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„Ärschlein“ in Kassel und „verarscht“ in Steinau
(Grimmforum, 3. August 2015)

Während in Kassel die neue „Grimmwelt“ unter dem Motto „von Ärschlein bis Zettel“ heraufdämmert (siehe den offenen Brief von Andrea Linnebach-Wegner zu den Äußerungen der Kuratorin Nicola Lepp), sind Teile der Ausstellung des bisherigen, Ende 2014 geschlossenen Brüder Grimm-Museums Kassel nach Steinau gebracht worden und sollen gegen erheblichen lokalen Widerspruch in einer umgestalteten und ergänzten Form neu eröffnet werden – und zwar im dortigen Schloss. Das Schloss wurde – analog zur ehemaligen Kasseler Institution – dafür in Brüder Grimm-Schloss Steinau umgetauft. (zum Schloss Steinau siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Steinau)

Davon, dass es in Steinau schon eine sehr erfolgreiche und verdienstvolle Grimm-Ausstellung im Amtshaus gibt (dem ehemaligen Kindheits-Wohnhaus der Brüder Grimm, wo ihr Vater als landgräflicher Beamter untergebracht war), waren die Zuständigen in Kassel, Wiesbaden und Bad Homburg offenbar wenig beeindruckt. Kleinliche Bedenken in den Augen groß denkender Politiker! (zum Museum im Amtshaus siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCder_Grimm-Haus_Steinau)

Wie die „Gelnhäuser Neue Zeitung“ am Wochenende berichtete, hätten die Stadt Steinau und die Verwaltung der hessischen Schlösser und Gärten sich in der letzten Zeit zwar einem Kooperationsvertrag angenähert. Nun habe das Land jedoch einen Alleingang forciert.

Gestern flatterte Bürgermeister Malte Jörg Uffeln eine Einladung zur Eröffnung der neu gestalteten Brüder-Grimm-Ausstellung im Schloss auf den Schreibtisch. Und das ohne Abstimmung mit der Stadt. Das Steinauer Schloss, Wahrzeichen der Stadt, hat die Schlösserverwaltung nebenbei umbenannt. Es heißt jetzt Brüder-Grimm-Schloss. Der Rathauschef ist außer sich. Uffeln: „Man kommt sich hier echt verarscht vor“
… Zu Uffelns Verwunderung steht in der Einladung auch, dass er bei der Eröffnung der Ausstellung ein Grußwort sprechen soll. Uffeln ist zu diesem Zeitpunkt aber auf Delegationsreise in Ungarn. „Ich werde mit Sicherheit kein Grußwort sprechen“, sagte Uffeln der GNZ. Die Gestaltung der Einladung sei zu keiner Zeit mit der Stadt besprochen worden. Dazu kommt, dass auf der Einladung nicht Uffelns voller Name steht. „Malte Uffeln“ heißt es dort. „Ich bin nicht eitel“, sagt der Rathauschef dazu, trotzdem zeige auch dieser Punkt, welches Interesse die Staatliche Schlösserverwaltung an Steinau hat.

Die Stadt Steinau protestiert auch dagegen, dass ihr Logo ohne Genehmigung verwendet worden sei. Das sei ein Urheberrechtsverstoß, der die Stadt eigentlich dazu berechtige, vom Land die Beseitigung der Einladungen und eine Widerrufserklärung zu verlangen.

Sehr besorgt äußerte sich laut „Gelnhäuser Neuer Zeitung“ der Leiter des Brüder-Grimm-Hauses Steinau, Burkhard Kling.

Burkhard Kling, Museumsleiter im Brüder-Grimm-Haus, fürchtet um die Besucherzahlen seines Hauses. „Wir versuchen seit Jahren, eine authentische Brüder-Grimm-Stätte hier zu etablieren. Es sieht ganz so aus, dass die Bemühungen, die ja durchaus erste Früchte getragen haben, einfach übernommen werden sollen und andere die Früchte ernten wollen.“ … Bald haben die Gäste in Steinau nun die Wahl zwischen Brüder-Grimm-Haus und -Schloss. Letzteres könnte für die Besucher attraktiver klingen und dem Amtshaus sinkende Besucherzahlen einbringen.

