deutsche Volksgenossen“, Körperschaften des öffentlichen Rechts und Wirtschaftsunternehmen zugelassen. Unter Einfluss des Zweiten Weltkriegs und während der immer weiter fortschreitenden Zerstörung der Stadt Kassel durch Bombardierung konnte die Gesellschaft bis 1945 faktisch nichts von ihren gesteckten Zielen erfüllen.

Nachkriegszeit

Auch aus den ersten Nachkriegsjahren ist nicht viel über Aktivitäten der Gesellschaft bekannt. Die kontinuierliche Fortführung einer 1942 gegründeten literarischen Gesellschaft ist allerdings für sich schon ein bemerkenswertes Faktum. Die Beharrlichkeit in der Fortführung der Gesellschaft ist in erster Linie Karl Vötterle zu danken, dem sachkundigen eigentlichen Inspirator der Gesellschaft, der nach dem Zweiten Weltkrieg Max Solbrig als Vorsitzender ersetzte. Ihm standen Wilhelm Praesent und Karl Kaltwasser, der nach 1945 als Kasseler Stadtverordneter der FDP kulturpolitisch aktiv blieb, als weitere Vorstandsmitglieder zur Seite, auf die um 1970 Dieter Hennig und Karl Fritz Heise folgten.

Selbstverständnis und Projekte

Die heutige BGG sieht sich in einer Kontinuität zur alten, 1897 gegründeten „Kasseler Grimm-Gesellschaft“, die institutionell und durch die an der Gründung 1942 beteiligten Mitglieder allerdings nicht gegeben ist (Stichwort: 100 Jahre Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. 1997). Laut eigener Internetseite erhebt die BGG den Anspruch auf die „Koordinierung der weltweiten Brüder Grimm-Forschung“. Schwerpunkt ihrer Arbeit neben dem Museumsbetrieb ist die Herausgabe von Publikationen. Neben der Herausgabe einer Jahrbuchreihe (bisher erschienen Jahrgänge 1991 bis 2004, davon 2001-2002, 2003-2004 jeweils als Doppelbände, die jedoch weniger umfangreich sind als vorher die Einzeljahresbände) wurde seit Ende der neunziger Jahre die „Kasseler Ausgabe“ von Werken und Briefwechseln der Brüder Grimm zum wissenschaftlichen Hauptprojekt der BGG. Außerdem erscheint eine Reihe Schriften der Brüder Grimm-Gesellschaft (8 Bände seit 1990).

Mitglieder, Vorstand, Wissenschaftlicher Rat, Anschrift

Im Mai 2006 hatte die BGG 469 Mitglieder, wobei etwa ein Fünftel Neuzugänge des vorhergehenden halben Jahrs waren. Die starke Fluktuation der letzten anderthalb Jahre stellt sich (anhand etwas widersprüchlicher Aussagen des Geschäftsführers auf der Mitgliederversammlung am 6. Mai 2006) folgendermaßen dar:

– Information am Beginn der Versammlung, auf Nachfrage eines Mitglieds: seit Jahresbeginn 2006 70 neue Mitglieder, darunter / zusätzlich (?) 43 Neuzugänge auf Vorstandssitzung am 2. Mai genehmigt

– im Rechenschaftsbericht auf derselben Versammlung: aktuell 469 Mitglieder, darunter dieses Jahr 72 neue

– zum Vergleich: Ende 2004: 342 Mitglieder (laut veröffentlichtem damaligem Protokoll).

Statistische Angaben zu Austritten von Mitgliedern enthielt dieser Rechenschaftsbericht (wie auch die Protokolle in den Jahrbüchern) nicht. Aufgrund von Austritten dürfte die Fluktuation noch stärker sein, als es die oben zitierten Bilanzzahlen erkennen lassen.

Vorsitzender der BGG ist (seit Mai 2006) der Bauunternehmer Klaus Dieter Staubach (Berlin), Geschäftsführer (seit August 1989) der Museumsleiter Dr. Bernhard Lauer (Kassel), Schatzmeister Dieter Tampe (Lohfelden), Pressesprecherin Heidrun Helwig M.A. (Gießen), Wirtschaftssachverständiger Peter Vaupel (Lohfelden). Der Wissenschaftliche Rat der BGG besteht außer den Mitgliedern des Vorstandes, die gemäß der Satzung der Gesellschaft dem Rat angehören, aus den folgenden Wissenschaftlern: Prof. Dr. Wilhelm Bleek (Bochum/Toronto), Prof. Dr. Claudia Brinker-von der Heyde (Kassel), Prof. Dr. Maria Teresa Cortez (Coimbra/Aveiro), Holger Ehrhardt M.A. (Kassel), Dr. Rotraut Fischer (Darmstadt), Prof. Dr. Andreas Gardt (Kassel), PD Dr. Ewald Grothe (Wuppertal), Prof. Dr. Hans-Peter Haferkamp (Köln), Prof. Dr. Wilhelm Heizmann (München), Dr. Ulrich Hussong (Marburg), Burkhard Kling M.A. (Steinau a.d. Straße), Dr. Veronika Krapf (München), Prof. Dr. Hartmut Kugler (Erlangen), Dr. Katinka Netzer (Münster), Dr. Bärbel Ploetner-Le Lay (Lyon), Prof. Dr. Heinz Rölleke (Wuppertal), Prof. Dr. Dr. h.c. Ruth Schmidt-Wiegand (Marburg), Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Schupp (Freiburg), Prof. Dr. Ulrich Sieg (Marburg), Prof. Dr. Bernhard Weisgerber (Bonn), Prof. Dr. Dieter Werkmüller (Marburg). Das Vereinsvermögen beläuft sich auf etwa 25 000 €, der Jahresumsatz auf etwa 150 000 € (Stand 2003). Die Postanschrift der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. lautet: Brüder Grimm-Platz 4A, 34117 Kassel.

Literatur

* Edward Lohmeyer: Die Kasseler Grimm-Gesellschaft 1896 bis 1905. Erster Geschäftsbericht, Kassel 1906
* Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel (Faltblatt, wohl 1942)
* Kaltwasser, Karl: Lebendiges Erbe. Rede zur feierl. Eröffng d. Brüder Grimm-Ges. in Kassel, Kassel 1943
* Dieter Hennig: Brüder Grimm-Museum Kassel. Katalog der Ausstellung im Palais Bellevue, Kassel: Bärenreiter 1973

Bonoboche, 29. Juli 2007
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Ich beziehe mich auf meinen Beitrag von eben.
An den Wikipedia-Artikel über Bernhard Lauer wurde von ebendieser Seite folgender von Wikipedia-Usern wieder entfernte Anhang angefügt:

Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. schrieb: Vorstehende Darstellung ist von bestimmten Interessen geleitet und entbehrt jeglicher Objektivität. Da die aufgestellte Vorwürfe nicht belegt werden können und im übrigen anonym vorgebracht werden, erübrigt sich jede Auseinandersetzung damit. Der Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft e.V.

