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Grimm-Gräber in Kassel
(Grimmforum, 16. Januar 2006)

Nach den schönen Aufnahmen vom Matthäus-Friedhof möchte ich die Grimm-Interessierten auf die vielleicht etwas weniger bekannten Kasseler Gräber der Familie Grimm hinweisen. Auf dem Friedhof an der Lutherkirche, ganz zentral gelegen, nur fünf Minuten vom Königsplatz entfernt, findet sich das Grab der Mutter der Brüder Grimm, Dorothea (1755-1808).

Schräg dahinter, mit einem Abguss des Engels von Werner Henschel, sieht man das Grab von Lotte Hassenpflug, geb. Grimm, der Schwester von Jacob und Wilhelm.

Nicht ganz so zentral, in der Nähe der Kasseler Universität an der Holländischen Straße, befindet sich der Hauptfriedhof. Auch hier sind noch mehrere Gräber von Verwandten der Brüder Grimm vorhanden. Da ist zunächst eine Anlage mit acht Gräbern, darunter zwei Brüder von Jacob und Wilhelm: Carl und Ludwig Emil Grimm.

Zwischen beiden Brüdern ein etwas verwitterter Stein, auf dem man noch den Namen der Schwiegermutter Ludwig Emil Grimms, Friederike Böttner, geb. Wille (1769-1848), entziffern kann. Dass im oberen Teil der Name ihres Mannes, des Kasseler Hofmalers Wilhelm Böttner (1752-1805), stand, kann man nur noch mutmaßen.

Unweit davon findet man eine Grabanlage der Familie Hassenpflug. Interessant ist hierbei die Ruhestätte von Carl Hassenpflug, einem Sohn von Lotte. Er war Professor für Bildhauerei an der Kasseler Akademie. Sein Grab ist ebenso wie das Grab von Ludwig Emil Grimm ein Ehrengrab der Stadt Kassel.

Wenn man ganz genau sucht, findet man auch noch unter zwei Eiben versteckt einen Obelisken, das Grab eines Schwagers von Wilhelm Grimm, des Apothekers Johann Rudolf Wild (1783-1849).

Neben Gräbern von Verwandten finden sich auch Gräber von Freunden und Bekannten der Brüder Grimm, deren Geburts- und Sterbedaten sich häufig schlecht recherchieren lassen. Wäre hier nicht ein geeigneter Ort, solche Daten zu sammeln oder auszutauschen?

Holger Ehrhardt

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Heute auf dem St.-Matthäus-Friedhof in Berlin
(Grimmforum, 4. Januar 2006)

Ein passender Einstieg in dieses Forum können vielleicht einige Bilder sein, die ich heute vom St.-Matthäus-Friedhof in Berlin mitbrachte, wo Jacob, Wilhelm, Rudolf, Herman und Auguste Grimm begraben sind. Heute an Jacob Grimms Geburtstag fand ich den Friedhof sehr still und wenig besucht, anders als sonst manchmal. Fast immer traf man sonst jemanden, wenn man am 4. Januar an das Grimm-Grab ging. In einem Jahr kamen mehrere Leute dorthin, die Jacob Grimm als Verfasser der „Deutschen Mythologie“ ehren wollten und dazu eine Zeremonie mit Met abhielten! Sie luden zum Mittun ein, ich beschränkte mich aber lieber auf das Beobachten.

Heute, am 4. Januar 2006, auf dem St.-Matthäus-Friedhof:

Der Friedhof wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Als Wilhelm Grimm 1859 dort beigesetzt wurde, gab es erst wenige Gräber. Zur Zeit ist ein Buch von Herrn Bartholomäus in Berlin aus Anlaß des Jubiläums in Vorbereitung. Er ermittelte, daß erfreulicherweise die gesamte Grimmsche Grabstelle mit allen vier Steinen unter Schutz steht und erhalten wird. Nach seinen Recherchen ist sie noch im Originalzustand und wurde von den Kämpfen, die sich bei Kriegsende auf dem Friedhofsgelände abspielten, nicht beschädigt.
Die Fläche unmittelbar vor der Grimmschen Grabstelle wurde von Rolf Hochhuth erworben. Dort befindet sich jetzt das Grab von Ursula Euler-Hochhuth ( † Oktober 2004).

Berthold Friemel