Eine Zusammenfassung des Artikels bringt die „Gelnhäuser Neue Zeitung“ auf ihrer Website:
http://www.gnz.de/artikelansicht01/noticias/161746/region+altkreis-schluechtern/nachste-runde-im-ausstellungs-streit-1508249

Die „Fuldaer Zeitung“ erläutert in einem Kommentar von Sabine Schuchardt einen wichtigen Aspekt der jetzigen Spannungen zwischen Stadt Steinau und Land Hessen, die möglicherweise von lachenden Dritten geschickt genutzt werden:

Einen bitteren Beigeschmack bekommt die Angelegenheit dadurch, dass die Stadt Steinau jede Ausgabe für ihr städtisches Museum begründen muss, da sie mit dem Land Hessen einen Konsolidierungsvertrag abgeschlossen hat. Genau dieses Land ist es nun aber, das die Einrichtung einer zweiten Grimm-Ausstellung fördert. Und diese hat noch dazu einen größeren Werbeetat zur Verfügung. Dass da Ängste auf Seiten der Stadt Steinau geschürt werden, ist völlig verständlich. Diese werden entweder immer noch nicht richtig ernst genommen oder es handelt sich dabei um eiskaltes Kalkül.

Bonoboche, 3. August 2015

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Ausstellungskuratorin Lepp über neue „Grimmwelt“ Kassel
(Grimmforum, Juli 2015)

Die Berliner Ausstellungskuratorin Professorin Nicola Lepp sprach mit der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“ über die Dauerausstellung für die neue „Grimmwelt“ Kassel. Das neue Ausstellungshaus mit der von Lepps Agentur kuratierten Dauerausstellung und einer Sonderausstellung über Haare (aus derselben Hand) soll am 4. September öffnen.

Über die wissenschaftlichen Grundlagen der Ausstellung führte Professorin Lepp laut HNA aus:

Nicola Lepp über die Recherche: Ich bin mir sicher, dass wir keine gute Ausstellung gemacht hätten, wenn wir drei Grimm-Spezialisten im Team gehabt hätten. Wir sind Kulturwissenschaftler und mit der Literaturgeschichte vertraut. Trotzdem sind wir 2013 erst einmal in die Bibliothek gegangen und haben mehrere Bücher gelesen. Fünf Monate lang haben wir zu viert am Konzept gearbeitet, Ideen entwickelt und uns Rat bei Experten geholt. [Hervorhebungen Bonoboche]

„Die neue Kasseler Grimmwelt soll Kinder ebenso ansprechen wie Experten der Sprachforscher und Märchensammler“, so die HNA zusammenfassend.

http://www.hna.de/kultur/neue-grimmwelt-soll-mehr-museum-sein-5276618.html

Bonoboche, 24. Juli 2015
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Nicola Lepp und Andrea Linnebach-Wegner über „Grimmwelt“

Frau Prof. Nicola Lepp teilte uns am Montag, dem 27. 7., mit, dass ihr „der Artikel in der HNA vor der Veröffentlichung nicht vorgelegt worden“ sei, dass es darin ein „falsches Zitat“ gebe, sie „sehr ungehalten über diese Schreibweise“ sei und sich „dazu mit der Kasseler Pressestelle in Verbindung setzen“ wolle. Die Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel Berlin, die von der Agentur Hürlimann & Lepp seit über einem Jahr für „Rat“ (u. a. Vorschläge zu Themen, Exponaten und Quellen, Recherchen, Korrektur von Ausstellungstexten) herangezogen wurde, forderte Frau Prof. Lepp daraufhin nochmals auf, aus ihrer Sicht näher zu interpretieren, was an dieser Stelle gemeint sein sollte, und bat sie um Richtigstellung am selben Ort in der Kasseler Zeitung. Sollte dies nicht erfolgen, so sei die Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsstelle und Frau Lepps Agentur beendet.