Die Kritik an Lauer im Wikipedia-Artikel lautet:

Wikipedia schrieb: Lauer ist in seiner Position als Museumsleiter und Geschäftsführer der Brüder Grimm-Gesellschaft höchst umstritten. Ihm wird vorgeworfen, Fakten verfälscht zu haben, Publikationen angekündigt oder als erschienen genannt zu haben, die in Wirklichkeit nicht erschienen sind, einen Schreibsekretär des Grimm-Schwagers Ludwig Hassenpflug auf Ausstellungen (EXPO Hannover) und in einer Veröffentlichung als „Märchenwerkstatt“ der Brüder Grimm präsentiert zu haben, der in Wirklichkeit wohl nie von den Brüdern Grimm genutzt wurde, die Überlieferungs- und Eigentumsverhältnisse der Kasseler Handexemplare Grimmscher Werke verfälscht zu haben usw. Veröffentlichungen in Presse, Funk und Internet sind darauf eingegangen. Als Beispiel für die Beschaffenheit der diskutierten Probleme sei auf die unten genannten Links zu den Eigentums- und Überlieferungsverhältnissen der Kasseler Handexemplare hingewiesen.

Die hier konkret erhobenen Vorwürfe sind in der gedruckten HNA, im Intrigenstadl des HNA-Forums und auf http://www.grimmforum.de ausführlich behandelt worden. Für alle drei gravierenden Vorfälle gibt es Beweise.

Bonoboche, 29. Juli 2007
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Dasselbe ist beim Wikipedia-Artikel über das Brüder Grimm-Museum Kassel vorgegangen. Dort, wiederum am Beginn des Artikels, wurde eingefügt:

Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. schrieb: Nachfolgende Darstellung ist von bestimmten Interessen geleitet und entbehrt jeglicher Objektivität. Da die aufgestellten Vorwürfe nicht belegt werden können und im übrigen anonym vorgebracht werden, erübrigt sich jede Auseinandersetzung damit. Der Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft e.V.

In dem Wikipedia-Artikel heißt es unter anderem:

Wikipedia schrieb: Das Brüder Grimm-Museum versteht sich nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch als Bibliothek, Archiv und Forschungsinstitut. Es vertritt den Anspruch, national und international der zentrale Ort zur Koordinierung der Grimm-Forschung und sonstiger Interessen an den Brüdern Grimm zu sein. Um diesen Anspruch gibt es seit längerem innerwissenschaftliche Diskussionen. Seit 2006 wird die gegenwärtige und künftige Rolle des BGM auf sehr kontroverse und komplexe Weise auch in einer weiten überregionalen Öffentlichkeit erörtert. … Die ersten Ausstellungsräume sowie Verwaltung und Archiv des Museums wurden am 4. Januar 1960, Jacob Grimms 175. Geburtstag, im Erdgeschoss des Gebäudes der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek in Kassel eröffnet. Gründungsdirektor war Dr. Ludwig Denecke, dem auch einige der bis heute grundlegenden Erwerbungen des Museums zu verdanken sind (Hauptteil des künstlerischen Nachlasses von Ludwig Emil Grimm, Hausrat und Briefschaften aus der Familie von Lotte Grimm). Das Museum war bis Anfang der siebziger Jahre Bestandteil der Murhardschen und Landesbibliothek. Personell und hinsichtlich eines großen Teils der Grimm-Bestände blieb dies so, bis in Folge der Gründung der Universitätsbibliothek Kassel die gemeinsame Leitung beider Einrichtungen nicht mehr möglich war. Ludwig Denecke wie auch sein Nachfolger Dr. Dieter Hennig leiteten das Museum und die Bibliothek in Personalunion. Unter Hennig zog die Ausstellung des Museums in das Erdgeschoss des Palais Bellevue um (siehe unten, Standortproblematik). Am 21. Oktober 1972 wurden dort die ersten Schauräume eröffnet, und die Ausstellungsfläche in der heutigen Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek wurde aufgegeben. Im Laufe der Zeit wurde das Museum auf alle vier Etagen des Palais ausgeweitet, nachdem andere Einrichtungen aus dem historischen Gebäude ausgezogen waren. Wichtige Sammlungsstücke, die aus dem Bestand der Landesbibliothek bzw. der MuLB während der Zeit der Personalunion bereitgestellt wurden, sind bisher gegen den Willen der Bibliothek noch im BGM verblieben. Dieses Problem ist in jüngerer Zeit zusätzlich brisant geworden, da der Museumsleiter die kostbarsten dieser Exponate, die zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehörenden Handexemplare der Brüder Grimm von ihren „Kinder- und Hausmärchen“, neuerdings als Eigentum der Brüder Grimm-Gesellschaft bezeichnete.
… Wegen der bestehenden räumlichen und benutzungstechnischen Probleme sind die Sammlungen des BGM der Öffentlichkeit nur zum Teil zugänglich. Über die im weitesten Sinn technischen Benutzungsschwierigkeiten hinaus kritisieren Forscher und Forscherinnen unterschiedlicher Fachgebiete, die nicht zum xxxxxx Xxxxx xxx Xxxxxxxx xxx xxx Xxxxxxxxxxxx xxxxxxx, seit mehr als zehn Jahren wiederholt, dass ihnen der Xxxxxx zu Xxxxxxxxx, die das Xxxxx-Xxxxxx xxxxxx, xxxxxxxxx werde. Dies betreffe insbesondere die Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx und die Xxxxxxxxxx von Xxxxxxxxx und Xxxxxxxxxxxxxxx.

Dieser Beitrag wurde vom Forumsadministrator im Hinblick auf die 2008 / 2009 stattgefundene juristische Auseinandersetzung um Äußerungen zu Zugangsverhältnissen für die Wissenschaft im Grimm-Museum Kassel teilweise unlesbar gemacht.

Bonoboche, 29. Juli 2007
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„Neutralität“
Dem Wikipedia-Artikel über Bernhard Lauer wurde heute von Daniel Stein, einem Mitarbeiter Bernhard Lauers, folgender Diskussionstext hinzugefügt, http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Bernhard_Lauer:

Daniel Stein in Wikipedia schrieb: Dieser Artikel ist nicht neutral und widerspricht damit den Richtlinien der Wikipedia. An der Versionsgeschichte lässt sich ersehen, dass der Vorstand der Grimm-Gesellschaft versucht, diesen Zustand zu ändern – leider nicht den Regeln entsprechend auf dieser Diskussionsseite, aber immerhin nicht anonym.

Dass trotz dieser im Zweifel gut gemeinten Versuche nichts unternommen wurde, um die Diskussionsseite ihrem Zweck nach zu nutzen und die strittigen Passagen zu diskutieren zeugt von der berechtigten Sorge der Grimm-Gesellschaft und ihres Geschäftsführers, dass hier mit Wikipedia Politik gemacht werden soll. Anständige Wikipedianer, die aus ehrenwerten Beweggründen mitarbeiten, hätten in jedem Falle die Anweisungen zum Thema Persönlichkeitsrechte befolgt. Leider haben jedoch anonyme Autoren sowohl die Versuche der Grimm-Gesellschaft, sich zu äußern als auch Hinweise auf gegenläufige Darstellungen kommentarlos gelöscht, z.B. die folgende Punkte entstammen der Versionsgeschichte:

Vorstehende Darstellung ist von bestimmten Interessen geleitet und entbehrt jeglicher Objektivität. Da die aufgestellte Vorwürfe nicht belegt werden können und im übrigen anonym vorgebracht werden, erübrigt sich jede Auseinandersetzung damit. Der Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft e.V. 20.07.

