IHK-Resolution zu Welterbe Kassels
Förderung von Grimm-Projekten mit 700.000-800.000 Euro
(Grimmforum, 5. Juli 2007)

Die IHK Kassel beschloß auf ihrer Vollversammlung am 3. Juli eine Resolution, nach der die nordhessische Wirtschaft sich unmittelbar an Projekten zu den ehemals kurfürstlich-hessischen Schlössern und Gärten und zu den Brüdern Grimm beteiligen wird. Der Text der Resolution ist bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Als Basisprojekt wird ein Verzeichnis der hessischen Grimm-Quellen genannt:

„Hessisch-Niedersächsische Allgemeine (HNA)“ schrieb:

IHK fördert Welterbe
Unternehmer geben 150 000 Euro für die Themen Brüder Grimm und Fürstliche Gärten

kassel. Regionale Unternehmer fördern das Thema Welterbe mit 150 000 Euro. Die Industrie- und Handelskammer Kassel (IHK) hat sich auf den Weg gemacht, das regionale Thema Unesco-Welterbe verstärkt voranzubringen und dazu beizutragen, es für die Region „nachhaltig fruchtbar und nutzbar zu machen“, so IHK-Präsidiumsmitglied Günther Koseck.

Mit Kofinanzierungen werde die Gesamtsumme, die in den nächsten dreieinhalb Jahren in die Förderung des Themas Welterbe fließt, bei 700 000 bis 800 000 Euro liegen, schätzt Koseck. Konkret ist noch für dieses Jahr die Stelle eines Wissenschaftlers geplant, der sämtliche, zum größten Teil in Kassel befindlichen hessischen Grimm-Schriften sichtet und archiviert. „Das ist das Basisprogramm“ so Koseck. Die neue Stelle, die ein promovierter Germanist und Grimm-Experte einnehmen wird, finanzieren je zu einem Viertel das Land Hessen, die Universität Kassel, die Stadt Kassel und die IHK. Der Stelle zur Seite gestellt ist ein vierköpfiger Beirat bestehend aus einem renommierten Archivar, Professor Dr. Andreas Gardt von der Uni Kassel, sowie zwei weiteren Uni-Professoren aus Deutschland und aus Übersee.

Während ihrer jüngsten Vollversammlung haben die IHK-Mitglieder einstimmig bei zwei Enthaltungen eine entsprechende Resolution beschlossen und gleichzeitig die 150 000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit einer in dieser Form in Deutschland einmaligen Resolution, so IHK-Sprecher Walter Ruß, will man zum einen den Prozess der Bewerbung der fürstlichen Gärten als Unesco-Welterbe unterstützen und außerdem das verstärkte Augenmerk auf das bereits existierende Weltdokumentenerbe, die Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, lenken.

Die Resolution wird nach den Sommerferien offiziell dem hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts und Oberbürgermeister Bertram Hilgen überreicht. Und zwar im aktuellen Gerichtssaal des Verwaltungsgerichtshofs. Hier, in der rechten Torwache an der Wilhelmshöher Allee, dem einzigen authentischen Wohnort der Grimms, will der neue Verein Brüder-Grimm-Platz – dem auch einige IHK-Mitglieder angehören – mittelfristig eine Grimm-Stätte einrichten. Der Verein ist damit beschäftigt, einen gerade erworbenen Nachlassbestand der Brüder Grimm auszuwerten. Dieses attraktive Erbe – unter anderem Haushaltsgegenstände der Grimms – soll später in der Torwache der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und Touristen anziehen.

Ulrich Spengler, IHK-Geschäftsführer Standortpolitik und Unternehmensförderung: „Wir wollen Dynamik reinbringen in das Thema Grimm.“ Die einzelnen Aktivitäten werden jeweils mit dem Präsidium abgestimmt und der Vollversammlung regelmäßig vorgestellt. Foto: privat/nh

04.07.2007

http://www.hna.de/kasselstart/00_20070704204220_IHK_foerdert_Welterbe.html

Bonoboche, 5. Juli 2007

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