Aus Kassel richtete Frau Dr. Andrea Linnebach-Wegner, die an Grimm-Editionsprojekten beteiligt ist, einen offenen Brief an Nicola Lepp, in dem es heißt:

Dr. Andrea Linnebach-Wegner schrieb:
Mit ausgesprochenem Befremden habe ich gelesen, dass Sie der „sicheren“ Ansicht sind, „dass wir keine gute Ausstellung gemacht hätten, wenn wir drei Grimm-Spezialisten im Team gehabt hätten.“ Eine solche Diskreditierung von Fachwissenschaftlern kann nicht unwidersprochen bleiben. Im Gegenzug: die Einbeziehung kompetenter Fachleute in Ihr Team hätte sicherlich manchen Fehler und manche Peinlichkeit in der „Grimmwelt“ vermeiden lassen, wie etwa Ihr Ausstellungs-ABC samt seinem „Ärschlein“. Mit Schrecken habe ich gesehen, dass Ihre Begleitpublikation unter dem gleichen Motto „Die Grimmwelt. Von Ärschlein bis Zettel“ erscheinen soll. Dies führt zu einer völlig verzerrten Wahrnehmung: nicht nur, dass das Alphabet hier mit einem Umlaut beginnt, nein, „Ärschlein“ ist auch einer der kürzesten Einträge im Deutschen Wörterbuch überhaupt, denn der Begriff wird nur mit einem einzigen knappen Beleg, noch dazu aus einer französischen Übersetzung (Rabelais), vermerkt. Auch seine Zuordnung zu den „Schimpfwörtern“, wie in der Ausstellung vorgesehen, taugt nicht, da er keines ist. So erscheint das Ganze als krampfige Suche nach Originalität, in Folge als spießig-verklemmte Anal-Komik. Dies konterkariert das Lebenswerk der Brüder Grimm grundlegend. Wehren können sie sich nicht mehr …

Volltext des offenen Briefes von Dr. Andrea Linnebach-Wegner:

http://www.grimmnetz.de/download/linnebach_lepp_offener_brief.pdf

Administrator, 28. Juli 2015
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Re: Ausstellungskuratorin Lepp über neue „Grimmwelt“ Kassel

Am Mittwoch, dem 29. 7., erhielten wir eine nochmalige Mitteilung von Prof. Nicola Lepp zum HNA-Artikel über die Dauerausstellung für die „Grimmwelt“ Kassel, der Anlass zur in diesem Forumszweig dokumentierten Dískussion war.

Im Gespräch mit dem HNA-Journalisten sei es laut Frau Prof. Lepp um die Zusammensetzung ihres Teams aus drei Mitarbeitern gegangen, die aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen kommen. Frau Prof. Lepp habe gesagt, „wir hätten eine andere Ausstellung gemacht, wären die bürointernen wissenschaftlichen Mitarbeiter Grimm-Spezialisten gewesen“. Es sei nicht um ein Qualitätsurteil gegangen.

Ausdrücklich betont habe sie an anderer Stelle des Gespräches, dass sie intensive Unterstützung durch externe Grimm-Experten erfahren habe. Dies habe in dem Artikel jedoch keinen Niederschlag gefunden.

Die Kasseler Zeitung zitierte Frau Prof. Lepp vor einer Woche mit dem Wortlaut „Ich bin mir sicher, dass wir keine gute Ausstellung gemacht hätten, wenn wir drei Grimm-Spezialisten im Team gehabt hätten“, wie im obigen Forumsbeitrag wiedergeben.

Falls die Zeitung eigenmächtig den Wortlaut aus „eine andere Ausstellung“ in „keine gute Ausstellung“ geändert hat, wirft das Fragen zur redaktionellen Strategie der HNA auf.

