Nachträglich zu „Grimms Mördchen“
„Pfarrer Braun“ in Kassel
(Grimmforum, 30. Oktober 2010)

Hier nachträglich einige interessante Links zur Kasseler Fernsehsensation „Grimms Mördchen“. Das war ein Krimi aus der Serie „Pfarrer Braun“:

Wikipedia schrieb: Pfarrer Guido Braun kann es – trotz des ausdrücklichen Verbots durch seinen Bischof Hemmelrath – nicht lassen, sich in seiner jeweiligen Dienstgemeinde um geheimnisvolle Todesfälle zu kümmern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrer_Braun

2009 wurde eine Folge der Serie in Kassel gedreht. Die Lokalzeitung HNA berichtete dazu:

HNA schrieb: Das wahre Leben bietet immer noch die besten Vorlagen. Auch für das Drehbuch von „Grimms Mördchen“, einer Folge der Pfarrer-Braun-Reihe, der vor einem Jahr in Kassel gedreht wurde … Laut Drehbuch kämpfen Dr. Gauß, Direktor des Brüder-Grimm-Museums, gespielt von Christoph M. Orth, und Uni-Professor Penkofer (Ludger Pistor) erbittert um das Aufbewahrungsrecht für die bibliophilen Schätze der Grimms. Mehrere Morde werden begangen.
Um die echten Handexemplare der „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm gibt es in Kassel seit Jahren eine Auseinandersetzung, die bis heute nicht geklärt ist. Sowohl die Stadt als auch das Land beanspruchen, Eigentümer der wertvollen Bände zu sein. Bei dem Streit spielte auch der echte Direktor des Kasseler Grimm-Museums eine nicht unerhebliche Rolle.
Es ist eine Auseinandersetzung, die auch Oberbürgermeister Bertram Hilgen bestens bekannt ist. Kassels Stadtoberhaupt hat vor einem Jahr in „Grimms Mördchen“ eine Statistenrolle übernommen. Hilgen, der auch im echten Leben Jura studiert hat, spielt den Anwalt des Museumsdirektors. Die Szenen wurden im und vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) am Brüder-Grimm-Platz gedreht.

http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kassel/kassel/moerder-grimm-erbe-963678.html

Die Stadt Kassel gab der Crew aus Anlass der Dreharbeiten einen Empfang. Auf den Internetseiten der Stadt Kassel hieß es begeistert:

Stadt Kassel schrieb: Kassel ist erneut Filmstadt. Die Hamburger Produktionsgesellschaft „Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft mbH“ dreht eine Folge der Serie „Pfarrer Braun“ in Nordhessen. Produzent ist das Mitglied des Kassel-Beirats Hubertus Meyer-Burckhardt, der im Jahr 2002 bereits verantwortlich für den Kriminalfilm „Tödliches Vertrauen“ zeichnete.
Auch in der aktuellen Produktion sind die Kassel-Bezüge vielfältig, denn es geht um das Erbe der Brüder Grimm und traditionsreiche Schauplätze.
http://www.stadt-kassel.de//aktuelles/meldungen/14186/index.html

Zur Erstausstrahlung im Oktober 2010 wurde der Film auch in ein Kasseler Kino übertragen:

Stadt Kassel schrieb: Die Brüder Grimm sind eine Marke, die für Kassel weltweit wirbt. Auch in der neuesten Folge der Serie „Pfarrer Braun“ spielt das Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen eine tragende Rolle. „Grimm Mördchen“ zeigt dabei als Kulisse einer skurrilen Geschichte rund um die Handexemplare der Brüder Grimm Kassels schönste Schauplätze. Bei der Präsentation auf großer Leinwand im Cineplex-Kino Capitol reagierte das Publikum mit Szenenapplaus. …
Oberbürgermeister Bertram Hilgen dankte dem bei der Kinopremiere anwesenden Produzenten der Serie, Hubertus Meyer-Burckhardt, der zugleich Vorsitzender des Kassel-Beirats ist, für dessen Engagement für seine Heimatstadt. „Die Pfarrer- Braun- Serie hat eine große und treue Fangemeinde. Ich bin dem großem Freund der Stadt, Hubertus Meyer-Burckhardt, sehr dankbar, dass die Episode ‚Grimms Mördchen‘ in Kassel gedreht wurde. Einzigartige Orte, wie der Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe mit der Löwenburg, werden so einem breiten Fernsehpublikum vorgestellt.“
http://www.stadt-kassel.de/aktuelles/meldungen/14216/index.html

Die ARD als Auftraggeberin des Kunstwerks führte in ihrer Programmvorschau folgendermaßen in die Handlung ein:

ARD schrieb: Monsignore Mühlich (Gilbert von Sohlern) will seinen alten Schulfreund Pfarrer Hummel besuchen, doch der sitzt ziemlich leblos im Sessel. Mühlich hat gute Gründe, am natürlichen Tod des Kameraden zu zweifeln und wendet sich an den Spezialisten Pfarrer Braun (Ottfried Fischer). Für den kriminalisierenden Wanderprediger bedeutet dies: Ab nach Kassel! Brauns neues Pfarrhaus, die berühmte Löwenburg, erweist sich als reinstes Märchenschloss. Weniger märchenhaft ist die erbitterte Fehde, deren Zeuge Braun sogleich wird: Dr. Gauß (Christoph M. Ohrt), Leiter des renommierten Kasseler Brüder-Grimm-Museums, und der arrogante Germanist Prof. Penzkofer (Ludger Pistor) streiten mit harten Bandagen um das Aufbewahrungsrecht der millionenschweren Grimmschen Heiligtümer, die aus Sicherheitsgründen im Safe der hiesigen Bank lagern. Als deren Direktor Zapf (Claudius Freyer) und kurz darauf der kauzige Totengräber Bockelmann (Uwe Rohde) das Zeitliche segnen, bescheinigt die Gerichtsmedizinerin Martha (Aglaia Szyszkowitz) jeweils einen natürlichen Tod. Ist es Zufall, dass die schöne Martha mit Prof. Penzkofer verheiratet ist? Braun nimmt erst einmal eine Prise Schnupftabak und beginnt zu kriminalisieren.
http://programm.ard.de/TV/daserste/pfarrer-braun–grimms-moerdchen/eid_281066056641946#top

Die Erstsendung des Films soll mehr als fünf Millionen Zuschauer gehabt haben:

Den Tagessieg holte Pfarrer Braun für die ARD: Bei „Grimms Mördchen“ schauten gestern zur besten Sendezeit 5,1 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren zu – das entspricht einem Marktanteil von 15,7 Prozent.
http://www.horizont.net/marktdaten/tvquoten/pages/show.php?id=5049

Ein voller Erfolg also für die Grimm-Hauptstadt Kassel:

HNA schrieb: Die Stadt Kassel und die HNA hatten für Donnerstagabend zu einem Public Viewing ins Cineplex-Capitol eingeladen, wo Oberbürgermeister Bertram Hilgen und Hubertus Meyer-Burckhardt, der Produzent des Krimis, 500 Kasseler, Kasseläner und Kasselaner begrüßten.
Die waren nach 90 Minuten nicht nur von dem Film, sondern auch von ihrer Stadt begeistert. „Ein witziger Film, der einmal mehr bestätigt hat, wie schön Kassel ist. Hoffentlich wird er noch oft im Fernsehen wiederholt“, sagte Fazilet Karakas-Butte (51) nach der Vorstellung. Irmgard Strecker (77) aus Zwehren hätte sich „Grimms Mördchen“ am liebsten gleich nochmal angeschaut. „So auf der großen Lewinwand sieht man Kassel gleich noch mal mit ganz anderen Augen“, sagte sie.
„Amüsanter Film, optimale Kulisse, gute Werbung für die Stadt“, lautete der kurze, aber begeisterte Kommentar von Kathrin Schaumlöffel (22) aus Kassel. Andreas Keuchel (45) fand: „Das war schon eine Liebeserklärung des Produzenten an seine Heimatstadt.“ (wd)
http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kassel/kassel/quote-kasseler-pfarrer-braun-hatte-mehr-zuschauer-alsder-fussball-972877.html

Da vergisst man schnell, dass der Star des Films, Ottfried Fischer, laut der zweiten Kasseler Zeitung (dem „Extra-Tip“) einige bissige Bemerkungen über den Drehort gemacht haben soll:

„Einfach zu schade, dass es ab 23.30 Uhr am Königsplatz so dunkel ist, dass ich meine Filme dort entwickeln könnte“, lästerte er gekonnt und wies Oberbürgermeister Bertram Hilgen darauf hin, dass man in Kassel die schönen alten Häuser besonders leicht finden könne, „weil sie von hässlichen Bauten aus den 50er Jahren umrahmt sind.“
http://www.extratip.de/index.php?artikel=35759

Von auswärtigem Kritkastergerede ganz zu schweigen:

TV Spielfilm schrieb: Die hirnlosen Gags werden nur noch von den plump (Hansi Jochmann) bis peinlich (Peter Heinrich Brix) agierenden Mimen getoppt. … Unheimlich bräsige Märchenstunde.

http://www.tvspielfilm.de/kino/filmarchiv/film/pfarrer-braun-grimms-moerdchen,4295431,ApplicationMovie.html

Bonoboche, 30. Oktober 2010
📩

Anmerkung der Redaktion 2020
Der ARD-Krimi „Grimms Mördchen“ ist derzeit bis zum 12. 3. 2021 in der ARD-Mediathek verfügbar

grimmforum.de 2020