Kategorien
Allgemein

Grimm-Bestände aus Familienbesitz in Kassel zusammengeführt
(Grimmforum, 21. September 2013)

Mehrere hundert Kunstwerke, Gebrauchs- und Erinnerungsgegenstände aus der Familie Grimm, die sich bisher noch bei den Nachfahren Wilhelm und Dortchen Grimms befanden, sind seit 2006 in Kassel zusammengeführt worden. Zunächst gelangte die Sammlung von Wilhelm Grimms Urenkel Marko Plock nach Kassel. Marko Plock ist 2012 verstorben. Inzwischen kam der Grimm-Besitz des anderen Familienzweiges hinzu. Dessen Ankauf wurde durch eine Spende der Kasseler Sparkasse ermöglicht, an deren Sitz der Bestand am 3. September 2013 öffentlich vorgestellt wurde. Die Gegenstände befinden sich im Eigentum des Brüder-Grimm-Platz e. V. Kassel. Der Verein wird sie als Dauerleihgabe in das vorbereitete neue Grimm-Museum ("Grimm-Welt") in Kassel einbringen. Der Grundstein für das neue Gebäude wurde vor einigen Wochen gelegt.

Ein Inventar der Grimm-Bestände aus Familienbesitz wurde im "Brüder Grimm Gedenken", Bd. 17 (2012), veröffentlicht.

Berichterstattung des Hessischen Rundfunks über den Familienbestand:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5986&key=standard_document_49525589

Berthold Friemel, 21. September 2013

Kategorien
Allgemein

Vorschläge zu den KHM als Weltdokumentenerbe
„Raus aus dem Banktresor“
(Grimmforum, 24. November 2007)

In der HNA von heute steht unter der Überschrift „Raus aus dem Banktresor. Experten wollen in fünf Schritten den Streit um die Bücher der Brüder Grimm beilegen“ ein Beitrag von Peter Ketteritzsch und Ellen Schwaab über Vorschläge, die wir zur Beilegung der Unstimmigkeiten bei der Nominierung und Anerkennung der Kasseler Handexemplare der „Kinder- und Hausmärchen“ als UNESCO-Weltdokumentenerbe (Memory of the World) formuliert haben. Diese Vorschläge haben wir gestern der HNA zur Veröffentlichung geschickt und möchten sie jetzt in voller Länge wiedergeben:

Verfahrensweise zur Klärung der Rechtsverhältnisse um das Grimm-Weltdokumentenerbe und zur Verleihung der Urkunde:
1. Bücher weg aus dem Banktresor und in die Landes- und Murhardsche Bibliothek. Gründe: qualifiziertes Personal; Bibliotheksgebäude ist konservatorisch und sicherheitstechnisch für solche Bestände ausgelegt; Bestände sind für Forschung zugänglich; Ausleihe für Ausstellungen möglich; auch Bestände in städtischem Eigentum werden in der Bibliothek verwahrt, so dass zunächst nicht festgestellt werden muss, ob die Bände der Stadt oder dem Land gehören. Die Bücher können sogar umgehend im Handschriftentresor der Bibliothek ausgestellt werden, ebenso können sie zügig fachgerecht digitalisiert und im Internet allgemein zugänglich gemacht werden.
2. Feststellung der Eigentumsrechte an den fünf Bänden des Weltdokumentenerbes. Eigentum, Besitz, konservatorische Zuständigkeit und Copyright müssen laut UNESCO-Richtlinien vor der Eintragung in das Weltdokumentenerbe-Register (Memory of the World) festgestellt werden (General Guidelines, 2002, S. 44-45, Appendix A, § 5: Legal Information).
3. Ermittlung aller vom Brüder Grimm-Museum verwahrten Bestände aus dem Besitz der Landesbibliothek, der Murhardschen Bibliothek, der Murhardschen und Landesbibliothek und der Gesamthochschulbibliothek. Rückführung dieser Bestände in die Bibliothek. Dies ist eine Frage der Glaubwürdigkeit, denn die fünf UNESCO-Weltdokumentenerbe-Bände gehören zu diesen historischen Bibliotheksbeständen und sind nur die ‚Spitze eines Eisbergs‘ von insgesamt etwa 2.000 bibliothekarischen Einheiten. Es wäre nicht plausibel, das Problem lediglich für fünf Bände zu klären, nicht aber für den Großteil der Bestände. Zudem gibt es im Bibliotheksgebäude geeignete Magazinräume (keine Verteilung in diverse Außenmagazine wie im Grimm-Museum).
4. Somit wären die erforderlichen Bedingungen für eine Verleihung der Urkunde und für die Eintragung der Bände in das Weltdokumentenerbe-Register geschaffen. Es könnte sinnvoll und sachgemäß sein, die Urkunde gemeinsam an die Universität Kassel und die Stadt Kassel zu richten, um beide für die Pflege, Erschließung und Präsentation des UNESCO-Weltdokumentenerbes in die Pflicht zu nehmen. Eine Einbeziehung der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. ist nach den bisherigen Fehlentwicklungen nicht akzeptabel; eine besondere (rechtliche) Beziehung der Grimm-Gesellschaft zu den fünf Büchern, mit der man dies begründen könnte, existiert nicht.
5. Zwischen der Universitätsbibliothek Kassel und dem Kuratorium des Brüder Grimm-Museums können die Modalitäten neuer Leihgaben geklärt werden.

Verfahrensweise mit dem fehlerhaften Antrag:
Die Angaben zum rechtlichen Status der Dokumente hätten laut UNESCO-Richtlinien bereits vom Antragsteller abgesichert und dann im Antragsverfahren geprüft werden müssen. Eine Eintragung in das Register ist laut UNESCO-Richtlinien nur möglich, wenn eine solche Klärung stattgefunden hat. Dagegen wurde im Fall der „Kinder- und Hausmärchen“ verstoßen. Ein fehlerhafter Antrag, der von der UNESCO angenommen wurde und zur Aufnahme von Dokumenten in das Welterbe-Register geführt hat, kann nach Aussage der UNESCO nachträglich nicht mehr geändert werden.
Es ergeben sich folgende Möglichkeiten:
1. der bestehende Antrag bleibt erhalten, wird aber durch einen Kommentar ergänzt, der auf die fehlerhaften Angaben hinweist und sie berichtigt;
2. der tatsächliche Eigentümer bittet die UNESCO, den bestehenden Antrag als ungültig zu suspendieren und von ihm, also vom tatsächlichen Eigentümer, einen neuen Antrag anzunehmen. Diese Möglichkeit wurde von Kasseler Bürgern bereits informell mit der UNESCO diskutiert;
3. die Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. zieht ihren Antrag zurück.