Administrator, 29. Juli 2015
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Matthias Lohr (Kasseler „HNA“) zu Zitat der Kuratorin Lepp

Wir erhielten freundlicherweise eine Mitteilung des Journalisten Matthias Lohr von der Kasseler „HNA“, der die Ausstellungskuratorin Prof. Nicola Lepp in seinem Artikel über die neue Kasseler „Grimmwelt“ mit folgender Einschätzung zitierte:

Nicola Lepp über die Recherche: Ich bin mir sicher, dass wir keine gute Ausstellung gemacht hätten, wenn wir drei Grimm-Spezialisten im Team gehabt hätten.

Herr Lohr informierte uns, Frau Prof. Lepp habe den Satz genau so gesagt, wie Herr Lohr ihn zitiert habe. Er stehe wortwörtlich so in seinen Unterlagen.

Administrator, 29. Juli 2015

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UNESCO beendet Streitigkeiten um Märchen-Handexemplare in Kassel
(Grimmforum, 21. September 2013)

Nachdem ein fehlerhafter Antragstext der Brüder Grimm-Gesellschaft e. V. jahrelange Auseinandersetzungen und eine mühsame Neufassung des Antrags zur Folge hatte, wurde inzwischen eine neue Urkunde über den Titel „Memory of the World“ für fünf Bände Handexemplare der „Kinder- und Hausmärchen“ ausgestellt und in Kassel übergeben. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst teilt dazu mit:

In dem 2004 von der Brüder Grimm-Gesellschaft eingereichten Antrag zur Aufnahme der Handexemplare der „Kinder- und Hausmärchen“ in das UNESCO-Programm „Memory of the World“ bezeichnete die Brüder Grimm-Gesellschaft sich als Eigentümerin der fünf Handexemplare. Nach der Anerkennung als Weltdokumentenerbe und der alleinigen Ausstellung der Urkunde auf die Brüder Grimm-Gesellschaft wurden dieser Sachverhalt und weitere Passagen im elektronischen Antragstext öffentlich von verschiedenen Seiten kritisiert.
Die Handexemplare gehörten seit 1932 zum Bestand der Hessischen Landesbibliothek. Aufgrund der wechselhaften Geschichte der Hessischen Landesbibliothek, deren Trägerschaft zwischen dem Land Hessen und der Stadt mehrmals wechselte, sind die Eigentumsverhältnisse zwischen den beiden strittig. Die Brüder-Grimm-Gesellschaft macht dagegen keine Eigentumsansprüche geltend. Land und Stadt haben in Folge der öffentlichen Diskussion entschieden und gemeinsam erklärt, dass der öffentliche Zugang und eine adäquate restauratorische Betreuung des international bedeutsamen Kulturguts vorrangig seien.
Die von der UNESCO kritisierten Stellen im Antragsformular wurden unter Federführung der Stadt und in Abstimmung mit dem Land und der Brüder Grimm-Gesellschaft überarbeitet und der UNESCO Ende 2012 zur Prüfung vorgelegt. Neu gefasst wurde der Gegenstand der Beantragung; die Provenienz der Bücher wurde unstrittig dargelegt, und die Authentizität der Werke wurde von einem unabhängigen Experten belegt. Des Weiteren wurden die Bibliographie überarbeitet und mit Prof. Dr. Heinz Rölleke und Prof. Dr. Hans-Jörg Uther zwei ausgewiesene Experten für die Grimmsche Märchenforschung benannt.
Die Ausstellung der Urkunde in ihrer neuen Form ist das Resultat dieses Prozesses.
https://hmwk.hessen.de/presse/pressemitteilung/gluecklicher-schlusspunkt-eines-langen-verfahrens

Die „Kinder- und Hausmärchen“ auf der Website des UNESCO-Programms (mit geändertem Antragstext):
http://www.unesco.org/new/en/communication-and-information/flagship-project-activities/memory-of-the-world/register/full-list-of-registered-heritage/registered-heritage-page-4/kinder-und-hausmaerchen-childrens-and-household-tales/