Diese ohne wirkliche Belege und von Neid und Eifersucht geleiteten Vorwürfe sind haltlos und ohne jede Substanz. Da sie aus Feigheit über das anonyme Internet verbreitet werden, sieht die Brüder Grimm-Gesellschaft davon ab, sich mit dieser Schmutzkampagne weiter zu beschäftigen. 14.07

Eine rechtliche Stellungnahme des Vorsitzenden Richters am Hessischen Verwaltungsgerichtshof Eckehart Blume hat die Vorwürfe inzwischen entkräften können. 15.06

Ich möchte dies ausdrücklich betonen: So ein Verhalten schadet der Wikipedia enorm, die dadurch ihre Funktion als neutrales Enzyklopädie verliert und zudem, wie in den Richtlinien ausdrücklich betont, juristische Konsequenzen zu befürchten hat.

Ich werde den Artikel nun entsprechend bearbeiten und einen Neutralitätsbaustein einfügen. In Zukunft erwarte ich weitere Äußerungen dazu auf dieser Diskussionsseite. Allen sei ein Blick auf die zentralen Grundprinzipien der Wikipedia empfohlen.

–Daniel Stein 14:55, 29. Jul. 2007 (CEST)

Daniel Stein hat mit Bernhard Lauer u. a. an der Broschüre „Die Brüder Grimm. Leben und Wirken. Zusammengestellt und kommentiert von Bernhard Lauer“ gearbeitet und veröffentlichte dort gemeinsam mit ihm die Collage mit der „Märchenwerkstatt“ der Brüder Grimm, in einer ähnlichen Aufstellung, wie sie zuvor auf der Expo Hannover zu sehen war. Kenner dieser Angelegenheiten werden sich erinnern: es handelt sich um Möbel, mit denen die Brüder Grimm vermutlich nichts zu tun hatten. Diese Information blieb den Besuchern der Expo und den Lesern der Broschüre allerdings vorenthalten. Der Bildtext in der Broschüre lautet:

B. Lauer und D. Stein in Grimm-Broschüre schrieben:
Die „Märchenwerkstatt“ der Brüder Grimm mit Möbelstücken aus Familienbesitz, den Handexemplaren der Ersten Auflage der Märchen und Jacob Grimms Leseglas; dahinter ein Blick in die Marktgasse aus der Wohnung der Brüder Grimm, die im Haus Nr. 17 unweit der ehemaligen Sonnenapotheke mit der Mutter und vier anderen Geschwistern von 1805 bis 1814 lebten. Elektronische Collage von B. Lauer und Daniel Stein. Kassel, 2005.

Da Herr Stein an der „Märchenwerkstatt“-Angelegenheit eifrig beteiligt war, dürfte klar sein, inwieweit sein jetziges Wikipedia-Plädoyer für „Neutralität“ pro domo erfolgt.

Bonoboche, 29. Juli 2007
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Hagiographie in Wikipedia
Herr Stein moniert fehlende Neutralität. Was Neutralität für Herrn Stein bedeutet, zeigt sein hagiographischer Beitrag in Wikipedia, der peinlicher nicht sein könnte:

Lauer hat an zahlreichen internationalen Aktivitäten und Ausstellungen zu den Brüdern Grimm mitgewirkt, unter anderem in Japan, Russland, Spanien und Bulgarien. Auch in Deutschland sind Grimm-Gesellschaft und Museum nicht zuletzt durch Lauers Engagement sehr aktiv. Unter anderem wurden die Handexemplare der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen zum Weltdokumentenerbe der UNESCO erklärt, das historische Palais Bellevue in dem das Brüder Grimm-Museum untergebracht ist, aufwändig saniert und die kritische Edition von Werken und Briefwechseln der Brüder Grimm in der Kasseler Ausgabe gestartet. Außerdem ist er als Autor und Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher und populärer Publikationen (siehe Literatur und Linkverzeichnis) zu den Grimms im In- und Ausland und in vielen Sprachen aktiv.

Jeanne d’Arc, 29. Juli 2007
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Hagiographie in Wikipedia II
Ohne Worte

Er studierte in Marburg, Gießen, Moskau, Belgrad und Bukarest Slawische und Romanische Philologie, Geschichte und Volkskunde …
Lauer hat an vielen verschiedenen internationalen Aktivitäten und Ausstellungen zu den Brüdern Grimm mitgewirkt, unter anderem in Belgien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Italien, Japan, Kroatien, Litauen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweiz, Spanien, Taiwan, Tschechien und den Vereinigten Staaten.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Lauer

Jeanne d’Arc, 4. August 2007
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Weiterhin heißer Streit in Wikipedia

Im Artikel über Bernhard Lauer in der Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Lauer, wurden gestern und heute einige aufschlußreiche, von anderen Wikipedia-Autoren mittlerweile wieder rückgängig gemachte Änderungen vorgenommen:

== Kritik ==
Nachfolgende Darstellung stammt offensichtlich von Berthold Friemel und kommt vom Server der HU-Berlin; Kommentar überflüssig:
Schon wenige Jahre nach Lauers Amtsübernahme wurde Kritik an seiner fachlichen Eignung sowie an den restriktiven Nutzungsbedingungen des von ihm geleiteten Grimm-Museums laut. Es kam zu Zerwürfnissen mit namhaften Wissenschaftlern, u.a. dem [[Nestor]] der Grimm-Forschung, [[Ludwig Denecke]], oder dem Wuppertaler Germanisten [[Heinz Rölleke]]. Nach Lauers Versuch, im November 2005 gleichzeitig das Amt des Präsidenten und Geschäftsführers der Brüder-Grimm-Gesellschaft zu übernehmen, …
Siehe Versionsgeschichte: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bernhard_Lauer &diff=prev&oldid =35215200

== Kritik ==
Schon wenige Jahre nach Lauers Amtsübernahme wurde Kritik an seiner fachlichen Eignung sowie an den restriktiven Nutzungsbedingungen des von ihm geleiteten Grimm-Museums laut. Es kam zu Zerwürfnissen mit namhaften Wissenschaftlern, u.a. dem [[Nestor]] der Grimm-Forschung, [[Ludwig Denecke]], oder dem Wuppertaler Germanisten [[Heinz Rölleke]]. Nach Lauers Versuch, im November 2005 gleichzeitig das Amt des Präsidenten und Geschäftsführers der Brüder-Grimm-Gesellschaft zu übernehmen, wurde die bis dahin wissenschaftsintern vorgetragene Kritik öffentlich gemacht. Namhafte Germanisten und Vertreter des kulturellen Lebens (neben Rölleke z. B. [b]die großen Grimm-Forscher [/b]Claudia Brinker-von der Heyde und Andreas Gardt von der Universität Kassel [b]mit mehreren 100 einschlägigen Grimm-Publikationen[/b], Alan Kirkness von der Universität Auckland, Neuseeland, oder der Kommunikationswissenschaftler und Kulturberater Klaus Siebenhaar) forderten die Brüder Grimm-Gesellschaft und die Stadt Kassel zu Veränderungen auf. Bei der am 6.5.2006 erfolgten Wahlen zum Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft erhielt Bernhard Lauer trotz der hier vorgestellten unbewiesenen Unterstellungen und Verleumdungen drei Viertel der Stimmen

Lauer wird unter anderem vorgeworfen, angekündigte oder als erschienen beworbene Publikationen nicht veröffentlicht zu haben<ref>[http://grimmforum.zide.net/viewtopic.php?p=479#479 Liste der diskutierten Titel]</ref>.<br> Bertold Friemel hat 40 Bände Briefe der Brüder Grimm angekündigt hat (siehe ebenda) und Lauer damit erheblich übertroffen.