Berlin, 23.11.2007

Alan Kirkness
Berthold Friemel

Berthold Friemel, 24. November 2007
📩

„Raus aus dem Banktresor“
Unter obiger Überschrift bringt die Kasseler HNA heute einen Fünfpunktevorschlag von Alan Kirkness und mir, wie man die seit einem Jahr öffentlich diskutierten Unstimmigkeiten um die Eigentums- und Besitzverhältnisse an Kasseler Grimm-Beständen, insbesondere den fünf Märchenbüchern des UNESCO-Weltdokumentenerbes (Memory of the World), überwinden könnte:

Dieser Beitrag wurde vom Forumsadministrator im Hinblick auf die 2008 / 2009 stattgefundene juristische Auseinandersetzung um Äußerungen zu Zugangsverhältnissen für die Wissenschaft im Grimm-Museum Kassel teilweise unlesbar gemacht.


Berthold Friemel, 24. November 2007
📩

Erstunterstützer(innen) / Reaktionen

Aus Anlaß von Jacob Grimms Geburtstag am 4. Januar haben Alan Kirkness, Karl-Hermann Wegner und ich den obigen Fünfpunkteplan in einer etwas erweiterten und kontextualisierten Fassung zusammen mit einer Liste von mehr als 30 Unterstützern und Unterstützerinnen an die UNESCO, die hessische Landesregierung, die Stadt Kassel und an die Presse übermittelt.

Auf der Grundlage von zwei DPA-Meldungen haben, soweit es sich im Internet erkennen ließ, mindestens etwa 50 Zeitungen über diese Thematik berichtet. Radiobeiträge wurden u. a. vom Deutschlandfunk Köln und vom Deutschlandradio Kultur produziert. Der Mitschnitt eines Beitrags des Hessischen Rundfunks vom 5. 1. wurde mir nachträglich am 11. 1. noch zugänglich, und ich stelle den Link zusätzlich hier ein:
Hessischer Rundfunk, HR 2, Sendung: Mikado, 5. 1. 2008, 6:30, Moderation: Manfred E. Schuchmann, Länge: 05:43 Minuten,
http://www.grimmnetz.de/download/hr2_mikado_am_morgen_05_jan_2008_grimm.mp3
Deutschlandfunk: Sendezeit: 04.01.2008, 17:41, Sendung: Kultur heute, Länge: 04:30 Minuten,
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/01/04/dlf_20080104_1741_7b66ea7e.mp3
Deutschlandradio: Sendezeit: 04.01.2008, 23:30, Sendung: Fazit, Länge: 07:49 Minuten,
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/01/04/drk_20080104_2330_0b90778e.mp3
Der Hessische Rundfunk recherchiert zur Zeit für einen Fernsehbeitrag.

Soweit wir erfahren konnten, sind in den letzten Tagen wieder Gespräche zwischen der UNESCO, dem Land Hessen und der Stadt Kassel über die Kasseler Grimm-Bestände in Gang gekommen.

Die Liste der Erstunterstützerinnen und Erstunterstützer des Fünfpunkteplans sei auch hier im Grimmforum mitgeteilt.
Folgende Personen und Personengruppen unterstützen das Anliegen, die Unstimmigkeiten um Kasseler Grimm-Bestände in den von Alan Kirkness und Berthold Friemel vorgeschlagenen fünf Schritten zu klären:

Dr. Susan Bernofsky
Visiting Assistant Professor of Literature, Sarah Lawrence College, New York (USA)
Dr. Stephan Bialas
Germanist und Grimm-Forscher, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
Dr. Angela Borchert
Assistant Professor of German and Comparative Literature, University of Western Ontario, London, Ontario (Kanada)
Dr. Wilhelm Braun
Lexikograph und Grimm-Forscher, Humboldt-Universität zu Berlin, Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel
Brüder-Grimm-Platz e. V.
Kassel
Christine Buchenau
Chefsekretärin Bärenreiter-Verlag Kassel, Geschäftspartnerin Multiple Box Hamburg, Galerie und Kunsthandel, Inhaberin CB-Agentur für Kunsthandel und -vermittlung, Kassel
Harald Engel
Verwaltungsbeamter, Kassel
Dr. Holger Ehrhardt
Germanist und Grimm-Forscher, Kaufungen
Dr. Harry Fröhlich
Lexikograph, Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Dr. Simon Gilmour
Germanist und Grimm-Forscher, Trier
Christina Grimm
Lexikographin, Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Dr. Volker Harm
Lexikograph, Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Maria Hartz
Kulturwissenschaftlerin und Grimm-Forscherin, Humboldt-Universität zu Berlin, Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel
Prof. Dr. Erhard Hexelschneider
Slawist, Literarhistoriker, Leipzig
Verlag S. Hirzel Stuttgart
Dr. Thomas Schaber, Verlagsleiter
Prof. em. Dr. William Jervis Jones
Germanist, Royal Holloway University of London (Großbritannien)
Prof. Dr. Dr. h. c. Rainer Ludewig
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Kassel
Prof. Dr. Klaus-Dieter Ludwig
Germanist, Berlin
Prof. Dr. Nancy Lukens
Professor of German, University of New Hampshire, Durham (USA)
Claudia Melchersmann-Engel
Bibliothekarin, Kassel
Angelika Mensching
Linguistin, Philosophin und Übersetzerin, Hamburg
Frank Oberbrunner
Rechtsanwalt, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung
Dr. Valerie Paradiz
Germanistin und Schriftstellerin, Grimm-Forscherin, High Falls, NY (USA)
Dr. Ingrid Pergande-Kaufmann
Germanistin und Grimm-Forscherin, Humboldt-Universität zu Berlin, Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel
Prof. Dr. Werner Röcke
Literaturwissenschaftler, Humboldt-Universität zu Berlin, Vorsitzender der Grimm-Sozietät zu Berlin e. V., gegr. 1991
Prof. Dr. Michael Schlaefer
Leiter der Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Prof. Dr. Hartmut Schmidt
Germanist, Mannheim und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Dr. Peter Schmitt
Leiter der Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin
Yannick Philipp Schwarz
Student, Kassel
Michael Solf
Lexikograph, Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Prof. em. Dr. Anthony Stanforth
Germanist, früher Heriot-Watt University, Edinburgh (Großbritannien)
Karl-Hermann Wegner
Museumsdirektor i. R. (Stadtmuseum Kassel), Landesvorsitzender des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde Kassel e. V. (1834)
Peter Wengel
Germanist und Grimm-Forscher, Technische Universität Darmstadt

Die Liste bleibt offen. und alle Interessierten sind dazu eingeladen, die Lösungsvorschläge ebenfalls zu unterstützen, indem sie ihre Namen für die Liste zur Verfügung stellen oder indem sie sich direkt an die Verantwortlichen wenden. Eine umfangreiche Dokumentation zu diesem Themenkomplex mit einem Onlineformular zur Erklärung der Unterstützung ist unter http://www.grimmnetz.de/grimm-mow zu finden.