Berthold Friemel, 21. September 2013

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Grimm-Bestände aus Familienbesitz in Kassel zusammengeführt
(Grimmforum, 21. September 2013)

Mehrere hundert Kunstwerke, Gebrauchs- und Erinnerungsgegenstände aus der Familie Grimm, die sich bisher noch bei den Nachfahren Wilhelm und Dortchen Grimms befanden, sind seit 2006 in Kassel zusammengeführt worden. Zunächst gelangte die Sammlung von Wilhelm Grimms Urenkel Marko Plock nach Kassel. Marko Plock ist 2012 verstorben. Inzwischen kam der Grimm-Besitz des anderen Familienzweiges hinzu. Dessen Ankauf wurde durch eine Spende der Kasseler Sparkasse ermöglicht, an deren Sitz der Bestand am 3. September 2013 öffentlich vorgestellt wurde. Die Gegenstände befinden sich im Eigentum des Brüder-Grimm-Platz e. V. Kassel. Der Verein wird sie als Dauerleihgabe in das vorbereitete neue Grimm-Museum ("Grimm-Welt") in Kassel einbringen. Der Grundstein für das neue Gebäude wurde vor einigen Wochen gelegt.

Ein Inventar der Grimm-Bestände aus Familienbesitz wurde im "Brüder Grimm Gedenken", Bd. 17 (2012), veröffentlicht.

Berichterstattung des Hessischen Rundfunks über den Familienbestand:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5986&key=standard_document_49525589

Berthold Friemel, 21. September 2013

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Expedition Grimm – hessische Landesausstellung in Kassel
(Grimmforum, 2. Mai 2013)

Expedition Grimm – hessische Landesausstellung 27. April bis 8. September 2013 in der documenta-Halle Kassel

Dienstag bis Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 – 21.00 Uhr

Du-Ry-Straße 1, 34117 Kassel

http://www.expedition-grimm.de

Abbildung: Expedition Grimm / Harry Soremski
Das Bild zeigt die einzige zu Lebzeiten entstandene Büste Wilhelm Grimms und im Hintergrund eine Büste Jacob Grimms.
Die Büste Wilhelm Grimms von seinem Neffen Carl Hassenpflug ist eine Leihgabe des Museums Haldensleben.

Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen, siehe http://verlag.sandstein.de/product_info.php?products_id=376

Berthold Friemel, 2. Mai 2013

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Grimm-Kongress in Kassel beendet
(Grimmforum, 20. Dezember 2012)

In Kassel fand exakt zum 200jährigen Jubiläum der „Kinder- und Hausmärchen“ der Kongress „Märchen, Mythen und Moderne. 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“ statt. Wie der Hessische Rundfunk berichtet, nahmen 240 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil. Neben den Märchen sei es auch um die politische Bedeutung der Brüder Grimm und um ihre Sprachforschung gegangen, teilte die Kongresspräsidentin Prof. Claudia Brinker-von der Heyde mit.
Internetseiten des Kongresses:

http://www.uni-kassel.de/projekte/brueder-grimm-kongress-2012/startseite.html
Bericht des Hessischen Rundfunks:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=78361&key=standard_document_47002087

Berthold Friemel, 20. Dezember 2012

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Buchvorstellung am Brüder-Grimm-Platz Kassel
(Brüder Grimm Gedenken, Bd. 17)
(Grimmforum, 4. November 2012)


Berthold Friemel, 4. November 2012

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Bildnis Dorothea Viehmanns entdeckt
(Grimmforum, 27. September 2012)

In Kassel wurde bei der Vorbereitung einer Publikation zu Dorothea Viehmann ein bisher unbekanntes Bildnis dieser berühmtesten Grimmschen Märchenerzählerin entdeckt.