Ein weiterer Vorwurf lautet, Lauer habe mit der Bezeichnung eines [[Schreibtisch|Schreibsekretärs]] des Grimm-Schwagers [[Ludwig Hassenpflug]] aus den Beständen des Brüder Grimm-Museums Kassel als “Die „Märchenwerkstatt“ der Brüder Grimm“ zusammen mit den Handexemplaren der Märchen der Brüder Grimm sowie verschiedenen Gegenständen derf BG u. a. auf der [[EXPO]] in Hannover und in einer Veröffentlichung suggeriert, dieser wäre von den Brüdern Grimm verwendet worden <ref>[http://grimmforum.zide.net/viewtopic.php?p=301#301 Weitere Informationen zum Thema „Märchenwerkstatt“ der Brüder Grimm]</ref>.

Siehe Versionsgeschichte:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bernhard_Lauer&diff=next&oldid=35215232[/quote]

Bonoboche, 6. August 2007
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Zum Wikipedia-Artikel über Bernhard Lauer
Auf die an mich gerichteten Bemerkungen habe ich eben auf der Wikipedia-Diskussionsseite zu Bernhard Lauer geantwortet,

http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Bernhard_Lauer:

„In den Artikel über Bernhard Lauer wurden zwei Bemerkungen über mich eingestellt, die keinesfalls etwas im Artikel, eher vielleicht auf der Diskussionsseite zu suchen hatten. Ich werde deshalb hier darauf antworten:

Nachfolgende Darstellung stammt offensichtlich von Berthold Friemel und kommt vom Server der HU-Berlin; Kommentar überflüssig:
Version von 23:51, 5. Aug. 2007, von 90.187.39.93 (siehe [2])

Bertold Friemel hat 40 Bände Briefe der Brüder Grimm angekündigt hat (siehe ebenda) und Lauer damit erheblich übertroffen.
Version von 09:36, 6. Aug. 2007, von 90.186.141.40 (siehe [3])

Folgender Text stammt jedoch nicht von mir:

Schon wenige Jahre nach Lauers Amtsübernahme wurde Kritik an seiner fachlichen Eignung sowie an den restriktiven Nutzungsbedingungen des von ihm geleiteten Grimm-Museums laut. Es kam zu Zerwürfnissen mit namhaften Wissenschaftlern, u.a. dem Nestor der Grimm-Forschung, Ludwig Denecke, oder dem Wuppertaler Germanisten Heinz Rölleke. Nach Lauers Versuch, im November 2005 gleichzeitig das Amt des Präsidenten und Geschäftsführers der Brüder-Grimm-Gesellschaft zu übernehmen, wurde die bis dahin wissenschaftsintern vorgetragene Kritik öffentlich gemacht.

Diese Textfassung zur Geschichte der Kritik an Bernhard Lauer, der ich inhaltlich voll zustimme, entstammt der Version von PSmz, 10:50, 4. Aug. 2007 (siehe [4]). Unter dem Kürzel Bfrml habe ich am selben Tag, 15:10, die Angabe „Anfang des Jahres“ in einem anderen Teil des Artikels (zur Aufbewahrung von Grimm-Handexemplaren in einem Banktresor) in „Anfang 2007“ geändert (siehe [5]). Übrigens war da nichts mit einem Server der Humboldt-Universität. Jegliche Server der Humboldt-Universität habe ich am zurückliegenden Wochenende in Ruhe gelassen und mich am Sonnabendnachmittag lieber auf Stralau am Ufer noch eine Weile in die Sonne gesetzt.
Ehe ich mit dem schönen Berliner Sommerabend jetzt noch ähnliches anfange, kurz zu der anderen mich betreffenden Bemerkung von 90.186.141.40: Schon in einer damals von der Grimm-Gesellschaft veröffentlichten E-Mail Bernhard Lauers an den „Spiegel“ vom 26. 4. 2006 hatte dieser der Berliner Grimm-Sozietät vorgehalten, sie habe 40 Bände Grimm-Briefe angekündigt. Daß und inwiefern es sich bei dem im Internet veröffentlichten Editionsplan des Herausgeberkollegiums der im Verlag S. Hirzel erscheinenden Grimm-Briefausgabe um etwas anderes handelt als um die Reklame mit ca. 20 in Wirklichkeit nicht erschienenen Publikationen, für die Bernhard Lauer m. E. ganz zu Recht kritisiert wird, habe ich damals bereits in einer Reaktion auf den Text seiner E-Mail im Leserforum der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“ geschrieben und muß es nicht wiederholen: [6] (Ergänzen könnte man, daß der dort noch als fehlend genannte Band 1.2 unserer Briefausgabe, die von Heinz Rölleke herausgegebene Sagenkonkordanz der Brüder Grimm, 2006 erschienen ist.) Bfrml 20:39, 6. Aug. 2007 (CEST)“
http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Bernhard_Lauer
Um den Quellennachweisen nachzugehen, bitte direkt in der Wikipedia nachsehen.

Berthold Friemel, 6. August 2007

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Allgemein

Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. Kassel
gegründet 1942 oder 1897?
(Grimmforum, 21. November 2006)

Im HNA-Forum wurde in den letzten Monaten über mancherlei Kasseler Grimm-Angelegenheiten diskutiert, die sich im Grimmforum bisher nicht wiederfanden. Dazu gehört auch der seit 1997 in Kassel gepflegte Mythos von „100 Jahren Brüder Grimm-Gesellschaft e. V.“ und die zu beobachtende Ausblendung der Gründung der jetzigen Brüder Grimm-Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus aus dem Selbstverständnis der BGG e. V. Heute teilt jemand im HNA-Forum zu diesem Thema folgende interessante Beobachtung mit:

Clarence schrieb: Ein kleiner Beitrag zur Geschichtsklitterung, wie er sich mit der fortschreitenden Auflage eines Buches ergeben kann, und wozu es kommen kann, wenn man wie die Fischersfrau in ihrem Pisspott zum Lieben Gott werden will:
In dem Buch „Literarische Gesellschaften, Literaturmuseen und literarische Gedenkstätten. Namen, Zahlen, Hinweise zu 350 Einrichtungen“ (Hrsg. von Christiane Kussin. 1. Auflage, Berlin, Aufbau-Verl., 1995) findet sich das Gründungsjahr der Brüder Grimm Gesellschaft mit 1942 angegeben. Autor des Beitrags: Dr. Bernwart Lauer
In der 2. Auflage (Berlin: Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V., 1999) finden wir – abrakadabra – das Gründungsjahr 1897. Da hatte man wohl zwischendurch das Hundertjährige gefeiert? Da wäre 1942 jetzt blöd gekommen. Also schnell mal einfach eine Lüge in die Welt gesetzt. Papier ist ja sooooooo geduldig.