Berthold Friemel, 10. Januar 2008
📩

Pressemitteilung der IHK Kassel

Auf der Website der IHK Kassel ist jetzt deren Pressemitteilung zu den Kasseler Grimm-Beständen zugänglich. Sie thematisiert auch die museale Nutzung des ehemaligen Grimmschen Wohnhauses am Wilhelmshöher Tor in Kassel:

IHK Kassel schrieb:
UNESCO-Weltdokumentenerbe
Tourismus-Unternehmer unterstützen Fünfpunktevorschlag zur Lösung des Grimm-Streits

Der Arbeitskreis Tourismus der Industrie- und Handelskammer Kassel unterstützt den Lösungsvorschlag von mehr als 30 Grimm-Forschern und Germanisten, um nach Jahren der Stagnation eine Wende im Grimm-Streit einzuleiten. Der vorgelegte Fünfpunktevorschlag sei nach Auffassung der Tourismusunternehmer zur Klärung der Rechtsverhältnisse um das Grimm-Weltdokumentenerbe bestens geeignet, um endlich konkrete Lösungsschritte vorzunehmen – ohne zugleich juristische Klärungen vorwegzunehmen. „Damit haben wir keine weiteren unverbindlichen Vorschläge im Frühling, sondern die wichtige Ausstellung der Handexemplare garantiert zu den Osterferien 2008 durchgängig bis zur Fertigstellung des Grimm-Museums“, so Dr. Maurice Gigase vom Ferienpark Frankenau am Nationalpark Kellerwald.“Und das ist jetzt vordringlich!“

Darüber hinaus bestärken die Tourismus-Unternehmer den Appell aus der IHK-Resolution an die Stadt Kassel und das Land Hessen, dem Erbe der Brüder Grimm in Kassel einen Platz nationaler Qualität mit internationalem Anspruch zu schaffen, wo sowohl authentischem Wohnen, Leben, Werk und Wirken als auch dem Märchen an einem zentralen Ort anspruchsvoll und angemessen Raum gegeben wird. Schließlich stünden schon ab 2010 große Grimm-Jubiläen an, die hohes internationales Niveau verlangten. Es werde mit Freude zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Kassel und das Land Hessen in ihrem am 19. Dezember 2007 geschlossenen Kulturvertrag vereinbarten, gemeinsam die Rekonstruktion der Wohnung der Brüder Grimm am heutigen Brüder-Grimm-Platz zu fördern. Die einzige heute noch erhaltene Kasseler Lebens- und Arbeitsstätte mit der Ausstrahlung des authentischen Ortes wiederherzustellen, sei wahrscheinlich der entscheidende Baustein zur glaubwürdigen Positionierung der Brüder Grimm als anerkannte Landesmarke. Diese Perspektive sollte nicht der Konkurrenz zu anderen musealen Ausbauplänen in Kassel geopfert werden.

Die Kasseler Handexemplare der «Kinder- und Hausmärchen» von Jacob und Wilhelm Grimm wurden 2005 ins UNESCO-Programm „Memory of the World“ aufgenommen und zählen somit heute zum Weltdokumentenerbe der Menschheit. „Dieses einmalige Potenzial und Alleinstellungsmerkmal müssen wir nutzen, um der Marke Nordhessen mehr Image zu geben“, bekräftigt Markus Göbel von den Göbel Hotels, einer regionalen Gruppe mit zehn Betrieben. Das Gerangel um vermeintlich einzig richtige Wege müsste ein für allemal ein Ende haben. Stadt, Land Hessen und alle sich mit dem Grimm-Erbe befassenden Institutionen seien aufgefordert, künftig an einem Strang zu ziehen.

Die einzigartigen und millionenschweren Bände müssten einer der touristischen Magnete für ganz Hessen sein. Das Wegschließen in einem Kasseler Banktresor mache sie aber, abgesehen von den konservatorisch bedenklichen Bedingungen, für Touristen und Wissenschaftler unerreichbar. Auch wenn die juristische Klärung der Eigentumsfrage an den Handexemplaren der Brüder Grimm noch lange dauern könne, müsse diese eingeleitet und gleichzeitig sichergestellt werden, dass kurzfristig durch diesen Rechtsstreit die Ausstellung der UNESCO-Urkunde für das Weltdokumentenerbe weder behindert noch verzögert werde. Auch für die touristische Nutzbarmachung des Grimm-Erbes seien die Auseinandersetzungen um das Erbe der weltweit bekanntesten Deutschen alles andere als hilfreich.

Die Tourismus-Unternehmer betonen ihre uneingeschränkte Zustimmung zur IHK-Resolution zum UNESCO-Welterbe. Die IHK-Vollversammlung hatte am 3. Juli 2007 einstimmig sowohl eine Lösung des Jahrzehnte alten Eigentumsstreits angemahnt als auch zur strikten Einhaltung der UNESCO-Regeln des „Memory of the World“-Programms (bspw. bei Konservierung und Pflege, Zugang oder Kommunikation) aufgefordert.
http://www.ihk-kassel.de/index.cfm?CFID=6249044&CFTOKEN=77315143&page_id=0DE6306E-D674-F2DC-A5F02D5A47B0729E&id=A5942EE8-0231-B459-2026F14B60A6194A

Berthold Friemel, 23. Januar 2008
📩

aktuelle Unterstützer(innen)liste

In den letzten Tagen erklärten ihre Unterstützung des Fünfpunkteplans zur Beilegung der Unstimmigkeiten um Kasseler Grimm-Bestände der Geschäftsführer der documenta GmbH Bernd Leifeld, der Wirtschaftswissenschaftler und Murhard-Forscher Prof. Dr. Rainer Olten und die Inhaberin des Bärenreiter-Verlags Kassel Prof. Barbara Scheuch-Vötterle. Ihr Vater, der Verleger Dr. Karl Vötterle, war 1942 der eigentliche Initiator der Brüder Grimm-Gesellschaft und leitete sie nach dem Zweiten Weltkrieg lange als Präsident.
Seit der Veröffentlichung des Fünfpunkteplans erklärten ihre Unterstützung u. a. der Arbeitskreis für Denkmalschutz und Stadtgestalt Kassel, der frühere Leiter der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel Prof. Dr. Hartmut Broszinski, der Vorsitzende der Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft Kassel e. V. Prof. Dr. Peter Gercke, die Mediävisten und Grimm-Forscher Prof. Dr. Jens Haustein und Prof. Dr. Uwe Meves (Universitäten Jena und Oldenburg), die Vorsitzende des Vereins Marburger Haus der Romantik Prof. Dr. Marita Metz-Becker, Ministerialdirigent i. R. Dr. Hubert Sauer als ehemaliger Kanzler der Universität Kassel, der Zweigverein Kassel des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde (1834), der Unternehmer und Historiker Dr. Friedrich Freiherr Waitz von Eschen und Wilhelm Grimms Ururenkelin Inge Wurf.

Eine vollständige Fassung der Unterstützer(inne)liste ist jeweils aktuell unter http:// www. grimmnetz.de/grimm-mow zugänglich; dort wurde auch ein Formular bereitgestellt, mit dem der Plan online unterstützt werden kann.