„Das bisher nicht erkannte Viehmann-Porträt fand sich in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Kassel bei den erhalten gebliebenen Resten der alten Kasseler Grimm-Sammlung“, berichtete Prof. Dr. Holger Ehrhardt, Leiter des Fachgebiets Werk und Wirkung der Brüder Grimm. Die Radierung sei in einem Konvolut mit anderen Studien Ludwig Emil Grimms aufgetaucht.

http://www.nh24.de/index.php/kultur/60127-bildnis-der-maerchenerzaehlerin-dorothea-viehmann-entdeckt

Siehe auch Pressemitteilung der Universität Kassel: https://idw-online.de/de/news498698


Bild: Universitätsbibliothek Kassel

Berthold Friemel, 27. September 2012

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Antrittsvorlesung von Holger Ehrhardt in Kassel
(Stiftungsprofessur Werk und Wirkung der Brüder Grimm)
(Grimmforum, 6. Juli 2012)

Als Grimm-Stiftungsprofessor hielt Holger Ehrhardt am 2. Juli 2012 in Kassel seine Antrittsvorlesung, wie die Kasseler HNA berichtet: http://www.hna.de/nachrichten/kultur/kultur-lokal/duesteres-auftakt-2376779.html
Die Antrittsvorlesung hatte das Thema "Zur Rezeption der Brüder Grimm im Nationalsozialismus". Die HNA fasst zusammen:

HNA schrieb:Ehrhardt nahm es auf sich, die festliche, positiv gestimmte Atmosphäre vorübergehend zu trüben. Das Werk der Grimms und dessen Wirkung sei eigentlich „nicht erforscht“, sagt Ehrhardt selbstbewusst, ein großer Teil des Nachlasses überhaupt nicht erschlossen und aufgearbeitet.
Das gelte auch für ein düsteres Kapitel der deutschen Germanistik: Die Indienstnahme der Grimms für die rassisch-völkische Gedankenwelt des Nationalsozialismus. Es konnte einem der Atem stocken angesichts des „Schreckenskabinetts“ an Aufsätzen, mit dem Ehrhardt die tiefe Verstrickung mancher Germanisten in die Blut-und-Boden-Ideologie deutlich machte. Da wurde aus den Märchen der vermeintlich heldische Gehalt herausgelesen, der Kampfeswillen, Kraft und Zähigkeit befördere, da wurden die Grimms gewürdigt, zur „Erweckung des Rassegedankens“ beigetragen zu haben. Grimm-Forscher Wilhelm Schoof hätte, so Ehrhardt, mit Jacob Grimm auch noch gerechtfertigt, wenn Himmlers SS-Truppen die Innere Mongolei besetzt hätten.
Es war aber möglich, sich der Vereinnahmung zu entziehen, als Forscher auch im Dritten Reich widerständige Sätze einzuschmuggeln, wie Ehrhardt belegte. Dass man die Grimms ganz anders lesen konnte, zeigte auch sein Hinweis auf Carl Zuckmayer, der im Exil in den USA zu den Brüdern griff: aus Sprach-Heimweh.

(siehe auch http://www.uni-kassel.de/uni/universitaet/nachrichten/article/brueder-grimm-stiftungsprofessur-antrittsvorlesung-von-dr-holger-ehrhardt.html)

Berthold Friemel, 6. Juli 2012

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Große Grimm-Konferenz in Kassel
(Grimmforum, 17. Mai 2011)

Die Universität Kassel lädt auf ihren Internetseiten zu einer großen internationalen Konferenz anläßlich des 200jährigen Jubiläums der „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm ein, die im Dezember 2012 stattfinden soll:

Universität Kassel schrieb:

Folgende Aspekte, sollen zur Sprache kommen, können aber auch noch ergänzt werden:
Die Brüder Grimm, die Romantik und Vormärz.

Romantische Geschichtsphilosophie und die Entdeckung der Volksliteratur.
Volkskunde/Folkloristik und die/ in der Moderne.
Die Brüder Grimm und das Mittelalter: Imagination, Projektion und Rekonstruktion.
Die Brüder Grimm und die Entstehung der (National-) Philologien; Sprache und nationale Identität.
Die Deutsche Grammatik und das Deutsche Wörterbuch
Die Brüder Grimm und die Anfänge nationaler Mythenforschung.
Märchennovellistik in Europa vom 16. bis zum 18.. Jahrhunderts und deren Bewertung durch die Brüder Grimm.

