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Briefverzeichnis
Briefedition Bd. 7 mit „Renart“-Fragment
(Grimmforum, 12. Mai 2015)

Briefwechsel der Brüder Grimm:
Neue Version des Gesamtverzeichnisses und neuer Band der gedruckten Edition — verschollenes Fragment des altfranzösischen „Roman de Renart“ entdeckt

Zusammenfassung: Die Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel an der Humboldt-Universität zu Berlin stellt eine neue Version ihres Verzeichnisses sämtlicher Briefe von und an Jacob und Wilhelm Grimm sowie den Band 7 der gedruckten Ausgabe des Briefwechsels vor. In letzterem wird auch ein wichtiges Fragment der mittelalterlichen französischen Literatur erstmals veröffentlicht.

Nach Beginn des Sommersemesters stellt die Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel an der Humboldt-Universität zu Berlin jetzt die Version 4.0 ihres Verzeichnisses sämtlicher Briefe von und an Jacob und Wilhelm Grimm vor. Das Verzeichnis weist Handschriften und bisherige Drucke zu etwa 20.000 Briefen nach. In der neuen Version sind auch die Empfangsorte der Briefe angegeben. In Zusammenarbeit mit einem Projekt an der Universität Amsterdam werden die Ortsangaben dazu genutzt, den Briefwechsel auf einer Karte anschaulich zu machen. Diese Karte wird in der „Grimmwelt“ Kassel verwendet, einem neuen Museum, das im kommenden September eröffnet wird. In einer künftigen Version des Grimm-Briefverzeichnisses, an der jetzt gearbeitet wird, sollen Faksimiles der Originalbriefe, durchsuchbare Texte und Kommentare zugänglich sein.

Zugleich präsentiert die Arbeitsstelle einen neuen Band der 2001 begonnenen Grimm-Briefedition. Er enthält die Briefwechsel der Brüder Grimm mit Gustav Freytag, Moriz Haupt, Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Franz Joseph Mone. Alle Briefautoren des Bandes sind prominente Persönlichkeiten ihrer Zeit. Am bekanntesten von ihnen ist heute Hoffmann von Fallersleben als Verfasser des Textes der deutschen Nationalhymne. Für die Brüder Grimm waren sie Fachkollegen, mit denen sie nicht nur Meinungen austauschten, sondern die Briefpartner halfen sich auch gegenseitig mit neuesten Informationen und Quellenmaterialien. Als kleine Sensation darf man bezeichnen, dass unter den Quellen, die der neue Band der Grimm-Briefausgabe zugänglich macht, auch das seit Jahrzehnten verschollene und bisher nie edierte Fragment e des mittelalterlichen französischen „Roman de Renart“ ist, das (in Abschrift von Mone) als Beilage zu einem der Briefe gehört. Dieser Fund hat für die mittelalterliche französische Literatur ungefähr eine ähnliche Bedeutung, als ob für die deutsche ein verschwundenes Fragment des Nibelungenliedes wieder auftauchen würde. Der neue Band zeigt also, dass diese Briefwechsel auch der heutigen Wissenschaft vieles zu bieten haben, was sie auf andere Weise nicht erlangen könnte.

Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit Gustav Freytag, Moriz Haupt, Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Franz Joseph Mone, hrsg. von Philip Kraut, Jürgen Jaehrling, Uwe Meves und Else Hünert-Hofmann. Stuttgart: Hirzel 2015, 566 S., 56 €. ISBN 978-3-7776-2487-7

Weitere Informationen und Zugang zum Grimm-Briefverzeichnis:
http://www.grimmnetz.de / http://www.grimmbriefwechsel.de

Kontakt:
Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel an der Humboldt-Universität zu Berlin, Philip Kraut, +49-30-20935302, kraut[at]grimmbriefwechsel.de

Bilder zur Verwendung im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung:

Band 7 der Grimm-Briefedition:
http://www.grimmnetz.de/download/pm7/Grimm-Briefwechsel_Bd7.tif

Brief Jacob Grimms an Hoffmann von Fallersleben, als dieser aus politischen Gründen als Professor der Universität Breslau entlassen wurde:
http://www.grimmnetz.de/download/pm7/JG_sw.tif
(Abbildung aus dem Band)

Letzter Brief Hoffmanns von Fallersleben an Jacob Grimm:
http://www.grimmnetz.de/download/pm7/Brief_hoffmann_1.jpg
(Abbildung aus dem Band)

Administrator, 12. Mai 2015

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Buchpräsentation „Brüder Grimm Gedenken 2012“
Grimm-Briefwechsel, Bände 4 und 6
(Grimmforum, 13. Dezember 2012)

Mit Band 17 kehrt das Brüder Grimm Gedenken nach Hessen zurück. Ein Tagebuch Wilhelm Grimms aus den Kasseler Jahren 1820 bis 1822 stellt in Text und Kommentar wesentliche biographische Informationen erstmals zur Verfügung. Unter den hessischen Autoren des Bandes ist Wilhelm Grimms Urenkel, der über Grimm-Überlieferungen der Familie schreibt. Bisher noch im Besitz der Nachfahren verbliebene Grimm-Bestände werden in einer Übersicht und in Beispielen vorgestellt.