Berthold Friemel, 17. April 2008

Kategorien
Allgemein

„Panzerschrank der Kasseler Sparkasse“
Sondierungen der dt. UNESCO-Kommission in Berlin
(KHM-Handexemplare Kassel)
(Grimmforum, 22. November 2007)

Die Kasseler HNA berichtet heute über den aktuellen Aufbewahrungsort der zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehörenden fünf Handexemplare der Grimmschen „Kinder- und Hausmärchen“:

a.

b.

Es handelt sich hier auch insofern um ein brisantes Thema, als die Zugänglichkeit für die Forschung und für die Öffentlichkeit ein wichtiges Kriterium bei der Aufnahme von Dokumenten in das UNESCO-Programm Memory of the World ist. Wie der HNA-Kommentar richtig bemerkt, sind die Handexemplare zur Zeit für niemanden xxxxxxxxxx – für die Öffentlichkeit nicht, und nicht für die Wissenschaft. (Wie erzählt wird, erklärte der Kasseler Kulturdezernent Thomas-Erik Junge im Oktober, eine Einsichtnahme in diese Bücher könne nur in seiner Begleitung erfolgen.)

Eine diskussionswerte Frage ist die Schätzung der Bücher auf 30.000.000 Euro. Dies scheint reichlich unrealistisch. Wer nahm diese Schätzung vor, was sind die Motive?

Der im Artikel der HNA genannte Vorsitzende des deutschen Nominierungskomitees für das UNESCO-Welterbe, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, war kürzlich in unserer Arbeitsstelle in Berlin zu Gast. Übrigens nicht im Auftrag des Landes Hessen, sondern zunächst eimal in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Nominierungskomitees, und dann auch im Einvernehmen mit Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen. Das Ziel Prof. Leonhards war es, Alan Kirkness und mich für das im heutigen HNA-Artikel skizzierte Verfahren zu gewinnen, das man allerdings nicht als „Lösungsvorschlag“ bezeichnen kann. Verlangen es die Richtlinien des „Memory of the World“ doch, daß vor einer Aufnahme von Dokumenten in das Register rechtliche Gegebenheiten wie Eigentum, Besitz und Copyright festgestellt werden müssen. Ein Verfahren, das die Eigentümerfrage als ungeklärt und vorerst nicht klärbar hinstellt, entspricht diesen Richtlinien also nicht. Ohnehin ist die Eigentumsfrage ja bereits seit Monaten geklärt. Aufgrund des Vertrages zwischen Stadt Kassel und Land Hessen über die Gründung der Gesamthochschulbibliothek (1975) befinden die Bücher sich im Eigentum des Landes Hessen und gehören zu den Beständen der heutigen Universitätsbibliothek Kassel.

An einem bestimmten Punkt seines Gespräches mit uns nahm Herr Prof. Leonhard die Büsten der Brüder Grimm in den Blick und stellte die Frage, was die Brüder Grimm wohl zu den Debatten um ihr Erbe sagen würden.

Kaum etwas aus dem „Grimmzirkus“ der letzten zwei Jahre hätte die Brüder Grimm wohl so in Erstaunen versetzt wie die Tatsache, daß die fünf Märchenbücher aus ihrer Bibliothek im Jahr 2007 als 30 % des Eigenkapitals ihrer langjährigen Heimatstadt Kassel gelten.
Dieser Beitrag wurde vom Forumsadministrator im Hinblick auf die 2008 / 2009 stattgefundene juristische Auseinandersetzung um Äußerungen zu Zugangsverhältnissen für die Wissenschaft im Grimm-Museum Kassel teilweise unlesbar gemacht.


Berthold Friemel, 22. November 2007

Kategorien
Allgemein

Handexemplare in Fängen kaufmännischer Buchführung
(KHM-Handexemplare Kassel)
(Grimmforum, 26. Februar 2007)

Überraschend berichtet die "Hessisch-Niedersächsische Allgemeine" heute, daß die Wertermittlung von 30 Millionen Euro für die Handexemplare der KHM in Zusammenhang mit der Ermittlung des Eigenvermögens der Stadt Kassel Ende 2006 erfolgte. Ziel ist es offenbar, die Kreditwürdigkeit der überschuldeten Stadt zu verbessern. Der angesetzte Wert der Grimmschen Handexemplare macht nach dem HNA-Bericht 30 % des angenommenen Gesamtvermögens der Stadt, also einschließlich öffentlicher Gebäude, Straßen usw., aus. Zur Verbringung der Grimm-Bücher in einen Banktresor und zum heute hinzugekommenen ‚kaufmännischen Aspekt‘ der Angelegenheit gibt es im HNA-Forum weiterhin eine rege Diskussion:

"Curt" schrieb:"Klaus Weltermann" schrieb:
… 2. Die Handschriftenabteilung der Uni-Bibliothek hat Erfahrung mit der Be und Verwahrung von kostbaren Schriften. Warum wurde nicht der doch so kurze Draht zur UNI genutzt um hier eine professionelle und sichere Verwahrung zumindest vorübergehend sicherzustellen????? Könnte es mit der derzeitigen offenen Rechtsfrage zu tun haben???
Oder anders: Es ist scheinbar wichtiger Recht zu behalten, anstatt das Weltkulturerbe der Welt zu erhalten!…
Auf den Punkt, lieber KW!
Die Unibibliothek ist die letzte Institution, die zur Zeit Zugriff auf die Handexemplare bekommen darf. Die könnten ja auf die Idee kommen, das einfach nicht mehr herauszurücken und sich so ein Eigentum zu "ersitzen". Das Bankschließfach hat m.E. in erster Linie die Funktion, den Zugriff des Landes Hessen auf sein Eigentum zu erschweren.
Aber immerhin sind die Handexemplare nun nicht mehr in dem unsicheren – und ja auch unter konservatorischen Gesichtspunkten äußerst mangelhafen und jedenfalls nicht besser als ein Bankschließfach geeigneten – Palais Bellevue untergebracht.
Offen bleibt nach wie vor die Frage, wie die Handexemplare sowie eine weitere größere Anzahl (offenbar dreistellig!) im Laufe der Jahre aus der Landesbibliothek entwendeter Grimmalia der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich gemacht werden sollen. Bei den Handexemplaren ist wenigstens noch klar, wo sie sind. Bei den anderen Grimmalia weiß das – vielleicht und hoffentlich – der Doktorlauer. Aber ob die sachgerecht aufbewahrt werden oder in irgend einem Keller vor sich hin schimmeln – oder schlimmeres – weiß sonst niemand.
Curt