Die Kinder- u. Hausmärchen – ideologische Prämissen, Quellen, Beiträger, Bearbeitungsgrundsätze, Auflagengeschichte, Rezensionen, Übersetzungen internationale Rezeption, Geschichte der Märchenillustration, Formen des Märchenerzählens, mediale Umsetzungen, Märchen und Psychoanalyse usw.

Wirken und Wirkung der Brüder Grimm national und international.

http://www.uni-kassel.de/projekte/brueder-grimm-kongress-2012/kongress.html – heruntergeladen 17. Mai 2011

Eine Frist zur Einreichung von Vortragsthemen und Abstracts (auf den Internetseiten der Universität Kassel „Call for Paper“ genannt) läuft bis zum 14. November 2011 (http://www.uni-kassel.de/projekte/ brueder-grimm-kongress-2012/call-for-paper.html – heruntergeladen 17. Mai 2011).

Universität Kassel schrieb:
Tagungsgebühren:
Die Gebühren für den Grimm-Kongress 2012 betragen:
Für TagungsteilnehmerInnen 250 €
Für ReferentInnen 180 €
Für Studierende 100 €
Bitte erkundigen Sie sich bei Ihren Institutionen nach Zuschüssen für Tagungen.
Für Nachwuchswissenschaftler, die nicht an einer Universität beschäftigt sind, bemühen wir uns um Fahrtkostenzuschüsse, können jedoch hierfür noch keine Zusage machen.
Kosten für das Rahmenprogramm sind in der Tagungsgebühr nicht enthalten.
Vielen Dank.
http://www.uni-kassel.de/projekte/brueder-grimm-kongress-2012/anmeldung/tagungsgebuehren.html – heruntergeladen am 17. Mai 2011

Bonoboche, 17. Mai 2011

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Gebühren für großen Kasseler Grimm-Kongress „vorläufig“

Die Universität Kassel hat ihre Seite zu Tagungsgebühren, die sie für ihren Grimm-Kongress Ende 2012 zu erheben beabsichtigt, verändert.

Die Gebühren belaufen sich nach wie vor auf 250 €, für Vortragende 180 €, für Studierende 100 €. Allerdings lautet der Titel der Seite jetzt „Vorläufige Tagungsgebühren“, und zum Trost wird den vermutlich sehr zahlreichen Interessierten mitgeteilt, man bemühe sich um weitere Fördergelder und hoffe, den Referentinnen und Referenten daraus „hohe Zuschüsse“ zu Reise- und Übernachtungskosten zahlen zu können. Die ähnliche tröstliche Bemerkung an „Nachwuchswissenschaftler, die nicht an einer Universität beschäftigt sind“ aus der vorigen Fassung der Seite ist inzwischen weggefallen:

Universität Kassel schrieb:

Märchen, Mythen und Moderne

Vorläufige Tagungsgebühren

Die Gebühren für den Grimm-Kongress 2012 betragen:

Für TagungsteilnehmerInnen 250 €

Für ReferentInnen 180 €

Für Studierende 100 €

Wir bemühen uns um weitere Fördergelder und hoffen damit, hohe Zuschüsse zu Reisekosten und Unterkunft für Referenten und Referentinnen geben zu können.

Bitte erkundigen Sie sich bei Ihren Institutionen nach Zuschüssen für Tagungen.

Kosten für das Rahmenprogramm sind in der Tagungsgebühr nicht enthalten.

Vielen Dank.

http://www.uni-kassel.de/projekte/brueder-grimm-kongress-2012/anmeldung/tagungsgebuehren.html – heruntergeladen am 19. Juni 2011

Bonoboche, 19. Juni 2011