Den soeben erschienenen Band stellen wir gemeinsam mit den Bänden 4 und 6 der Edition Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kritische Ausgabe in Einzelbänden am Dienstag, dem 18. Dezember, in Berlin öffentlich vor. Mit der Veranstaltung wird die Vortragsreihe zur Ausstellung Rotkäppchen kommt aus Berlin! 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen in Berlin abgeschlossen.

Im Band 4 der Briefedition sind Briefwechsel der Brüder Grimm mit T. G. von Karajan, W. Wackernagel, J. H. Wyttenbach und J. Zacher zu mediävistischen Themen enthalten. Band 6 vereinigt die Briefwechsel der Brüder Grimm mit R. Hildebrand, M. Lexer und K. Weigand als den wichtigsten unmittelbaren Fortsetzern des Deutschen Wörterbuchs.

Eine Verbindung zwischen den drei Büchern ist der sensationelle Fund eines angeblichen althochdeutschen Kinderliedes in Wien 1858, dem Jacob Grimm noch kurz vor seinem Tod einen Akademievortrag widmen wollte. Sein Entwurf dazu ist im Brüder Grimm Gedenken 2012 veröffentlicht. Das althochdeutsche Schlummerlied gilt seit langem als Fälschung. Zur Buchvorstellung spricht Michael Gebhardt (Innsbruck) über Georg Zappert als Fälscher und Jacob Grimm als sein Opfer.

Berthold Friemel, 13. Dezember 2012

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Band 4 (und Band 6)
Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm
(Grimmforum, 25. März 2009)

Seit 2006 wird auf den Band 4 der Edition „Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm“ gewartet. Er ist nun endlich druckfertig und kann der Öffentlichkeit in einigen Wochen vorgestellt werden.
Der neue Band enthält auf 381 Seiten die Korrespondenz der Brüder Grimm mit ihren wissenschaftlichen Partnern und Freunden Theodor Georg von Karajan, Wilhelm Wackernagel, Johann Hugo Wyttenbach und Julius Zacher. In diesen Briefen werden vorwiegend Bereiche der mittelalterlichen deutschen Literatur behandelt.
Der Briefwechsel mit Karajan gestattet Einblicke in die Gelehrtenwelt des 19. Jahrhunderts und in den Arbeitsalltag der drei Gelehrten, vermittelt aber auch Wissen über ihre Sorgen, Hoffnungen und Wünsche. Im Fall Wackernagels lassen die Briefe auf die Sozialgeschichte der deutschen Professoren zur damaligen Zeit schließen. Im Briefwechsel mit Wyttenbach, dem Trierer Bibliothekar, tauschen sich die Grimms mit ihm über die Trierer altdeutschen Handschriften aus. In der Korrespondenz mit Zacher lassen sich dessen akademischer Werdegang und seine Forschungen verfolgen.

Als Praktikantin der Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel in Berlin habe ich in den vergangenen drei Wochen den neuen Band 6 der Edition „Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm“ druckfertig formatiert und zur Kollation freigegeben. Ich kann also an dieser Stelle zusätzlich berichten, dass auch dieser Band 6 inzwischen im Rohsatz vorliegt. Er enthält den Briefwechsel der Brüder Grimm mit den namenhaften Germanisten Rudolf Hildebrand, Matthias Lexer und Karl Weigand, den späteren Fortsetzern des Deutschen Wörterbuches. Die drei Korrespondenzen enthalten kaum private Probleme und Sorgen, so beinhaltet der Briefwechsel mit Hildebrand zum Beispiel Anmerkungen zum Inhalt und zum Druck des Wörterbuches. Mit Lexer, dem vierten Nachfolger der Brüder Grimm, tauscht sich Jacob Grimm vorwiegend über Lexers Aufzeichnungen für das Kärntische Wörterbuch aus. Im Fall Weigands enthalten die ersten Briefe Kommentare beiderseits zu Weigands Wörterbuch der deutschen Synonymen und der überwiegende Teil Weigands Bemerkungen und Aufzeichnungen zum Deutschen Wörterbuch.✍
Katja Mönnich, 25. März 2009
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Grimm-Briefwechsel 4 jetzt ausgeliefert
Exemplare des Bandes 4 der Grimm-Briefedition sind jetzt eingetroffen. Der Band kostet 38 € und ist beispielsweise direkt beim Verlag bestellbar (versandkostenfrei):
http://www.wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de/titel/56235.html