"J.B.Kärner" schrieb:
"Curt" schrieb:
Das Bankschließfach hat m.E. in erster Linie die Funktion, den Zugriff des Landes Hessen auf sein Eigentum zu erschweren.
Ich bitte Sie. Wenn der Staatsanwalt ermittelt und zu einem Ergebnis kommt, hält ihn wohl kein Bankschließfach zurück. Aber natürlich haben Sie Recht. Erst einmal wegschließen, da fühlt man sich sicherer, auch wenn man auf sehr dünnem Eis steht.
Die gleiche Funktion, nämlich zu bluffen, hat die Wertangabe 30 Millionen. Das klingt nach "Weltmarke", nach "weltweit besten Kenner der Brüder Grimm", nach "internationalem Zentrum der Grimm-Forschung", nach "Welthauptstadt der Brüder Grimm", nach "Internationalisierung der Grimms in Zeiten der Globalisierung" – um nur einige der Phrasen aus der Dreschwerkstatt Lauer/Junge zu nennen.
Ich halte den Wert für frei erfunden. Genau so frei erfunden wie die 20 nicht existierenden Bücher von Dr. Lauer, die angeblich 110-jährige Geschichte der Grimm-Gesellschaft, die Schenkungslegende der Handexemplare, die gefälschte "Märchenwerkstatt" der Brüder Grimm auf der EXPO und in Japan. Was sonst noch alles gefälscht und getrickst wurde, kann leider nicht nachvollzogen werden, da sich Herr Junge momentan dafür entschieden hat, diese unlauteren Machenschaften zu decken. Er soll aber nur aufpassen, dass er nicht wegen Beihilfe zur Unterschlagung dran ist!

"Klaus Weltermann" schrieb:
Ein Gegenstand der weltweit einzigartig ist, nicht zum Verkauf steht – also nicht auf dem markt verfügbar ist, zudem in öffentlichen Besitz (egal ob Stadt oder Land) , hat keinen Wert der sich in EURO ausdrücken lässt.
Er steht nicht zum Verkauf, und ist im Verlustfall unwiederbringlich – Nicht für 1 Milliarde !
So etwas lag unter Junge bei IHM im Regal……..
Was soll der Quatsch mit den 30 Mio. Euro?????
Gruß
KW

"Klaus Weltermann" schrieb:
"J.B.Kärner" schrieb:
Ich bitte Sie. Wenn der Staatsanwalt ermittelt und zu einem Ergebnis kommt, hält ihn wohl kein Bankschließfach zurück. Aber natürlich haben Sie Recht. Erst einmal wegschließen, da fühlt man sich sicherer, auch wenn man auf sehr dünnem Eis steht.
Lieber Herr Kärner !
So eine Vermutung :
Vergessen Sie dass der OB beim UNI-PRÄSI war und dort das Spiel "Piep Piep Piep -wir haben uns alle lieb" gespielt hat ?????
Da kommt kein Staatsanwalt, warum auch ? Die Stadt hat das Erpressungpotential der BGG – beseitigt- es könnte ein Übereinkommen der Stadt mir dem Land zustandekommen -es gibt unterm Strich eigentlich nur Sieger – sehen wir von der BGG ab !
Was halten Sie von folgender Lösung: Die Stadt Kassel erkennt das Eigentum des Landes Hessen an – allerdings mit der Maßgabe dass die Handschriften in Kassel bleiben ……
Volltreffer für Kassel !
Die BGG wird zum substanzlosen Verein schrumpeln und ER hat nix mehr zu melden !
Alles klar ?
KW

"Philipp Schwarz" schrieb:
"hna" schrieb:
Kassel fehlt Eigenkapital
Barthel: Ermittelte 100 Mio. Euro "äußerst knapp" – mögliche Probleme bei Krediten
Stadtkämmerer Dr. Jürgen Barthel (SPD).
Von Peter Ketteritzsch
Kassel. Die Stadt Kassel verfügt nur über "eine außerordentlich knappe Eigenkapitaldecke". Das sagte Stadtkämmerer Dr. Jürgen Barthel (SPD) gestern während einer Podiumsdiskussion der SPD Kassel-West zum möglichen Verkauf städtischer Betriebe.
Im Zuge der Umstellung von der kameralistischen auf die kaufmännische Buchführung habe die Verwaltung ermittelt, dass das Eigenkapital der Stadt zum Stichtag 31. Dezember 2006 lediglich 100 Millionen Euro betrage.
Die Posten in der Erhebung reichen laut Barthel von Schulen und städtischen Straßen bis zu den auf einen Wert von 30 Millionen Euro bezifferten Märchen-Handexemplaren der Brüder Grimm, um deren Eigentumsrechte gegenwärtig ein heftiger Streit tobt. Die Eigenkapitaldecke müsse verstärkt werden, forderte der Kämmerer. Andernfalls werde die Kreditwürdigkeit der Stadt massiv leiden. Die Debatte über einen Verkauf städtischer Betriebe, allen voran der Städtischen Werke, sei allerdings "eine Diskussion zum falschen Zeitpunkt". Laut Barthel hätte man über die Verkäufe diskutieren müssen, als man die Leistungen beschlossen habe, die heute den Haushalt belasten.
Barthel bekannte sich zu dem Bieterverfahren um einen eventuellen Verkauf der Stadtwerke, das allerdings weiterhin auf Eis liegt.
Der Kämmerer wies Gerüchte zurück, wonach es Sondierungsgespräche mit dem Energieversorgungsunternehmen E.on gibt. "Es gibt keine separaten Gespräche." E.on sei allerdings "ein ganz wichtiges Unternehmen", und die Stadt habe ein "hohes Interesse" daran, dass E.on in Kassel bleibt.
In diesem Zusammenhang kritisierte Barthel die Städtischen Werke. Dort sehe man E.on immer als "bösen Feind".
"E.on als böser Feind – das ist nicht die Sicht der Stadt."
Stadtkämmerer Dr. Jürgen Barthel
Diese Sicht sei nicht die Sicht der Stadt. Die Energieversorgung in den Umlandgemeinden, dem Geschäftsgebiet von E.on, das räumten im Landkreis lebende Mitarbeiter der Städtischen Werke ein, sei "so schlecht nicht".
25.02.2007

"Klaus Weltermann" schrieb:
"Philipp Schwarz" schrieb:
"hna" schrieb:
Die Posten in der Erhebung reichen laut Barthel von Schulen und städtischen Straßen [b]bis zu den auf einen Wert von 30 Millionen Euro bezifferten Märchen-Handexemplaren der Brüder Grimm, um deren Eigentumsrechte gegenwärtig ein heftiger Streit tobt. Die Eigenkapitaldecke müsse verstärkt werden, forderte der Kämmerer.[/b] Andernfalls werde die Kreditwürdigkeit der Stadt massiv leiden. Die Debatte über einen Verkauf städtischer Betriebe, allen voran der Städtischen Werke, sei allerdings "eine Diskussion zum falschen Zeitpunkt". Laut Barthel hätte man über die Verkäufe diskutieren müssen, als man die Leistungen beschlossen habe, die heute den Haushalt belasten.
Da schau her ! Deswegen auch die Aktivitäten um die Bäder in Kassel , und die plötzliche Taxierung der Handexemplare ! Man hat mal tief in die Kasse geschaut und muß nun Werte ausgraben……
Lieber Herr Barthel !
Was ist denn nun wenn die Handexemplare doch dem Land gehören ???????
Und was ist wenn sich die Städtischen Werke nicht durch eine "Konsolidierung der Bäder in Kassel" schönschminken" lassen ??????
Gruß
KW