Siehe auch den einschlägigen Artikel in der Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCder_ Grimm-Gesellschaft, und die dort verlinkten Artikel über den Gründungspräsidenten, stellvertretenden NSDAP-Gauleiter Max Solbrig, den Schirmherrn, Gauleiter Karl Weinrich, und den langjährigen Geschäftsführer Karl Kaltwasser, Landesleiter der Reichsschrifttumskammer des Gaus Kurhessen. Haben Sie diese Namen in den Selbstdarstellungen der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. in den letzten 20 Jahren gehört oder gelesen? Verschweigen dieser authentischen Tradition, stattdessen Aneignung der Tradition und Verdienste einer anderen Gesellschaft, zu der man in keinerlei Rechtsnachfolge steht?

Bonoboche, 21. November 2006

Kategorien
Allgemein

Grimm-Museumsbestände aus Familienbesitz,
Eve Rotthoff über „Ahnegraben“
(Grimmforum, November 2007)

Die Kasseler Lokalpolitikerin Eve Rotthoff, Präsidentin des Rotary-Clubs Kaufungen-Lossetal, schrieb in diesen Tagen einen Brief an Honoratioren in Kassel, in dem sie sich ablehnend mit den Initiativen für eine Grimm-Arbeitsstelle an der Universität Kassel, für die Gewinnung des ehemaligen Wohnhauses der Brüder Grimm am Wilhelmshöher Tor als museale Grimm-Stätte, zum Ankauf von Museumsgegenständen aus der Familie Grimm durch den Brüder-Grimm-Platz e. V. und mit der Welterbe-Resolution der IHK Kassel auseinandersetzt.

Hier sei auf den Grimmschen Familiennachlass und konkret auf das darin enthaltene Bild „Im Ahnegraben“ eingegangen:

Zu den dank der Kooperation mit den Nachfahren Wilhelm und Dortchen Grimms möglich gewordenen Erwerbungen für Kassel führt Frau Rotthoff aus:

Der in der Lokalzeitung HNA gewählte Titel zur ‚Heimkehr‘ eines Grimm-Nachlassbestandes ist wohl doch nicht so falsch, wie Frau Rotthoff meint, weder im realen noch im symbolischen Sinn. Der erworbene und der noch zu erwerbende Teil des Bestandes enthalten zahlreiche Gegenstände, die in die Kasseler Jahre der Brüder Grimm oder in noch frühere Perioden der Familiengeschichte datiert werden können.

Zu den auf Kassel bezüglichen Gegenständen gehört auch das von Frau Rotthoff genannte Bild (Öl auf Leinwand, nicht signiert oder datiert, sichtbare Bildfläche ungefähr b 26 cm, h 21 cm), zu dem in der Familie der Grimm-Nachfahren der Titel „Im Ahnegraben“ überliefert ist und das dort als ein Altersbild Ludwig Emil Grimms gilt:

Frau Rotthoff merkt an, dieses Bild, das auf einer unlängst erschienenen Postkarte gezeigt wird, bestätige den Eindruck, dass der erworbene Grimm-Bestand mehrheitlich nicht aus Kassel oder Hessen stamme und mit den Brüdern Grimm unmittelbar nichts zu tun habe. Das andere Beispiel, das sie dafür anführt, ist die Kopie eines altdeutschen Bildes aus der Sammlung Boisserée, die Achim von Arnim für seine Braut Bettine anfertigen ließ und die später in den Besitz der Familie Grimm gelangte (hierzu bereits ein anderer Beitrag im Grimmforum). Auf der Postkarte zum „Ahnegraben“ heißt es rückseitig:

Die Zuschreibung bezieht sich auf die Familienüberlieferung. Diese bleibt bei der Erforschung der Gegenstände solange von Gewicht, wie sie nicht durch andere Erkenntnisse widerlegt werden kann. So zu verfahren, hat bei der bisherigen Erforschung des erworbenen Bestandes oder auch der zu ihm in engem Zusammenhang stehenden Grimmiana des Museums Haldensleben bereits zu beachtlichen Fortschritten bei der Datierung und Zuordnung von Gegenständen geführt (etwa im Fall der Standuhr im Museum Haldensleben, die sich bereits seit der Steinauer Zeit in der Familie Grimm befand).

Es hat sich auch gezeigt, dass die mündliche Überlieferung bei der bisherigen Pflege der aus der Familie Grimm stammenden Gegenstände auf bedauerliche Weise vernachlässigt wurde. Hier gilt es nachzuholen, was jetzt noch möglich ist.

Was die familiäre Zuschreibung des Bildes „Im Ahnegraben“ betrifft, hat sich bisher noch kein entscheidendes Argument gefunden, sie zu entkräften. Bisherige kunsthistorische Expertisen erbrachten eine Datierung in die erste Hälfte oder die Mitte des 19. Jh. und einen für Ludwig Emil Grimm eher untypischen Malstil; die Wahrscheinlichkeit, dass die familiäre Überlieferung korrekt ist, wurde mit etwa 50 % bewertet.

Die neue Expertise Frau Rotthoffs, dass das „Gemälde mit dem ‚Ahnegraben‘ mit Sicherheit (vgl. Malweise, Perspektive, Sujet) nicht von Grimm ist“, erscheint angesichts mehrerer anderer eingeholter Meinungen fragwürdig. Niemand sonst hat sich bisher so apodiktisch dazu geäußert, und man darf sich wundern, woher Frau Rotthoff die Kompetenz dazu nimmt.

Was das Sujet, das Flüsschen Ahna in und bei Kassel, betrifft, lässt sich folgendes entgegnen:

Dieses tatsächlich bei Ludwig Emil Grimm mehrfach vorkommende Sujet ist vielmehr ein Anzeichen dafür, dass die Familienüberlieferung zutreffen könnte; dazu kann man verweisen auf ein Bild „Im Ahnegraben nach der Natur gezeichnet in Wf.“ (Wasserfarben), Juli 1830, 24 x 26 cm, ehemals im Besitz der Nachfahren L. E. Grimms (entspricht in den Maßen dem vom Brüder-Grimm-Platz e. V. erworbenen Bild); s. a. Koszinowski / Leuschner L 168 (Weg an der Ahna mit Blick auf den Herkules, Federzeichnung, 1822), sowie L 241, 1829?, Feder; vgl. ferner Stoll Nr. 221, dazu Freund S. 100.

Zur Provenienz des Grimmschen Familiennachlasses, dessen Erwerbung der Brüder-Grimm-Platz e. V. vorantreibt, äußert sich Eve Rotthoff mit ähnlicher Bestimmtheit:

Diese Aussage Eve Rotthoffs ist lediglich teilweise richtig.