Berthold Friemel, 24. August 2009

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19.11.: Briefwechsel Brüder Grimm mit ihren Wörterbuchverlegern
(Grimmforum, 6. November 2007)

Buch­vorstel­lung am 19. No­vember:
Wir freuen uns, dass am Montag, dem 19. November, ein neuer Band der Edition „Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kritische Ausgabe in Einzelbänden“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann. Der neue Band enthält auf 768 Seiten die Korrespondenz der Brüder Grimm mit Karl Reimer und Salomon Hirzel, den Verlegern des «Deutschen Wörterbuchs». Von Reimers ersten Vorschlägen für ein solches Wörterbuch während der Göttinger Jahre der Brüder Grimm bis zu den letzten Manuskriptsendungen Jacob Grimms im Sommer 1863 kann hier die Vorbereitung und Ausarbeitung des Wörterbuchs verfolgt werden.
Alan Kirkness wird in die Besonderheiten dieses Briefwechsels einführen und über seine Erfahrungen in der jahrelangen Arbeit an den Manuskripten der Briefe berichten. Zu Grußworten anlässlich der Präsentation des Bandes dürfen wir begrüßen: Herrn Professor Werner Röcke, den Präsidenten unserer Sozietät und Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats für die Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel; Herrn Professor Uwe Meves, den Sprecher des Herausgeberkollegiums der Kritischen Grimm-Briefausgabe; Herrn Dr. Peter Schmitt, den Leiter der Arbeitsstelle «Deutsches Wörterbuch» an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; und auch Herrn Dr. Thomas Schaber, den gegenwärtigen Leiter des von Salomon Hirzel begründeten Verlags, in dem bis heute das Wörterbuch der Brüder Grimm erscheint.

Wie gewohnt bietet sich bei unserer Buchpräsentation auch wieder Gelegenheit zu Gesprächen. Ansichtsexemplare des neuen Buches können mit Rabatt erworben werden.

Die Veranstaltung findet am 19. November um 18 Uhr im Reutersaal, Dorotheenstraße 24, Eingang Hegelplatz (Raum 2.301) in Berlin statt. Da dies unsere erste Veranstaltung an diesem neuen Ort ist, wird der Weg vom Eingang dorthin besonders ausgeschildert.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit den Verlegern des «Deutschen Wörterbuchs» Karl Reimer und Salomon Hirzel, herausgegeben von Alan Kirkness unter Mitarbeit von Simon Gilmour. Stuttgart 2007. 768 Seiten, 51 Abbildungen. ISBN 3-7776-1525-0.

Klaus B. Kaindl, 6. November 2007

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14.12.: Buchpräsentation: Brüder Grimm, Sagenkonkordanz
(Grimmforum, 28. November 2006)

Am 14. Dezember 2006 um 17 Uhr wird in Berlin (Jägerstraße 10-11) der neu erschienene Band der Kritischen Grimm-Briefwechsel-Ausgabe präsentiert: die „Sagenkonkordanz“. Der Herausgeber, Professor Dr. Heinz Rölleke, wird in seinem Vortrag auf ihre Entstehung und Bedeutung eingehen.
Die erstmals veröffentlichte Sagenkonkordanz ist ein fast tausend Motive umfassender Index zur epischen Volksdichtung, wie sie die Brüder Grimm als ursprünglichste und wertvollste Form aller Poesie ansahen. Das Buch erscheint als Band 1.2 innerhalb der Kritischen Ausgabe des Briefwechsels der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm bei S. Hirzel in Stuttgart, womit nunmehr der vierte Band dieser Ausgabe vorliegt. Informationen sowie eine Möglichkeit, das neue Buch zu bestellen, finden sich auch unter http://www.grimmnetz.de

Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Beachten Sie bitte, daß diese Veranstaltung nicht wie gewohnt schon um 16 Uhr, sondern erst um 17 Uhr beginnt. Zudem finden trotz des Umzugs der Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel in das Germanistik-Institut (Hegelplatz 2) die Veranstaltungen vorerst weiter in der Jägerstraße 10-11 statt.

Klaus B. Kaindl, 28. November 2006