"Chris" schrieb:
"Clarence" schrieb:
Zur Erinnerung:
§ 246
Unterschlagung
(1) Wer eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.
(2) Ist in den Fällen des Absatzes 1 die Sache dem Täter anvertraut, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.
(3) Der Versuch ist strafbar.
insofern nicht zutreffend, da es hier im subjektiven teil keine enteignungsabsicht gibt, da laut ihrem bekunden die bücher niemals aus deren besitz entlassen wurden.
es bleibt m.E. ein zivilrechtlicher streit.
CHRIS

"Bonobo" schrieb:
Grimm-Handexemplare = 30 % des Eigenkapitals der Stadt Kassel?
Vorschlag: gleich auch die Handschriftenabteilung der Landesbibliothek beschlagnahmen und in Banktresor schaffen = mögliche Verdreifachung des Eigenkapitals der Stadt!

Ich würde das Zitat noch etwas weiter fassen als Herr Weltermann, dann wird es aufschlußreicher:

"hna" schrieb:
Kassel fehlt Eigenkapital
Barthel: Ermittelte 100 Mio. Euro "äußerst knapp" – mögliche Probleme bei Krediten
Stadtkämmerer Dr. Jürgen Barthel (SPD).
Von Peter Ketteritzsch
… Im Zuge der Umstellung von der kameralistischen auf die kaufmännische Buchführung habe die Verwaltung ermittelt, dass das Eigenkapital der Stadt zum Stichtag 31. Dezember 2006 lediglich 100 Millionen Euro betrage.
Die Posten in der Erhebung reichen laut Barthel von Schulen und städtischen Straßen [b]bis zu den auf einen Wert von 30 Millionen Euro bezifferten Märchen-Handexemplaren der Brüder Grimm, um deren Eigentumsrechte gegenwärtig ein heftiger Streit tobt. Die Eigenkapitaldecke müsse verstärkt werden, forderte der Kämmerer. Andernfalls werde die Kreditwürdigkeit der Stadt massiv leiden.

Die Stadt hat die Wertermittlung für die KHM-Handexemplare im Zusammenhang mit ihrer Finanzknappheit vorgenommen. Es wäre interessant zu erfahren, wie sie zu der Summe von 30 Millionen überhaupt gekommen ist. Ob Banken solch eine Summe als seriös ansehen?
Gedenkt die Stadt Kassel, jetzt die Handexemplare als Sicherheit bei der Kreditaufnahme einzusetzen? Nur ein Grund mehr für Land und Uni, ihr Eigentum zügig wieder in ihren Besitz zu bringen, finde ich.
Aber für den Stadtkämmerer, Herrn Dr. Barthel, hätte ich noch einen Hinweis. Laut Gutachten des Richters Blume(1) gehört die gesamte alte Landesbibliothek, darunter die Handschriftenabteilung und zahlreiche seltene Bücher, ebenfalls nicht dem Land, sondern der Stadt Kassel. Lassen Sie sich das nicht entgehen! Der Wert dürfte das von Ihnen festgestellte Gesamtvermögen der Stadt Kassel weit übersteigen.
Fahren Sie mit einigen LKWs und Polizei am Brüder-Grimm-Platz 4a vor, klingeln Sie bei der Handschriftenabteilung (Öffnungszeiten siehe Internet) und beschlagnahmen Sie alle Bestände! Lagern Sie sie dann in einem Banktresor als Eigentum der Stadt Kassel ein! Kurz- und mittelfristig werden Sie dann keine Probleme mehr haben, von den Banken weitere Kredite zu bekommen, denn das Eigenkapital der Stadt hätte sich dadurch wohl mindestens verdreifacht!
Ja, Herr Dr. Barthel, tun Sie das, denn im Prinzip würden Sie dabei nicht anders verfahren, als bisher schon mit den neun Bänden Handexemplaren Grimmscher Märchen. Wer A sagt, muß auch B sagen, Herr Dr. Barthel!

(1) Aus der rechtlichen Stellungnahme von Eckehart Blume, Vorsitzender Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof Kassel: "… Vielmehr sind der Stadt durch den Vertrag von 1975 erstmals auch die Handschriften der MuLB als Eigentum zugewachsen, die das Land sich in dem Vertrag von 1957/1958 noch vorbehalten hatte."

Herr Hilgen, Herr Junge, Herr Dr. Barthel, zögern Sie nicht: es ist eine harte Maßnahme, aber sie dient dem Wohle Kassels!
Greifen Sie zu!

Bonoboche, 26. Februar 2007

Kategorien
Allgemein

Grimms Märchen jetzt im Banktresor
(KHM-Handexemplare Kassel)
(Grimmforum, 25. Februar 2007)

Nachdem der Stadt Kassel klarwurde, welchen materiellen Wert die zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gemachten Märchen-Handexemplare haben, ließ die Kulturverwaltung sie jetzt aus dem Museum in einen Banktresor bringen. Ich hole die betreffenden Beiträge aus dem HNA-Forum hier herüber:

Hier das heutige Ergebnis der zum Brauch gewordenen vormitternächtlichen Presseschau.
Die Stadt hat den materiellen Wert der Kasseler Handexemplare von Grimms Märchen feststellen lassen und sie nun in einen Banktresor verbracht.

HNA von Samstag schrieb:

Kassel
Ein Streit um 30 Millionen Euro
Stadtverordnete haken bei den kostbaren Märchen-Handexemplaren der Brüder Grimm nach

Von Jörg Steinbach
http://mitglied.lycos.de/bonobo2006/l_welterbe_hna.jpg
Steht in der Kritik: Grimm-Museumsdirektor Dr. Bernhard Lauer mit den kostbaren Märchen-Handexemplaren der Brüder Grimm.
kassel. Die alten Märchenbücher mit den handschriftlichen Anmerkungen der Brüder Grimm stehen jetzt im Banktresor. Sicherheitshalber, wie Kassels Bürgermeister und Kulturdezernent Thomas-Erik Junge (CDU) gestern den Stadtverordneten im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Grundsatzfragen erklärte. Denn die zum Weltdokumentenerbe erklärten Handexemplare der Grimms sind äußerst wertvoll. Geschätzter Wert: 30 Millionen Euro.

Mit dieser Zahl überraschte der Bürgermeister auch die Stadtverordneten, die sich für den seit Jahren schwelenden und seit Kurzem offen ausgetragenen Streit um die Eigentumsrechte an den kostbaren Büchern aus dem Nachlass der Brüder Grimm interessieren. Denn jetzt ist klar: Es geht nicht bloß darum, ob ein paar alte Schmöker in einem Bücherschrank des Landes Hessen, der Stadt Kassel oder der Brüder-Grimm-Gesellschaft stehen. Es geht auch um richtig viel Geld.