Der Familiennachlass, um den es derzeit geht, befand sich nur zum Teil im Besitz des Genannten; dieser Anteil wurde bereits vom Brüder-Grimm-Platz e. V. erworben. Ein weiterer, umfangreicherer Teil, dessen Inventarisierung vor Ort noch andauert, befindet sich im Besitz eines anderen Familienzweiges. Einige besonders herausragende der schon vom Brüder-Grimm-Platz e. V. erworbenen und sämtliche künftig noch zur Erwerbung vorgesehenen Grimmiana standen bisher noch nie für öffentliche Sammlungen zur Verfügung, sondern wurden bewusst in der Familie behalten.

Schon die Tatsache, dass die Verfasserin des Briefes von dem größeren Teil nichts weiß, schränkt die Plausibilität ihrer Aussagen erheblich ein.

Zu dem Bestand, um dessen Sicherung und spätere Ausstellung ich mich gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Brüder-Grimm-Platz e. V. bemühe, kann zur Korrektur von Frau Rotthoffs Behauptungen in Kürze folgendes mitgeteilt werden:
Es handelt sich bei den beabsichtigten und zum Teil schon getätigten Erwerbungen um diejenigen Dinge, die über die historischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts hinweg bei den Nachfahren verblieben, und zwar handelt es sich um die Option, diese Gegenstände aus beiden Familienzweigen so gut wie vollständig zusammenzuführen und zu erhalten. Es ergibt sich der seltene Glücksfall, dass aus einer prominenten Familie ein Bestand von mehreren hundert Gegenständen überliefert ist, der es erlaubt, das Leben aller Generationen dieser Familie vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zu dokumentieren.

Während die Manuskripte aus dem Nachlass der Brüder Grimm und ihre große persönliche Bibliothek frühzeitig für eine zukünftige wissenschaftliche Nutzung an öffentliche Einrichtungen abgegeben wurden, blieben persönliche Erinnerungsstücke, Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Wertgegenstände und Kunstsammlungen mit einigen Ausnahmen zunächst in der Familie, denn an museales Interesse im heute bestehenden Umfang war zunächst nicht zu denken. Auch im 20. Jh. sind Alltagsgegenstände nur in verhältnismäßig geringem Umfang mit abgegeben worden, als die Familie weitere Teile des Familienarchivs, der Kunstsammlungen und der Bibliothek verkaufte bzw. dem Museum Haldensleben stiftete. Die Familie hat sich entschlossen, ihr noch verbliebene Grimmsche Alltagsgegenstände und sonstige Grimmiana zu verkaufen, sofern die vollständige Aufbewahrung, die Zugänglichkeit für Interessierte und die dauerhafte Ausstellung eines möglichst großen Anteils des Bestandes gewährleistet werden können. Gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin wurde damit begonnen, die Objekte zu sichten und zu inventarisieren. Eine Übersichtsdarstellung dazu erscheint demnächst im „Brüder Grimm Gedenken“ 17.

Die Besonderheiten des angebotenen Bestandes und seine Bedeutung im Kontext der schon vorhandenen Kasseler Sammlungen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen (angelehnt an eine vorliegende Übersichtsdarstellung zu diesem Familiennachlass):

  • Es ist dies seit mehr als hundert Jahren die erste und voraussichtlich auch die letzte Möglichkeit, für Kassel einen großen Bestand von Gegenständen zu erwerben, der unmittelbar aus der Familie der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm stammt. Die bisher in Kassel vorhandenen größeren Bestände an Grimm-Museumsobjekten stammen dagegen von den Nachfahren Ludwig Emil Grimms und aus der Familie Hassenpflug. Der größte Teil des jetzt zur Erwerbung anstehenden Bestandes stand noch niemals zum Kauf und war auch noch nie ausgestellt.
  • Die Komplexität des Bestandes ist ausreichend, um allein mit ihm eine repräsentative Grimm-Ausstellung gestalten zu können. Wenn es später möglich wäre, ihn mit den übrigen Kasseler Grimm-Beständen und mit geeigneten Leihgaben anderer Institutionen zur Grundlage einer neuen Dauerausstellung zu machen, entstünde die reichhaltigste Grimm-Ausstellung, die sich denken lässt.
  • Die meisten Objekte des Bestandes können ohne konservatorische Bedenken in eine Dauerausstellung integriert werden (im Unterschied etwa zu Autographen und Handzeichnungen, die in Kassel in großer Zahl vorhanden sind, bei denen man aber kaum verantworten kann, sie längerfristig im Original auszustellen).
  • Der im jetzigen Angebot enthaltene Kernbestand an Alltagsgegenständen aus fast allen Lebensbereichen der Familie Grimm (von Schreibarbeit bis Musizieren, von Essen und Kochen bis Beleuchtung und Heizung, von Möblierung bis Kleidung) ist die größte, geschlossenste, vielfältigste derartige Sammlung, die je zur Erwerbung für Ausstellungszwecke zur Verfügung stand, und es ist die einzige dieser Art, die es gibt. Die Gegenstände sind zum Teil bereits seit dem 18. Jahrhundert, seit dem Haushalt der Eltern der Brüder Grimm in Hanau und Steinau, in familiärem Gebrauch gewesen und erlauben es, die Geschichte der Familie Grimm von dieser Zeit an zu erzählen. Museumsdidaktisch bietet sich die Möglichkeit, die wissenschaftlich und künstlerisch tätigen prominenten Angehörigen der Familie in ihren authentischen Lebenszusammenhängen zu zeigen und damit auch Personengruppen einen vertiefenden Zugang zum Thema Grimm zu vermitteln, die kaum wissenschaftlich oder literarisch vorgebildet sind. Der Wert und die Einzigartigkeit des Bestandes erhöhen sich dadurch, dass er zwei bis in die Zeit der Brüder Grimm zurückreichende Sammlungen von Wertgegenständen der Familie vollständig enthält, von denen andere Institutionen nichts besitzen und von denen bisher auch kaum etwas bekannt war: eine Sammlung antiker und neuzeitlicher Gemmen und eine Sammlung von Asiatica.
  • Der Bestand enthält außerdem weitere herausragende Stücke der Grimmschen Kunstsammlungen, die eine wertvolle Ergänzung des bisherigen Kasseler Besitzes bedeuten, etwa im Bereich der Plastiken Carl Hassenpflugs oder der Familienporträts.

Was an Maß oder Anmaßung in den Aussagen des Briefes von Eve Rotthoff steckt, können Leser und Leserinnen dieses Forums anhand der vorliegenden Ausführungen selbst erwägen. Es gehört zu den erstaunlichen Phänomenen in der gegenwärtigen Kasseler Grimm-Situation, dass der Glücksfall der Existenz dieses Grimm-Bestandes und der Möglichkeit seiner Erwerbung für Kassel auf Reaktionen wie die des Briefes von Eve Rotthoff stößt. Eigentlich ist es doch fragwürdig, dass die Chancen, die hier bestehen, nicht schon viel früher von der zu solchen Zwecken in Kassel vorhandenen Institution sondiert und genutzt wurden. Statt dessen scheinen manche diesen neuen Bestand gar nicht gern in Kassel zu sehen. Was sind die Motive dafür?