Deshalb wollte die FDP-Fraktion auch haargenau wissen, wie es um den Anstellungsvertrag von Dr. Bernhard Lauer bestellt ist. Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Grimm-Gesellschaft ist gleichzeitig bei der Stadt angestellter Direktor des Brüder-Grimm-Museums.

Der am 17. Juli 1989 mit Lauer geschlossene Anstellungsvertrag enthält keine konkrete Arbeitsplatzbeschreibung. Mit der Frage, welche Sofortmaßnahmen der Magistrat eingeleitet hat, um die konkrete Gefahr abzuwenden, „dass die Besitz- und Eigentumsverhältnisse an Kasseler Grimm-Beständen weiter verändert werden“, tat sich der Bürgermeister sichtlich schwer. Nachdem FDP-Chef Frank Oberbrunner klargestellt hatte, dass es dabei nicht um die sichere Aufbewahrung der Handexemplare gehe, sondern um die Frage, ob ein städtischer Bediensteter in fragwürdiger Weise mit wertvollem Eigentum der Stadt oder des Landes umgegangen ist. Denn seit Wochen wird immer klarer, dass die Grimm-Gesellschaft mehrfach versucht hat, sich auch als Besitzer jener Bände auszugeben, die ihr nicht gehören. Zugleich hat die Brüder-Grimm-Gesellschaft wiederholt ihre eigene Geschichte falsch dargestellt, um Eigentumsrechte zu behaupten, die nicht gegeben sind.

Darauf machte auch Kai Boeddinghaus (Linke.ASG) aufmerksam. Lauer habe die Bücher aus dem Eigentum der Stadt oder des Landes der Grimm-Gesellschaft zugeordnet. Dazu der Bürgermeister: „Ich habe keinen Anlass, in irgendeiner Weise Herrn Lauer zu verdächtigen.“ Zwar räumte Junge ein, dass in den von Lauer formulierten Anträgen an die Unesco zur Anerkennung der Handexemplare als Weltkulturerbe die Grimm-Gesellschaft als Eigentümer genannt werde. Diese in englischer Sprache verfassten Schriftstücke müssten aber noch genau überprüft werden.

„Ich wundere mich, wie sie mit diesem Thema umgehen“, sagte dazu Bernd W. Häfner (FWG) an den Bürgermeister gewandt. Zumal „die Person Lauer“ auch in anderen Zusammenhängen in der Kritik stehe.

Unzufrieden waren die Stadtverordneten auch mit den Antworten auf zwei Fragen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt wurden. Wie die Stadt mit der Grimm-Gesellschaft umgehen will, wenn sich bewahrheitet, dass Lauer wertvolle Bestände aus öffentlichem Eigentum in vorgeblichen Besitz der Grimm-Gesellschaft umgewidmet habe, dazu mochte der Bürgermeister nichts sagen. Auch nicht zu der Frage, ob gegen Lauer disziplinarrechtliche, standesrechtliche, arbeitsrechtliche oder strafrechtliche Schritte eingeleitet werden.

23.02.2007
http://www.hna.de/kasselstart/LINK00_20070223213407_Ein_Streit_um_dreinull_Millionen_Euro.html
(Hervorhebungen Bonobo)

Meine ergänzende Frage an den Vikar Junge:
Die entsprechenden Passagen im englischen Antragstext der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. an die UNESCO mit den von Herrn Lauer verfälschten historischen und rechtlichen Angaben wurden seit Mitte November breit diskutiert und auch Ihnen immer wieder unterbreitet. Was glauben Sie, wer für Ihre Ankündigung, diese fremdsprachigen Textpassagen müßten jetzt erst noch genau geprüft werden, noch Verständnis und Respekt aufbringt? Ich sehe bei Ihnen vor allem Kleinmut, Unfähigkeit, Fehlentwicklungen zu analysieren und ihnen entgegenzusteuern, und Arroganz, mit der Sie an einem Amt festhalten, für das Sie Ihre Nichteignung Tag für Tag beweisen. Sie sind nach meiner Meinung ein Verhängnis für Kassel.
Ergänzend noch einige Beiträge aus der Diskussion im HNA-Forum zu diesem Bericht, http://forum.hna.de/forum/viewtopic.php?pid=36907#p36907

„Tiefblick“ schrieb
HNA von Samstag schrieb
kassel. Die alten Märchenbücher mit den handschriftlichen Anmerkungen der Brüder Grimm stehen jetzt im Banktresor. Sicherheitshalber, wie Kassels Bürgermeister und Kulturdezernent Thomas-Erik Junge (CDU) gestern den Stadtverordneten im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Grundsatzfragen erklärte. Denn die zum Weltdokumentenerbe erklärten Handexemplare der Grimms sind äußerst wertvoll. Geschätzter Wert: 30 Millionen Euro.
„Bollchen im Karlshospital-Thread“ schrieb:
Die Veranstaltung am Mi. 21.2. 07 … im Stadtmuseum“ …

Bericht Dr.Axel Halle:
Er berichtet ausführlich von den bekannten Qerelen um die Eigentumsrechte an den Grimm-Schwarten. Seine persönliche Verärgerung ist ihm direkt anzumerken. („mein bürgerliches Rechtsempfinden sagt mir….“). Er geht auf Fragen der Anwesenden im Einzelnen ein: die Handexemplare befinden sich in wenig gesicherten Räumen des Museums, in einem Gebäude, das im Wesentlichen zweiadrig elektrifiziert ist.“ Wenn sie wissen wollen, was das bedeutet , erwähne ich nur die Anna-Amalia-Bibliothek. Ich will Ihnen aber keine Angst machen“. Die aktuelle Verlustzahl beziffert er auf 1000 Bücher, also solche, die eigentlich der Uni-Bibl. gehören, sich aber in der Gewalt von Dr.L. befinden. Beifall.

Gibt es da irgendeinen Zusammenhang? Geht jetzt so langsam der Arsch auf Grundeis? Herr Junge, es wird noch frostiger, ziehen Sie sich schon mal warm an. Wer sich mit Leuten wie Lauer anfreundet braucht ein dickes Fell …

„Clarence“ schrieb:
Zur Erinnerung:
§ 246
Unterschlagung
(1) Wer eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.
(2) [color=red]Ist in den Fällen des Absatzes 1 die Sache dem Täter anvertraut, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.[/color]
(3) Der Versuch ist strafbar.[/quote]

„Ralph Hallstein“ schrieb:
HNA von Samstag schrieb:
Der am 17. Juli 1989 mit Lauer geschlossene Anstellungsvertrag enthält keine konkrete Arbeitsplatzbeschreibung.
Dazu der Bürgermeister: „Ich habe keinen Anlass, in irgendeiner Weise Herrn Lauer zu verdächtigen.“ Zwar räumte Junge ein, dass in den von Lauer formulierten Anträgen an die Unesco zur Anerkennung der Handexemplare als Weltkulturerbe die Grimm-Gesellschaft als Eigentümer genannt werde. Diese in englischer Sprache verfassten Schriftstücke müssten aber noch genau überprüft werden.
„Ich wundere mich, wie sie mit diesem Thema umgehen“, sagte dazu Bernd W. Häfner (FWG) an den Bürgermeister gewandt. Zumal „die Person Lauer“ auch in anderen Zusammenhängen in der Kritik stehe.
Herrn Häfner ist zuzustimmen: hat man vergessen, daß die Kritik an Lauer seinerzeit auch wegen des Zustandes des Museums einsetzte? Eine Kritik, die vor knapp einem Jahr noch von Junge geteilt wurde – ich erinnere an das berühmte Wort vom „Handgestrickten“. Was ist mit den Vorwürfen, Bestände des Museums und der Bibliothek kompetenten Benutzern vorzuenthalten? Und vergessen wir auch nicht, daß die ganze heute breit entfaltete Malaise ihren Ausgang in Lauers megalomanen Ansinnen nahm, auch noch die Präsidentschaft der BGG an sich zu reißen. Herr Junge – haben Sie ein kurzes Gedächtnis oder sind Sie voller pastoraler Naivität nicht in der Lage einzuschätzen, mit welcher Persönlichkeit Sie „große“ Kulturpolitik zu gestalten beabsichtigen ? Nur ein ganz klein wenig politischer Instinkt sollte Ihnen sagen, daß jetzt noch der Zeitpunkt vorhanden ist, sich von Lauer deutlich zu distanzieren.
Die Information über den Arbeitsvertrag macht zudem deutlich, daß hier einer machtbewußten Persönlichkeit die Möglichkeit geboten wurde, ihre Selbstentfaltung zu erproben. Das Resultat ist in jeder Hinsicht mager.
Und noch eine Frage an Herrn Junge: wer überprüft eigentlich den englischen Text – doch nicht etwa der polyglotte Freund Lauer ?

„Maki“ schrieb:
„Tiefblick“ schrieb:
HNA von Samstag schrieb:
kassel. Die alten Märchenbücher … 30 Millionen Euro.
„Bollchen im Karlshospital-Thread“ schrieb:
Die Veranstaltung am Mi. 21.2. 07 … Bericht Dr.Axel Halle: … Die aktuelle Verlustzahl beziffert er auf 1000 Bücher, also solche, die eigentlich der Uni-Bibl. gehören, sich aber in der Gewalt von Dr.L. befinden. Beifall. … dickes Fell …
Die Unterbringung der Grimm-Raritäten in einem Banksafe würde ich eher als symbolische Geste oder als Vorgaukelung von Handlungswillen ansehen. Denn dass die Bücher verschwinden, beschädigt oder zerstört werden, war zwar nicht auszuschließen (zumal angesichts des voriges Jahr im Bellevue bereits vorgefallenen Wasserschadens, über den der Öffentlichkeit nach wie vor nichts näheres bekannt ist, und des von Herrn Halle erwähnten Zustands der Elektroanlage).

Aber die tatsächliche akute Gefahr liegt doch anders, und davor verschließt der Bürgermeister Junge laut HNA-Bericht demonstrativ die Augen:
Wenn es in solch einem herausragenden Fall dazu gekommen ist, dass der von der Stadt bestellte Museumsleiter ihm anvertraute Bestände in seinem Ehrenamt als Geschäftsführer der Grimm-Gesellschaft zu deren Gunsten umzuwidmen versucht, also sie als deren Eigentum ausgibt und sie damit dem öffentlichen Eigentum entfremdet, auf was für Ideen mag er dann noch gekommen sein? Wie ist es um die Unterlagen im Grimm-Museum beschaffen, die Auskunft über die Herkunft und den Eigentumsstatus der anderen dort verwahrten Bestände geben? Ist seit Ende 2005, als der Skandal begann, etwas unternommen worden, um zu verhindern, dass dort Unterlagen beseitigt, Angaben verändert oder Bestände abtransportiert werden?
Man wird nicht alles, was belangvoll ist und der Öffentlichkeit gehört oder öffentliches Eigentum aktenkundig macht, in einen Banksafe schaffen können. Wichtig wäre, die Gefahr zu sehen, die hier von einer konkreten Person ausgeht, und ihr einen Riegel vorzuschieben

„Klaus Weltermann“ schrieb:
Hallo !
Die Frage des Bankschließfachs ist interessanter als sie auf den ersten Blick erscheint !
1. Ein Bankschließfach ist sicher ein guter Ort um die wertvollen Dokumente vor Eigentumsdelikten zu schützen. Ist es aber auch ein guter Ort um die Bücher vor dem Zerfall zu schützen ???? Die Bücher haben eine dreistellige Altersangabe ! Wie sieht es mit der Luftfeuchtigkeit dort aus, mit der Temperatur ???
Wie wird anerkannten Grimmforschern der Zugriff auf das anerkannte Weltkulturerbe ermöglicht????? Wäre das nicht angezeigt?
2. Die Handschriftenabteilung der Uni-Bibliothek hat Erfahrung mit der Be und Verwahrung von kostbaren Schriften. Warum wurde nicht der doch so kurze Draht zur UNI genutzt um hier eine professionelle und sichere Verwahrung zumindest vorübergehend sicherzustellen????? Könnte es mit der derzeitigen offenen Rechtsfrage zu tun haben???
Oder anders: Es ist scheinbar wichtiger Recht zu behalten, anstatt das Weltkulturerbe der Welt zu erhalten!
Die Werke könnten von der Uni aufbereitet werden und im Internet der Forschung zur Verfügung gestellt werden! Ein derartiges Ansinnen wurde ja schon von Dr. Halle angekündigt. Was ist aber wenn alle lesen können??? Verliert dann nicht ER seine Machtposition ????
3. Im Reiche des Kulturdezernenten scheint eine merkwürdige Denke zu herrschen !
Ein anerkanntes Weltkulturerbe der UNESCO darf frei bei IHM auf dem Schreibtisch liegen.
Erst wenn jemand bestätigt dass das Erbe 30 Mio EURO wert ist, und jemand nachfragt, kommt dieses nicht in eine adäquate Verwahrung – nein – es kommt dahin wo man 30 MIO aufbewahrt – zur Bank !!!! Unglaublich ! Nochmal : Dies alles geschieht nicht unter den Augen des Stadtkämmerers, sondern unter der Regie des KULTURdezernenten ! Könnte es sein dass der Mann vollkommen unfähig ist dieses Amt zu bekleiden????
Kulturdezernent Junge : Sechs, Setzen !
Einen schönen Sonntag wünscht
KW

Bonoboche, 25. Februar 2007