Eve Rotthoff schließt ihren Brief mit den Worten:

Berthold Friemel, 7. November 2007
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Zur rotthoffschen Expertise
Vielen Dank für diesen plausiblen Beitrag, der einmal mehr zeigt, mit welchen Argumenten die BGG in persona Eve Rotthoff auftritt. Eine – da muss ich SIe verbessern – ehemalige hessische Landtagsabgeordnete, die bisher nur durch Ihre BH-Ausstellungen einem kleinen Kreis von Damen an der Algarve bekannt ist, ist wohl in wissenschaftlicher Thesenbildung ein wenig überfordert.

http://www.alfaliteratursalon.com/bh44.html

Heinz Trautmann, 8. November 2007

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Arnimsches Brautgeschenk am Brüder-Grimm-Platz in Kassel
(Grimmforum, 28. August 2007)

Unter den vom Brüder-Grimm-Platz e. V. in Kassel Ende 2006 neu erworbenen Gegenständen aus Grimmschem Familienbesitz ist ein Ölporträt einer Heiligen auf Holz, dessen Geschichte heute von der "Hessisch-Niedersächischen Allgemeinen" erzählt wird (kleine Schnitzer im Text, so ein Hinweis auf ein angebliches Treffen zwischen den Brüdern Grimm und Hölderlin, dürften aufs Konto der HNA gehen):

Elisabeth für Bettina gemalt
Erste neu erworbene Schätze des Kasseler Grimm-Nachlasses entfalten ihren Zauber

Kopie aus dem 19. Jahrhundert: Aus der dargestellten heiligen Christine machte Maler Epp auftragsgemäß eine Elisabeth. Foto: nh

Von Christina Hein

kassel. Gedankenverloren geht der Blick der anmutigen Schönheit im mittelalterlichen Samtkleid in die Weite einer Fantasielandschaft. Was ist es, das den Blick der dargestellten heiligen Elisabeth erregt? Oder ist sie lediglich verwirrt angesichts der Verwandlung, die sie im Laufe der Jahrhunderte durchlebt hat?

"Kassel war ein Zentrum der deutschen Romantik."
Karl-Hermann Wegner

Eine spannende, anekdotenreiche Geschichte umgibt das aparte Gemälde des Malers Friedrich Epp aus Mannheim. Ein Maler, der im Alter von 24 Jahren an Schwindsucht starb und dessen Arbeiten sogar Goethe besaß. Herausgefunden hat die Geheimnisse der Kasseler Kunstwissenschaftler Yannick Schwarz (23). Das Bild – Kleinod eines umfangreichen Nachlasses der Familie Grimm – ist nach Kassel zurückgekehrt. Von dem über 90-jährigen, in Südhessen lebenden Urenkel Wilhelm Grimms ist dieser Nachlass vom Verein Brüder-Grimm-Platz jetzt erworben worden. Zusammen mit circa 100 Nachlass-Exponaten, so Vereinsmitglied Günter Koseck, soll die Elisabeth demnächst präsentiert werden.

Ein Ziel des Vereins, dem auch Schwarz angehört, ist es, die einst in der Torwache befindliche Wohnung der Brüder Grimm zu einer authentischen Grimm-Stätte herauszuputzen. Zu sehen sein soll in einer rekonstruierten Wohnung – was aufgrund der exakten Zeichnungen und Bilder des Malerbruders Ludwig Emil Grimm möglich ist – auch besagter Nachlass, so Vereinsmitglied Karl-Hermann Wegner. Entsprechende Verhandlungen mit dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof, der hier residiert, seien auf einem guten Weg.

Wegner ist vor allem der starke Bezug der deutschen Romantik zu Kassel ein Anliegen: "Kassel war ein Zentrum der deutschen Romantik." Alle verkehrten sie hier, an Orten um den heutigen Brüder-Grimm-Platz, die Ikonen der Romantik: Achim von Arnim, die Brentanos, Savigny oder Hölderlin. Nicht zuletzt, um Jacob und Wilhelm Grimm zu treffen.

Auf wundersame Weise erzählt das Epp’sche Bild genau diese Geschichte. Und die deutsche Literatur- und Kunstgeschichte gleich mit dazu.

Kein Geringerer als der Dichter Achim von Arnim hatte die Arbeit 1811 in Auftrag gegeben. Wie seine Zeitgenossen war er vernarrt ins Mittelalter. Der Anblick des Altarbildes von Joos van Kleve in Heidelberg ließ sein Herz höher schlagen. Spontan beschloss er, seiner geliebten Frau Bettina dieses Bild kopieren zu lassen. Die dargestellte Christine ernannte er kurzerhand – Bettina zu Ehren – in Elisabeth um. Entsprechend musste der Kopist Epp die Attribute Rosenkörbchen und Krone hinzufügen. In einem von Schwarz aufgestöberten Brief vom 4. November 1811 kündigt Achim seiner Bettina das Geschenk bereits an, weil er befürchtete, es könnte nicht pünktlich zu ihrem Namenstag fertig sein.

Wie das Gemälde schließlich in den Grimm-Nachlass gelangte? Eine Tochter der von Arnims und ein Sohn der Grimms heirateten später. Doch das ist dann schon wieder die nächste Geschichte, die am künftigen Grimm-Ort erzählt werden soll.
http://www.hna.de//kasselstart/00_20070827215246_Elisabeth_fuer_Bettina_gemalt.html

Das Bild identifizierte Yannick Schwarz bereits kurz nachdem es nach Kassel gekommen war.
In der Familie der Grimm-Nachfahren galt die Dargestellte als Heilige Katharina, die Marterinstrumente als typische Attribute Katharinas seien entfernt worden. Außerdem hielt die Familie das Bild für ein Frühwerk Ludwig Emil Grimms.
Die falsche Benennung des "Vorbildes" als Katharina geht vielleicht noch auf Bettina von Arnim selbst zurück, von der überliefert ist, daß sie sich in diesem Sinn über das Bild äußerte. In Korrespondenzen der Arnims hat das Bild mancherlei Spuren hinterlassen. Die Heilige Christina Joos van Cleves, aus der Achim von Arnim die Heilige Elisabeth machen ließ, hielt er für das schönste Bild der Sammlung Boisserée in Heidelberg. Yannick Schwarz bereitet über das Bild und seine Geschichte einen Beitrag für den zur Zeit erarbeiteten Band 17 des "Brüder Grimm Gedenken" vor.

Berthold Friemel, 28. August 2007

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Grimm-Museum Kassel arbeitet Grimmsches Forschungsdesiderat auf
„Die schönsten Märchenlieder der Brüder Grimm“
(Grimmforum, Juni 2007)

Sensationelle Entdeckung in Kassel / Dr. Lauer arbeitet Forschungsdesiderat auf

Dr. Bernhard Lauer, Leiter des Brüder Grimm-Museums Kassel und – wie jüngst in Japan bekannt wurde – Chef von 400 Wissenschaftlern als Geschäftsführer der Brüder Grimm-Gesellschaft (http://www.news.ch/ Die+Japaner+lieben+Grimm+Maerchen/104208/detail.htm*) wartet mit einem sensationellen Fund auf und arbeitet wichtiges Forschungsdesiderat auf. Die jüngste Publikation Lauers ist auf CD erschienen und trägt den Titel „Die schönsten Märchenlieder der Brüder Grimm“.

Jeanne d’Arc, 1. Juni 2007
https://www.amazon.de/Die-sch%C3%B6nsten-M%C3%A4rchenlieder-Br%C3%BCder-Grimm/dp/B000MGB6AU
(Quelle: Extra-Tip vom 30. 5. 2007)

(Quelle: http://www.news.ch/Die+Japaner+lieben+Grimm+Maerchen/104208/detail.htm)
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Gedicht von F. Schmidt-Gensungen
Mehr zu dem aufschlußreichen neuen Kasseler Projekt „Die schönsten Märchenlieder der Brüder Grimm. Als Kinderlieder musikalisch umgesetzt, von Kindern für Kinder“ findet man wieder im Leserforum der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“,

http://web.archive.org/web/20070613144007/forum.hna.de/forum/viewtopic.php?id=800&p=315.

Die HNA-Leser trugen einige zum Teil recht alte Bücher und Tonträger mit Märchenliedern zusammen, durch die der Informant, auf den der „Extra-Tip“ sich mit seinem groß aufgemachten Bericht stützt, in einige Verlegenheit gekommen sein dürfte.

Die bekannte nordhessische Poetin Friederike Schmidt-Gensungen feierte die Vertonungen indessen bereits in einem eigens gedichteten weiteren Kinderlied, das sie der SPD widmete:

KINDERLIED
für die SPD
*
von Friderike Schmidt-Gensungen
*
Wichtelmann aus Zink:
mache Winke, Wink!
*
Märchendoktor – tock,tock,tock! –
naht im bunten Märchenrock.
*
In des Doktors Hände
ruhen Märchenbände.
*
Bücher, die wir lieben
werden hier geschrieben.
*
Gretel, Moritz, Hensel, Max
Hans im Glück, der ganze Schatz
*
Grimmscher Prachtgestalten soll jetzt Einzug halten :
*
Alle guten Geister
Pfarrer, Bürgermeister
*
winken um die Wette mit,
halten mit der Freude Schritt.
*
Singen dieses Lied
(nicht von Erich Fried!)
*
Dénn das ganze Publikum
jubelt im Grimmperium.
*
Friedrike hat schon eine Melodie. Sie kann aber keine Noten schreiben. Vielleicht könnt Ihr, wenn wir uns morgen sehen, Gitarre, Xylofon und Kinderrassel mitbringen und beim Aufschreiben helfen!
*
Es soll etwa so klingen:
*
Tüdel, tüdel tack,
tüdel tacke tack.
Dodeldodel tack tuck tock,
tü tü tüdel trocktrocktrock.

*
(ins HNA-Forum eingestellt von Renate Hellmich-Stegenman)

Der am Anfang des Liedes genannte Wichtelmann aus Zink bezieht sich auf die monumentalen Märchenstatuen des bekannten nordhessischen Bildhauers Ricky Weber, von denen eine weitere ebenfalls in den letzten Tagen feierlich unter Teilnahme von viel Kasseler Prominenz enthüllt wurde, worüber der „Extra-Tip“ in derselben Ausgabe berichtete, nachzulesen im HNA-Forum unter obigem Link.
Der Ausdruck „Grimmperium“ wird von der SPD Kassel (http://web.archive.org/ web/20071118085249 /http://spd-kassel.de/wir/programm.htm) für ein neues in Kassel geplantes Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum „in einer Szenerie des 18./19. Jahrhunderts (…) mit Märchenaufführungen, Märchenlesungen und weiteren phantasievollen Umsetzungen Grimmscher Märchenromantik “ verwendet.
Weitere Anspielungen im Text werden sich den Kennern Kasseler Verhältnisse leicht erschließen.

Den Titel der unter wissenschaftlicher Beratung des Brüder Grimm-Museums Kassel entstandenen CD „Die schönsten Märchenlieder der Brüder Grimm“ kommentierte der HNA-Leser „chimp“ im Vergleich zu den Titeln anderer bis dato zusammengetragener ähnlicher Projekte:

chimp schrieb: ich finde es interessant, die titel der anderen projekte, die hier zusammengetragen wurden, mit dem titel der cd zu vergleichen, für die der museumsleiter und geschäftsführer reklame gemacht hat. andere nennen ihre schöpfungen
– Märchen im Lied nach den Brüdern Grimm
– Es war einmal. 34 Lieder zu 9 Grimm-Märchen
– Lustige und nachdenkliche Märchenlieder nach den Brüdern Grimm
– Märchenlieder nach den Märchen der Brüder Grimm
für Kassel ist das natürlich nicht genug. da muss man schon etwas beherzter ran gehn:
Die schönsten Märchenlieder der Brüder Grimm
man erteilt sich, nicht zum ersten mal, gleich selbst die note 1.
ist ja auch nicht so schwer, wenn es in zwei jahrhunderten nur zwei andere lieder gab. obwohl, die beiden scheinen ja ohrwürmer zu sein, wenn sie fast jeder kennt … wie auch immer, die neuen Kasseler kunstwerke sind selbstverständlich die schönsten.
die schönsten was? selbstverständlich – die schönsten märchenlieder der brüder Grimm.
andere sind in der lage, in ihren titelgebungen genau zu sagen, wie sich ihre lieder zu den Grimm-texten verhalten, nämlich dass es nachdichtungen sind. Kasseler Lauer-stil ist selbstverständlich, nicht so kleinlich zu sein und gleich märchenlieder der brüder Grimm daraus zu machen.

in Kassel steht ja auch die berühmte märchenwerkstatt der brüder Grimm, die vor ein paar jahren mal zur expo ausgeliehen war.
das märchenschloss der brüder Grimm soll auch ganz in der nähe sein …

PS
Die Angabe, daß Dr. Lauer eine Arbeitsgruppe aus ca. 400 Wissenschaftlern leite, stammt bereits aus dem Jahr 2002, wie man beim Nachverfolgen des Links von Frau d’Arc sehen kann. Seit 2002 gab es in der Brüder Grimm-Gesellschaft erhebliche Mitgliederfluktuationen. Da Austritte mehrerer Wissenschaftler bekanntgeworden sind, dürfte sich die Zahl der Wissenschaftler, die noch unter Dr. Lauers Leitung stehen, auf ca. 385 verringert haben.

*

PPS

Rund ein Viertel der Besucher im Brüder Grimm-Museum in Kassel, wo die Begründer der Germanistik einen Grossteil der mündlich überlieferten Märchen zusammentrugen, kommt aus Japan. Etwa 5000 bis 10 000 seien es jährlich, schätzt Lauer, der das Museum nach einer Sanierung im Juni wieder öffnen will.

Auch wenn die Meldung von 2002 stammt, tifft die Nachricht von der Wiedereröffnung dieses Jahr aufs Neue zu, jedenfalls verlautet in Kassel, das Palais Bellevue solle nach dem Ersatz der historischen Holztüren durch Brandschutztüren zur documenta wieder auf allen Stockwerken geöffnet werden.

Bonoboche, 2. Juni 2007